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008 - Das Geisterhaus

008 - Das Geisterhaus

Titel: 008 - Das Geisterhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zurück. In der Halle blieb ich stehen. »Yates!« schrie ich wütend. »Abel Yates! Wo steckst du?«
    Meine Stimme kroch in jeden Winkel des Hauses, doch Yates gab mir keine Antwort.
    Dafür hörte ich etwas anderes. Einen Schrei. Ausgestoßen in höchster Not. Nicht in diesem Haus, sondern nebenan, auf dem Friedhof.
    ***
    Zwei Ghouls!
    Gedrungen standen die beiden Monstren da. Ihre schleimige Haut glänzte. Darunter pulsierte in einem Adernnetz schwarzes Dämonenblut. Ihre Augen glänzten vor abstoßender Gier. Aus ihren Mäulern wehte ein schrecklicher Pesthauch. An ihren Fingern waren schwarze, erdige Krallen zu sehen. Die Zähne wiesen eine Anordnung auf, wie man sie bei Sägen findet.
    Ben O’Hara und John Jarman hielten den Atem an.
    Sie waren vom Regen in die Taufe gekommen. Abel Yates waren sie mit Mühe entronnen, und diesen entsetzlichen Ungeheuern waren sie in die Arme gelaufen.
    »O mein Gott!« stöhnte Jarman. Er hatte schon von Ghouls gehört, aber er hätte nie gedacht, daß es sie auch auf diesem Friedhof gab.
    Die Horror-Wesen bleckten ihre spitzen gelben Zähne. Ihr Blick war mordlüstern. Sie hatten nicht die Absicht, die beiden Männer fortzulassen.
    Ben O’Hara dachte an Katie Figger. Er glaubte nicht, daß er sie noch einmal wiedersehen würde. Sein Schicksal würde sich auf diesem Friedhof erfüllen, das spürte er.
    Harry Wayne fiel ihm ein. Der Junge hatte mehr Glück als Verstand gehabt, das stand jetzt fest. Harry war mit dem Schrecken davongekommen. Für ihn, Ben O’Hara, und John Jarman sah es wesentlich schlimmer aus. O’Hara konnte sich nicht entsinnen, schon mal von einem Mann gehört zu haben, der eine Begegnung mit einem Ghoul überlebt hatte.
    Jarman faßte in die Tasche und holte sein Messer heraus. O’Hara sah es und schüttelte den Kopf. »Das hat keinen Zweck, John. Damit kannst du diesen Höllenkreaturen doch nichts anhaben.«
    »Ich verkaufe meine Haut so teuer wie möglich!« knirschte Jarman.
    Die Ghouls kamen näher.
    »Jeder versucht es auf eigene Faust!« rief Ben O’Hara.
    »Okay.«
    O’Hara federte nach rechts. Er sprang über einen Grabhügel. Der Ghoul, der sich für ihn entschieden hatte, verfolgte ihn sofort. Das Untier war erschreckend schnell. O’Hara lief, so rasch er konnte.
    Der Ghoul holte ihn ein. Ein harter Schlag traf Ben O’Haras Rücken.
    Der Mann fiel. Er schlug mit dem Gesicht auf dem geharkten Kiesweg auf. Die spitzen Steine bohrten sich durch seine Haut. Er blutete.
    Als der Ghoul das Blut roch, schwoll seine Gier ins Unermeßliche an.
    O’Hara drehte sich auf den Rücken.
    Hechelnd warf sich der Leichenfresser auf ihn. Ben O’Hara drehte sich mehrmals um die eigene Achse. Der schleimige Körper des Ghouls klatschte neben ihm auf den Boden. O’Hara sprang gehetzt auf und setzte die Flucht fort. Über Grabhügel und -einfassungen setzte er hinweg. Der Ghoul war ihm sofort wieder dicht auf den Fersen.
    Ein Stoß.
    Ben O’Hara verlor das Gleichgewicht. Er fiel gegen ein Grabkreuz, das schief im lockeren Erdreich steckte. Seine Hände umschlossen das rostzerfressene Kruzifix. Er riß es hoch, drehte sich und versuchte dem Ghoul das erdige Ende des Kreuzes in den Leib zu rammen, doch der Höllenknecht sprang zur Seite und hieb ihm das Eisenkreuz aus den Händen.
    Die Krallen des Ghouls verletzten O’Hara.
    In seiner Panik wußte Ben O’Hara nicht mehr, was er tun sollte.
    Die Flucht hatte ihm nichts eingebracht. Blieb ihm nur noch der Angriff. Mit dem Mut der Verzweiflung warf er sich dem Ungeheuer entgegen. Er hieb mit seinen Fäusten nach der widerlichen Fratze des Scheusals.
    Der Ghoul fing sein Opfer wie mit Tentakeln ein. Es gab ein schmatzendes Geräusch, als sich die langen Arme des Ungeheuers um Ben O’Haras Körper schlossen. Entsetzt versuchte er sich aus der gefährlichen Umklammerung zu befreien. Vergebens. Er wollte sich fallenlassen. Auch das klappte nicht. Der Ghoul riß sein Maul auf. Eine riesige Öffnung war das, gespickt mit spitzen Zähnen.
    Sie hieben in Ben O’Haras Kehle und bissen sich tief in sein Leben hinein…
    ***
    John Jarman versuchte gleichfalls zu fliehen. Der Ghoul trat nach seinem Knie. Ein wahnsinniger Schmerz durchraste Jarmans Bein.
    Er stieß einen langgezogenen Schrei aus, prallte gegen einen Grabstein, drehte sich während des Fallens und landete auf dem Rücken.
    Der Leichenfresser hieb mit seinen Krallen nach ihm. John Jarman wich aus. Er hatte keine Ahnung, was aus seinem Freund geworden war.

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