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007b - Duell mit den Ratten

007b - Duell mit den Ratten

Titel: 007b - Duell mit den Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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es ist alles ganz harmlos. Coco will nur herausfinden, wer der Dämon ist. Und das so, daß sie keinen Verdacht erregt.«
    Dorian machte ein verkniffenes Gesicht. »Wie oft hast du inzwischen Verbindung zu ihr aufgenommen?«
    »Sie ist erst vier Tage dort. Dreimal habe ich sie nachts aufgesucht.«
    »Und?«
    »Sie ist in ihren Nachforschungen noch nicht sehr weit gekommen. Bisher konnte sie erst wenige Personen aus dem Kreis der Verdächtigen ausschließen.«
    »Aber wenn nur ein einzelner Dämon da ist, dann müßte sie doch dessen Ausstrahlung spüren«, warf Dorian ein.
    »Du vergißt, daß Coco vorsichtig sein muß«, gab Chapman zu bedenken. »Sie darf sich keine Blöße geben, um nicht erkannt zu werden. Einige Personen nimmt sie jedoch genauer unter die Lupe. Dazu gehört der Zögling Prosper Fludd, der erst zwölf Jahre, aber schon ein richtiges Scheusal ist, wie Coco versichert, dann ein Lehrer, der zumindest durch und durch pervers ist, und die Direktorin. Auch andere Personen haben sich verdächtig benommen. Vielleicht kann ich schon bei meinem nächsten Besuch mehr erfahren.«
    »Die Sache gefällt mir nicht«, sagte Dorian. Er war wütend auf den O. I., daß dieser ihn über diesen Einsatz nicht früher informiert hatte. Zwar konnte Coco sich ihrer Haut im Zweifelsfalle gut wehren, aber wenn er von dem Fall gewußt hätte, hätte er seine Rückkehr von Brunei vielleicht beschleunigt, um die ehemalige Hexe zu unterstützen. »Hoffentlich erfährst du bei deinem nächsten Besuch mehr, damit wir endlich zuschlagen können«, sagte er. »Solange Coco gezwungen ist, dieses gefährliche Spiel zu treiben, werde ich keine ruhige Minute haben.«

    Coco Zamis war immer mehr zu der Überzeugung gekommen, daß das Kollegium Isacaaron eine Brutstätte der Dämonen war. Aber sie hatte Don Chapman nichts von ihren Befürchtungen gesagt, damit er und die anderen sich nicht unnötig um sie sorgten. Sie war nun ziemlich sicher, daß mindestens vier der neun verbliebenen Zöglinge Dämonenkinder waren. Allen voran stand natürlich Prosper Fludd. Ihm traute sie es auch zu, daß er Joey Blair auf dem Gewissen hatte. Bisher hatten sich allerdings noch keine wirklich handfesten Verdachtsmomente ergeben. Es waren nur Kleinigkeiten, an denen sie erkannte, daß mit den vier Kindern etwas nicht stimmte und daß es im Internat ganz im allgemeinen nicht mit rechten Dingen zuging.
    Sie hatte vier schlaflose Nächte in einer engen, düsteren Kammer im Westflügel des alten Schlosses zugebracht. Manchmal hatte sie fernes Poltern und Rumoren gehört. Dann wieder war ihr so gewesen, als würde hinter den dicken Mauern jemand wimmern und stöhnen. Letzte Nacht hatte sie ihr Zimmer verlassen, um den unheimlichen Geräuschen zu folgen, doch sie war durch die Korridore geirrt, ohne etwas entdecken zu können. Einmal war das Stöhnen von unten gekommen, dann wieder glaubte sie, die Klagelaute aus verschiedenen anderen Richtungen zu hören.
    Als sie verwirrt und unzufrieden in ihr Zimmer zurückkehren wollte, war sie beinahe mit Miß Amalia Doyle zusammengestoßen, die vor Schreck fast in Ohnmacht gefallen wäre. Coco, die sich Claudia Swanson nannte, erzählte ihr, daß sie nicht schlafen konnte, weil sie dauernd seltsame Geräusche gehört hätte. Miß Doyle, eine klapperdürre, keifende Jungfrau nahe der Fünfzig, behauptete spöttisch, daß sie sich das nur einbilden würde.
    Am nächsten Morgen, als sie zusammen beim Frühstück saßen, gab sich Miß Doyle dann allerdings freundlicher. »Als ich vor einem Jahr diesen Posten annahm, erging es mir ähnlich wie Ihnen«, gestand sie flüsternd, so daß die anderen es nicht hören konnten. Sie lächelte verschämt. »Ich habe sogar ernsthaft geglaubt, daß ich hier in ein Spukschloß geraten sei. Doch dann fand ich heraus, daß manche Räume eine besondere Akustik haben. Im dritten Stock hört man es, wenn die Ratten durch den Keller rennen. Und ein anderes Mal habe ich – unfreiwillig, möchte ich betonen – ein Gespräch zwischen Mr. Wisdom und der Direktorin mit angehört, das sie zwei Stock höher und in einem ganz anderen Trakt geführt haben.«
    Mortimer Wisdom, der mit den drei anderen männlichen Lehrkräften am Nebentisch frühstückte, beugte sich zu ihnen herüber und fragte: »Habe ich soeben meinen Namen gehört?«
    Er war etwa fünfzig und von unglaublicher Körperfülle; sein Doppelkinn erlaubte es ihm nicht, den obersten Knopf seines Hemdes zu schließen. Coco hatte ihm nur

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