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0079 - Die Atomhölle von Gray Beast

Titel: 0079 - Die Atomhölle von Gray Beast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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grauhaarige Sergeant, der an den Auswertegeräten drei Plätze weiter saß, überhaupt bemerkt hatte, daß etwas geschehen war, stand Andre Larchalle schon hinter ihm und fauchte: „Los! Worauf warten Sie noch! Was sagt die Auswertung?"
    Mißmutig starrte der Sergeant auf die Geräte. „Was sagt die Auswertung wozu, Sir?" fragte er ruhig.
    Im selben Augenblick leuchtete eine Reihe Lampen vor ihm auf. „Dazu." antwortete Larchalle giftig. „Machen Sie schnell! Vielleicht ist es das Signal von Gray Beast!"
    Das Signal. Es konnte nur ein einziges geben: Hilfe! Abholen! Seit mehr als einem halben Tag wartete die ganze DRUSUS auf dieses eine Signal.
    Der grauhaarige Sergeant brauchte nicht mehr als eine Sekunde, um von schläfriger Behaglichkeit auf höchste Aktivität umzuschalten. Erstaunlich schnell glitten die Finger über die Reihen der Befehlstasten.
    Im Innern des Pults, vor dem er saß, entstand ein rasselndes und klickendes Geräusch. Ein kleines positronisches Rechenaggregat war dabei, die von der Kugelantenne gelieferten Daten zu verarbeiten und die notwendigen Schlüsse aus ihnen zu ziehen.
    Dann hatte die Positronik die Daten. Andre Larchalle riß dem grauhaarigen Sergeant den Resultatstreifen ungeduldig aus der Hand und lief drei Plätze weiter, um den Streifen einem jungen Korporal zu geben. Mit flinken Fingern schob dieser den Streifen in den schmalen Schlitz eines kleinen Kastens, der fest angeschraubt vor ihm auf dem Pult stand. Dann drückte er ein paar Schalter, die unterhalb des Kastens in der Pultplatte selbst angebracht waren, und lehnte sich zurück. „Wie lange braucht das Ding?" fragte Larchalle.
    Die Frage war völlig überflüssig; er kannte die Antwort selbst: Zwischen zehn und zweitausend Minuten, je nachdem, wie gut der Katalogteil war, zu dem die von der Auswertung ermittelten Daten gehörten.
    Andre Larchalle kehrte zu seinem Platz zurück und zwang sich zur Ruhe.
    Er überlegte sich, ob er den Kommandostand benachrichtigen solle - noch bevor der Ausgangspunkt des Signals feststand. Er war schon dabei, den Rufknopf des Interkoms zu drücken, da überlegte er es sich noch einmal. In diesem Augenblick ertönte das Klingelzeichen. Mit einem Satz war er bei dem jungen Korporal und riß ihm die auf Plastik gedruckte Antwort der Katalog-Positronik aus der Hand.
    Auf dem kleinen Blatt standen nur wenige Zeichen. Sie besagten: Myrtha-System, Umlauf VII, plus/minus 1225000 M. Jetzt, da Andre Larchalle das Ergebnis in den Händen hielt und sah, daß es das war, das er sich gewünscht hatte, fiel plötzlich alle Erregung von ihm ab. Er blickte sich um, und seine Männer, die ihn erwartungsvoll anschauten, sahen, daß seine Augen leuchteten. „Wir haben sie, Leute!" verkündete Larchalle. „Auf Gray Beast lebt noch jemand."
    Dann kehrte er zu seinem Platz zurück und benachrichtigte den Kommandostand.
     
    *
     
    Der Boden vibrierte auch hier. Der Sturm jedoch besaß innerhalb des Bergringes nur noch einen Bruchteil der Gewalt, mit der er draußen Unheil stiftete.
    Sie hatten den Shift verlassen und waren in die Dunkelheit hinausgegangen. Wenn das Raumschiff kam, dann waren sie zu Fuß schneller an Bord, als wenn sie den Shift in die Schleuse zu bugsieren versuchten. Fünfzehn Minuten von der halben Stunde, nach der die Retter frühestens erscheinen konnten, waren vergangen. Sie hätten glücklich sein und sich über die bevorstehende Rettung freuen sollen, aber am Zittern des Bodens erkannten sie, daß der Kernbrand die Wurzel der Insel von unten her schon längst erfaßt hatte. Sie wußten nicht, ob ihnen das Unheil noch eine Viertelstunde Zeit lassen würde.
    Perry Rhodan hatte sich den Mikrokom umgehängt und den Empfänger durch eine Kontaktleitung an seinen Helm angeschlossen. Er wartete auf eine Antwort, obwohl er wußte, daß er keine bekommen würde, wenn der Kommandant des zu Hilfe eilenden Raumschiffes nicht gerade ein Narr war. In einer Lage wie dieser war selbst das Minimum an Funkverkehr schon Risiko genug.
    Trotzdem wartete Rhodan. Sie sprachen kaum miteinander. Sie hockten auf Felsbrocken, die über das Buschland verstreut lagen, hatten die Füße auf den Boden gestemmt und lauschten dem zitternden Dröhnen, das aus der Tiefe kam. Die Außentemperatur lag knapp unter dem Siedepunkt. Rhodan warf einen Blick auf die Uhr. Fünfundzwanzig Minuten waren bereits vergangen. In fünf Minuten würde er ein zweites Peilzeichen geben, damit das Schiff sich zurechtfand.
    Er ließ den Arm

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