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008 - Das Geisterhaus

008 - Das Geisterhaus

Titel: 008 - Das Geisterhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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aus dem Jenseits mußte uns erhalten bleiben. Sie war zum festen Bestandteil des Ballard-Teams und zur besten Freundin Vicky Bonneys geworden.
    Sie hatte keine Ahnung, daß Mago wieder einmal als drohender Schatten aufgetaucht war. Ich haßte den Schwarzmagier, und ich bedauerte sehr, daß es mir damals nicht gelungen war, ihn zu vernichten. Nun, vielleicht schaffte ich es im zweiten Anlauf.
    Aber zuvor stand Abel Yates auf meinem Programm.
    »Wann müssen wir gehen?« erkundigte ich mich bei Paul Yates.
    »Wenn Sie wollen, können wir gleich aufbrechen«, antwortete dieser.
    »Okay, trinken Sie aber in Ruhe zuerst Ihren Scotch aus.«
    »Alle anderen Verwandten werden sich mittlerweile im Hotel Metropol eingefunden haben. Ich werde Sie mit ihnen bekanntmachen. Bin gespannt, wie Ihnen meine Schwester Amanda gefällt.«
    »Wieso?«
    »Ihre Wesenszüge sind denen von Abel nicht unähnlich. Sie hat einen ganz miesen Charakter, kann Ihnen ins Gesicht die Herzlichkeit in Person sein, und stößt Ihnen gleichzeitig eiskalt ein Messer in den Rücken. Sie ist geltungssüchtig und habgierig. Sie geht über Leichen, und sie zerplatzt sicher vor Wut, weil Abel sie nicht als Alleinerbin eingesetzt hat. Vielleicht hätte ich auf mein Erbteil verzichtet. Aber ich würde es niemals tun, um Amandas Anteil zu erhöhen.« Paul Yates lächelte. »Unsere Eltern haben uns sehr unterschiedliche Erbanlagen in die Wiege gelegt, wie Sie sehen, Mr. Ballard.«
    Ich nickte. »Das kann man wohl sagen.«
    Yates trank sein Glas aus.
    Ich bereitete mich auf meinen Job vor, holte meinen Colt Diamondback und Silberkugel-Reservemunition, füllte die superflache achtschüssige Weihwasserpistole und steckte mein magisches Feuerzeug ein, das sich als Flammenwerfer verwenden ließ. Am Finger trug ich den magischen Ring. Um den Hals den Dämonendiskus.
    Ich war gewappnet.
    Zum Abschied küßte ich Vicky Bonney, und auch Roxane ging nicht leer aus. Mr. Silver begleitete uns zur Tür.
    Paul Yates war mit dem Taxi gekommen. Für die Fahrt zum Hotel Metropol würden wir meinen weißen Peugeot 504 TI nehmen.
    Ich wandte mich an Mr. Silver, bevor ich den Wagen aus der Garage holte.
    »Paß gut auf die Kleine auf. Daß mir kein Klagen kommen, sonst kriegst du’s mit mir zu tun.«
    »Mach keinen Blödsinn ohne mich im Geisterhaus«, sagte der Hüne.
    Ich grinste. »Kannst dich auf mich verlassen. Du wirst mir nicht fehlen.« Das war reichlich großspurig gesprochen, denn Mr. Silver würde mir mit seinen übernatürlichen Fähigkeiten sehr wohl fehlen. Aber ich wollte ihm nicht das Gefühl geben, mich hängenzulassen.
    Paul Yates und ich stiegen in den Peugeot und fuhren los. Mr. Silver stand immer noch in der Tür. So ernst hatte ich ihn schon lange nicht mehr gesehen. Mago machte ihm große Sorgen. Mir auch.
    ***
    Rechtsanwalt Terence Cusack war ein Tennistyp, wortgewandt, ein Paragraphenfuchs, der mit seiner Cleverneß schon eine Menge Geld verdient hatte. Seine Sekretärin hieß Carrol Palmer. Eine blonde Schönheit, die jederzeit beim Film hätte Karriere machen können.
    Ich hatte den Eindruck, daß die beiden auch privat füreinander da waren. Es hing mehr zwischen ihnen als bloßes berufliches Engagement. Ab und zu ein Blick, der Zuneigung verriet. Hin und wieder eine kaum merkliche Berührung, und Cusack sprach mit dem Mädchen auch nicht im üblichen nüchternen Kanzleiton, sondern freundlich und sanft.
    Wir trafen ihn und alle, die sich in Abel Yates’ Geisterhaus begeben würden, in der Bar des Hotel Metropol. Paul Yates machte mich mit den Leuten bekannt.
    Ich fand alle sympathisch. Den Anwalt genauso wie Tommy Taylor, Marjorie Ball und Carrol Palmer. Nur Amanda Yates konnte ich von vornherein nicht ausstehen. Lag es daran, daß Paul in meinem Haus so schlecht über sie gesprochen hatte?
    Oder lag es an ihrem geringschätzigen Blick, mit dem sie mich betrachtete, und an der Frage: »Haben Sie nicht den Eindruck, hier fehl am Platz zu sein, Mr. Ballard?«
    Ich versuchte sie mit einem Lächeln zu entwaffnen. Sie war grauhaarig, hatte aufgedunsene Wangen, ich schätzte sie auf fünfzig, und bestimmt war sie sehr kräftig. Ein Mannweib, boshaft und gemein, raffgierig und zänkisch.
    »Vielleicht werden Sie bald froh sein, daß ich mit von der Partie bin, Mrs. Yates.«
    »Das glaube ich kaum. Ich habe etwas gegen Privatdetektive.«
    »Schlechtes Gewissen, Mrs. Yates?«
    Sie versuchte mich mit ihren Augen zu erdolchen. »Was erlauben Sie sich, Mr.

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