Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0079 - Die Atomhölle von Gray Beast

Titel: 0079 - Die Atomhölle von Gray Beast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatte.
    Mittlerweile war die Finsternis einem gelblichroten Halbdunkel gewichen. Der Kernbrand arbeitete sich von Westen her mit zunehmender Geschwindigkeit heran. Von dem Glutball der Raketenexplosion, die der Brand ausgelöst hatte, war längst nichts mehr zu sehen. Aber die gelbe Feuerwand begann nun durch den Qualm hindurchzuscheinen und zeichnete den westlichen Horizont als einen haardünnen Strich drohender, tödlicher Glut. Sie hatten keine Zeit mehr zu verlieren. Das Feuer bewegte sich mit einer Geschwindigkeit von etwa fünf Kilometern pro Stunde, und wahrscheinlich gleichmäßig nach allen Seiten. Das hieß: Es würde Greenwich in kurzer Zeit, wahrscheinlich spätestens in zwei Stunden, erreicht haben.
    Die Meßgeräte besagten, daß die Radioaktivität auf ein Maß angestiegen war, das einen Ungeschützten binnen kürzester Zeit getötet hätte. Die Außentemperatur betrug im Augenblick siebzig Grad Celsius, und der Sturm hatte eine Stärke erreicht, die sich mit den auf übliche Windverhältnisse ausgelegten Meßgeräten nicht mehr erfassen ließ.
    Kriechend, mit den dicken Handschuhen sich am Boden festkrallend, drangen Perry Rhodan und seine Gefährten in die Siedlerstadt ein oder in das, was früher einmal die Siedlerstadt gewesen war.
    Die Häuser standen nicht mehr. Der Sturm hatte sie umgeworfen und mit sich gerissen. Zerbrochene Fundamente, an deren Kanten der Wind sich brach, kennzeichneten die Stellen, an denen früher die kleinen primitiven Fertigbauten der Siedler gestanden hatten. Die Straße war bedeckt mit Glassitscherben.
    Perry Rhodan hielt an und wandte sich vorsichtig um. Er wagte es nicht, den Kopf höher als eine Handspanne vom Boden zu heben. Das Gefühl, der Sturm hätte ihn sonst abgerissen, war eindringlich und überzeugend. „Wenn es noch Fahrzeuge gibt", stieß Rhodan hervor, „dann dort, wo das Rathaus gestanden hat oder am nördlichen Ortsausgang, längs des Flusses. Wir teilen uns also. Bully, du bleibst bei mir. Lloyd, Sie kriechen mit Atlan zum Fluß. Und achtet darauf, daß ihr die Richtung nicht verliert!"
    Lloyd und der Arkonide, die am Schluß der Reihe krochen, waren in der Dämmerung kaum zu sehen. Sie gaben eine kurze Bestätigung und verschwanden gleich darauf in der Finsternis. Perry Rhodan und Reginald Bull machten sich auf den Weg zur ehemaligen Stadtmitte, wo die Siedler einst aus den Einzelteilen zweier Häuser ein großes gebaut und es „das Rathaus" genannt hatten.
    Der Weg war nicht länger als einhundert Meter, aber sie brauchten eine Viertelstunde dazu. Die Macht des Sturmes wuchs von Minute zu Minute - ein Zeichen dafür, mit welcher Geschwindigkeit der verzehrende Kernbrand sich der Stadt näherte.
    Perry Rhodan versuchte sich zu erinnern, an welcher Stelle etwa das Rathaus gelegen hatte. Er war nur zwei - oder dreimal in Greenwich gewesen, und jetzt, da die Häuser alle verschwunden waren, machte es Schwierigkeiten, sich zurechtzufinden.
    Hoffentlich hat der Sturm nicht auch die Fahrzeuge weggeblasen, war Rhodans einziger Gedanke.
    Er kauerte sich in den Schutz eines Fundamentrestes, der nicht weiter als einen halben Meter in die Höhe ragte. Er richtete sich halbwegs auf und gab sich Mühe, die Lampe in Gang zu setzen, die in den Stirnteil seines Schutzhelms eingebaut war.
    Der helle Lichtstrahl schnitt einen weißen Streifen aus dem Halbdunkel. Auf der anderen Seite tauchten grauweiße Reste von Plastikgestein aus der Dämmerung. Der Schein der Lampe glitt weiter, spiegelte sich in den Glassitsplittern, die auf dem Boden lagen, und verschwand im wirbelnden Staub, als Rhodan den Kopf so weit gedreht hatte, daß er die Straße entlangblickte.
    Von einem Fahrzeug war keine Spur zu sehen. „Vielleicht sind wir noch nicht weit genug", sagte Bull. „Möglich", gab Rhodan kurz zurück. „Also weiter!"
    Er schaltete die Lampe aus und ließ sich wieder vornüberfallen. Vorsichtig schob er sich hinter der Deckung des Fundamentrests hervor, und in diesem Augenblick sah er es.
    Es war nicht mehr als ein Schatten, unwirklich im staubigen Halbdunkel, aber auffällig durch die Raschheit, mit der er sich bewegte, und durch die Richtung. Er bewegte sich dem Sturm entgegen. Es dauerte nicht länger als eine halbe Sekunde, dann war der Schatten verschwunden.
    Perry Rhodan preßte sich flach auf den Boden und hielt an. Reginald Bull schob sich gegen ihn. Er hatte den Schatten nicht bemerkt. „Da ist jemand vor uns", flüsterte Rhodan. „Atlan oder Lloyd?" gab Bull

Weitere Kostenlose Bücher