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0079 - Die Atomhölle von Gray Beast

Titel: 0079 - Die Atomhölle von Gray Beast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hielt nicht an. Was war ein Schiff gegen Perry Rhodan? Zudem war es wahrscheinlich ein Robotschiff gewesen. Conrad Deringhouse hatte nicht einmal Grund, stolz auf seinen Erfolg zu sein. Das Schiff war der DRUSUS weit unterlegen, und daß er es aus einem starken Flottenverband mitten herausgefischt hatte, war, wenn man es richtig betrachtete, eher eine taktische Dummheit als eine bewundernswerte Leistung.
    Deringhouse zwang sich zur Ruhe. Es kostete ihn Mühe einzusehen, daß dies keine Situation war, die man rein gefühlsmäßig betrachten konnte. Gewiß: Perry Rhodan war vermutlich tot, und über den Tod eines Freundes empfand jedermann Trauer. Aber hier ging es nicht um Perry Rhodan oder Conrad Deringhouses Trauer: Es ging um die Sicherheit der Erde. Neue Anweisungen mußten getroffen werden. An einen Angriff auf Arkon war im Augenblick nicht mehr zu denken. Viel eher an einen massierten Angriff auf die arkonidische Flotte, die Gray Beast belagerte.
    Wozu? Um Vergeltung zu üben? Konnte einem von denen, die auf Gray Beast ums Leben gekommen waren, durch die Vergeltung geholfen werden? Nein!
    Deringhouse verwarf auch diesen Plan. Und beim Nachdenken wurde ihm bewußt, was er bisher übersehen hatte: Er alleine war von nun an für die terranische Flotte verantwortlich. Es gab niemand mehr, den er um Rat fragen konnte, und niemand, der aus angeborener Genialität in der Lage gewesen wäre, die Fehler wieder auszubügeln, die er, Deringhouse, unter Umständen machte. Er war auf sich allein gestellt. Wenigstens solange, bis man auf der Erde die Dinge neu geregelt hatte.
    Es gab nur eines, was er vorläufig tun konnte: In sicherer Entfernung von Gray Beast darauf warten, ob nicht wenigstens einer den heimtückischen Angriff überlebt hatte und darauf hoffte, daß man ihn abholte, bevor der Planet zu einer glühenden Plasmawolke wurde. Besaß er einen Mikrokom oder gar ein größeres Hyperfunkgerät, dann würde er Notzeichen geben.
    Fünf Lichtstunden von Gray Beast entfernt ging die DRUSUS in Wartestellung. Das Gerücht, daß ein wichtiger Mann auf dem Planeten zurückgeblieben sei, womöglich gar Perry Rhodan selbst, verdichtete sich fast zur Gewißheit.
    Conrad Deringhouse sah die Stunden ungeduldig verstreichen. Nichts rührte sich. Gray Beast schwieg.
    Deringhouse wußte, daß er nicht länger als drei Tage zu warten brauchte. Hatte sich bis dahin niemand gemeldet, war niemand mehr am Leben. Länger als drei Tage würde das Kernfeuer nicht brauchen, um das Werk der Vernichtung zu vollenden.
     
    *
     
    Das Gewicht der Anzüge erdrückte sie fast, aber es war die einzige Hilfe gegen den tosenden Sturm, der sie davonzublasen drohte. Die Anzüge waren mit Antigrav-Generatoren ausgerüstet, die Träger und Anzug ihr Gewicht bis zu einem gewissen Maße zu verringern erlaubten. Reginald Bull hatte den Generator nur für eine winzige Sekunde angeschaltet, als er von dem Anzug erdrückt zu werden glaubte. Der Sturm hatte ihn aufgenommen und fünfzig Meter weit davongetrieben. Eine Viertelstunde lang hatte Bull bewußtlos gelegen, und eine weitere halbe Stunde hatte er gebraucht, um in der fast und undurchdringlichen Finsternis zu seinen Begleitern zurückzufinden.
    Perry Rhodan kroch an der Spitze der kleinen Gruppe. Mitten am Tag riefen die dichten Qualmwolken, die von Westen her herabtrieben, eine so vollkommene Dunkelheit hervor, daß Rhodan kaum einen Schritt weit voraus sehen konnte. Mühsam orientierte er sich an jeder Kleinigkeit, die ihm von früheren Tagen her in Erinnerung geblieben war, aber je weiter sie sich vom Stützpunkt entfernten, desto mehr schwanden diese Erinnerungen, und schließlich blieb Rhodan nichts mehr anderes übrig, als dafür zu sorgen, daß sie sich strikt geradeaus und nicht etwa in einer Kurve oder gar einem Kreis bewegten.
    Vielleicht hätten sie das Ziel trotzdem verfehlt, aber als sie etwa die Hälfte des Weges zurückgelegt hatten, geschah etwas, womit Perry Rhodan nicht gerechnet hatte: Sie trafen auf eine Art Fahrweg, der die Siedlerstadt Greenwich mit dem Raumhafen des Stützpunktes verband. Der Weg schnitt die Richtung, in der Rhodan und seine Leidensgenossen sich bewegten, nahezu rechtwinklig. Das bewies, daß sie trotz aller Vorsicht ganz gehörig vom rechten Kurs abgekommen waren, und warf die Schwierigkeit auf, ob sie den Weg nun nach rechts oder links einschlagen sollten. Perry Rhodan entschied sich für rechts, und ein paar Stunden später zeigte sich, daß er recht gehabt

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