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0079 - Die Atomhölle von Gray Beast

Titel: 0079 - Die Atomhölle von Gray Beast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schiffe dagegen wurden von Robotern gesteuert. Die Roboter hatten ihre Anweisungen, welche Manöver sie in der unmittelbaren Nähe eines großen Planeten riskieren konnten, und es lag außerhalb ihrer Macht, diese Anweisungen zu übersehen. So blieben die arkonidischen Einheiten um eine ganze Größenordnung langsamer als die DRUSUS, und den organischen Wesen, die die Schlacht überlebten, erschien sie später als der aussichtslose Kampf gegen ein feuerspeiendes Ungetüm, das Tod und Verderben brachte.
    Conrad Deringhouse nahm kaum wahr, daß der Beschuß nachließ und schließlich völlig aufhörte. Er war ständig mit der Funkzentrale verbunden und sah vor sich auf dem Bildschirm Andre Larchalles vor Eifer glühendes Gesicht, während sie beide darauf warteten, daß die Überlebenden auf Gray Beast ihr erstes Peilzeichen sendeten. Einer von Larchalles Funkern sendete pausenlos Aufforderungen über Telekom, Gray Beast sollte sich melden. Wenn es dort unten noch jemand gab, der ein Hyperfunkgerät besaß, dann mußte er die Aufforderung hören und darauf reagieren.
    Aber es war kaum vorstellbar, daß auf diesem glühenden Ball, der sich aufzublähen begonnen hatte, noch jemand am Leben sei. Während die DRUSUS mit aller Leistung ihrer Triebwerke abbremste, um nicht mit interstellarer Geschwindigkeit in die hocherhitzte Atmosphäre einzudringen, wurde das Ausmaß der Vernichtung deutlich.
    Noch gab es eine winzige Hoffnung, daß irgendwo dort in der Tiefe ein kleiner Rest festen Bodens geblieben war, auf dem jemand, mit einem Schutzanzug ausgerüstet, sich bisher hatte am Leben halten können.
    Aber die Funkempfänger blieben stumm. Auf weit außen liegenden Frequenzbereichen empfingen sie zwar eigentümliche Geräusche, wie sie noch nie gehört worden waren, hyperelektromagnetische Schockwellen, die ein explodierender Planet in den letzten Augenblicken emittierte, aber sie ergaben keinen Sinn. Sie stammten aus keinem von einem denkenden Wesen bedienten Sendegerät. Die DRUSUS drang in die glühenden Gasmassen ein. Mit heulenden Triebwerken pflügte sie durch das Chaos und hinterließ eine glühende Spur ionisierten Gases, das heller leuchtete als selbst die Plasmasäulen, die in die Höhe schossen. Conrad Deringhouse gab noch nicht auf. Irgendwo unter ihm waren vor vierzig oder fünfundvierzig Minuten noch Menschen am Leben gewesen und hatten um Hilfe gerufen.
    Fünfmal umrundete die DRUSUS den sterbenden Planeten, jedesmal unter einem anderen Winkel zur Polachse. Selbst wenn es dort unten einen Sender gab, der schon neunundneunzig Prozent seiner Sendeenergie verloren hatte, hätte die Funkzentrale ihn hören müssen. Aber sie hörten nichts. Conrad Deringhouse wollte zur sechsten Umrundung ansetzen, als Gray Beast auseinanderbarst. Die Geräte registrierten den plötzlich scharf ansteigenden Druck der Gasmassen. Deringhouse deutete das Anzeichen richtig und schaltete die Kursstabilisatoren aus. Die DRUSUS verließ die Kreisbahn, die sie bisher mit dreifacher Fluchtgeschwindigkeit beflogen und nur mit zusätzlicher Stabilisierung hatte innehalten können, und bewegte sich tangential von Gray Beast fort in den freien Raum hinaus. Die Gefechtswachen begannen wieder Ausschau nach den Arkoniden zu halten.
    Auf den Panoramaschirmen im Kommandostand sah man eine gewaltige gelbweiße Gasblase, die sich ständig vergrößerte. Rote Feuerzungen stachen aus der Tiefe des Gasmeers herauf, und der angeregte Wasserstoff der höchsten Atmosphäreschichten sandte sein helles Grün dazu. Andere Farben mischten sich hinein, und Gray Beast verging in märchenhafter Buntheit, die mit dieser Intensität noch keines Menschen Auge gesehen hatte.
    General Deringhouse befahl den Rückzug. Während Gray Beasts bunter Ball auf den Heckschirmen zusammenschrumpfte, erreichte das Schiff die Sprunggeschwindigkeit und entfernte sich mit einer Kurztransition aus dem System.
    An ihrem alten Warteplatz tauchte sie wieder im Einstein-Raum auf. Deringhouse befahl, das Schiff noch zwei Stunden lang auf Position zu halten. Er wollte sehen, was im Myrtha-System nun noch geschah.
    Er wußte, daß es keinen Zweck mehr hatte. Auf Gray Beast war niemand mehr am Leben, und was auch immer die Arkoniden von nun an dort oder in der Umgebung taten, war für ihn nicht mehr interessant.
    Im Kommandostand war es ruhig geworden nach dem stimmgewaltigen Durcheinander der unzähligen Befehle, die in der letzten Dreiviertelstunde gegeben worden waren. Deringhouses

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