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008 - Das Geisterhaus

008 - Das Geisterhaus

Titel: 008 - Das Geisterhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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mich beobachtet.
    Wo lauerte die Gefahr?
    Wo hatte der Mann, dem ich beistehen wollte, geschrien?
    Ich glitt an einer Gruft vorbei. Plötzlich zog sich meine Kopfhaut zusammen. Auf dem geharkten Kiesweg lag etwas. Es sah aus wie ein Kleiderbündel.
    Der Mann, der geschrien hatte?
    Oder hatte sich dort Abel Yates hingelegt, um mir eine Falle zu stellen? Vorsichtig näherte ich mich der Gestalt. Der süßliche Geruch von Blut stieg mir in die Nase und erschreckte mich.
    O Gott, ich kam zu spät!
    Ich erreichte den Mann. Eine Bestie hatte ihn schrecklich zugerichtet. Furchtbar.
    Ich konnte nichts mehr für den Mann tun. Ich wußte, wer auf diese grausame Weise mordete!
    Ein Ghoul!
    Ich wollte wissen, wen ich vor mir hatte, mußte mich überwinden, um die blutgetränkte Kleidung anzufassen. Aus den Papieren, die ich fand, ging hervor, daß der Tote John Jarman hieß.
    Wütend richtete ich mich auf.
    Wo war der Ghoul, der über John Jarman hergefallen war? Ich wollte ihn töten.
    Ein geisterhaftes Wispern lag über dem Gottesacker. Ich bewegte mich von dem Toten weg. Mein Blick tastete den Boden ab. Ich versuchte eine Spur des Ghouls zu finden. Es gelang mir nicht.
    Dafür entdeckte ich eine Schleifspur.
    Tief war sie in den Kiesweg eingegraben. Ich folgte ihr, und Augenblicke später stand ich vor einer zweiten Leiche. Wieder ein Mann. Dieser hieß Ben O’Hara.
    Lieber Himmel, wie viele Tote lagen auf dem Friedhof noch herum? Die zweite Leiche ließ mich zu dem Schluß kommen, daß auf diesem Gottesacker nicht bloß ein Ghoul sein Unwesen trieb.
    Ich verdoppelte sofort meine Aufmerksamkeit. Das geringste Geräusch versetzte mich von diesem Moment an sogleich in Alarmbereitschaft. Nervös begab ich mich auf die Suche. Ich mußte die Leichenfresser finden und ihnen das grausame Handwerk legen.
    Steckten sie mit Abel Yates unter einer Decke? Möglich war es. Ich bildete mir ein, Schatten vor mir davonhuschen zu sehen. Ich folgte ihnen, hatte aber bald den Eindruck, einem Hirngespinst nachzujagen. Meine Gegner schienen mich zu narren.
    Sie lockten mich hierhin und dorthin, ließen sich jedoch niemals stellen.
    Meine Vorstöße verpufften alle wirkungslos.
    Das reizte mich noch mehr.
    Über die Gräber flog ein dumpfes Brausen. Es näherte sich der Stelle, wo die beiden Opfer lagen. Ich kehrte um. Was passierte mit den Toten?
    Ein heller Schimmer lag in der Dunkelheit.
    An zwei Stellen.
    Es hatte den Anschein, als würde von John Jarman und Ben O’Hara ein seltsames Leuchten ausgehen. Ein schwarzer Marmorgrabstein verdeckte mir die Sicht auf Jarman. Nach dem nächsten Schritt sah ich den Toten. Auf seinem Körper tanzten weiße Flammen. Sie brannten sich in das Fleisch hinein und erloschen. Ich erreichte John Jarman und beugte mich über ihn. Ein Zauber schien sich auf den Toten gelegt zu haben. Ich hörte ihn plötzlich grauenerregend röcheln.
    Da begriff ich!
    Schwarzmagische Kräfte hatten sich seiner bemächtigt. Sie erweckten ihn zum Leben.
    Aber er würde auf der anderen Seite stehen!
    Er würde mein Feind sein und mich vernichten wollen!
    Um dieser Entwicklung sogleich einen Riegel vorzuschieben, beabsichtigte ich, meinen magischen Ring gegen die schwarzen Kräfte einzusetzen, doch ehe ich dazu kam, legte sich eine blutbesudelte Totenhand auf meine Schulter und riß mich zurück.
    Das war der andere.
    Ben O’Hara!
    ***
    Ich wirbelte herum und schlug aus der Drehung zu. O’Hara nahm sein grauenvoll entstelltes Gesicht zurück. Mein Ring verfehlte ihn knapp. Hinter mir erhob sich John Jarman. Die beiden Ghoul-Opfer nahmen mich in die Zange. Die schreckliche Inszenierung war perfekt. Sie hätte vom Teufel persönlich stammen können.
    Beide Leichen stürzten sich gleichzeitig auf mich. Ich stieß sie von mir. Ein Schlag traf meine Niere. Ich stöhnte auf und knickte seitlich ein. Ein Tritt beförderte mich zu Boden. Ich preßte die Kiefer zusammen. Jarman und O’Hara – vor kurzem selbst noch in einer ähnlichen Lage wie ich – legten es darauf an, mich fertigzumachen.
    Jarman fing meinen rechten Arm ab, mit dem ich nach ihm schlug. Er drehte ihn mir auf den Rücken. Ein irrer Schmerz ließ mich aufschreien. Ich bäumte mich auf, riß ein Bein hoch, und als sich O’Hara mir entgegenwuchtete, rammte ich ihn kraftvoll zurück. Dann schlug ich nach rückwärts einen Salto, riß mich von Jarman los und griff nach dem Colt Diamondback.
    Wenn ich die lebenden Leichen ausschalten wollte, mußte ich sie mit geweihtem

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