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008 - Die Pest frass alle

008 - Die Pest frass alle

Titel: 008 - Die Pest frass alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Glastür weit auf und taumelte hinaus auf die
Terrasse.
    Im gleichen
Augenblick ertönte die Klingel in dem unheimlichen Haus.
    »Larry?!«
murmelte Mason halblaut vor sich hin.
    Er hatte
jetzt keine Gelegenheit, an Liz vorbeizurennen, um die Tür zu öffnen. Wie
hypnotisiert hielt ihn das Geschehen in seinen Bann.
    Noch drei-,
viermal wurde geläutet. Dann wieder Stille. Eilige Schritte waren von der
anderen Seite des Hauses her zu vernehmen. X-RAY-3 stürmte um die Ecke und blieb
wie angewurzelt stehen, als er die Szene erblickte.
    Liz Mason
befand sich in der Auflösung!
    Daß es sich
bei dem wandelnden Schleimberg um Liz Mason überhaupt handelte, erkannte er an
der Haarfülle und dem seegrünen Neglige, das wie ein Fetzen zwischen der
brodelnden Haut herauslugte.
    Die junge
Frau war nicht mehr als solche zu erkennen.
    Larry Brent
preßte die Lippen zusammen, Schweißperlen bedeckten seine Stirn.
    Liz Mason war
zur Hälfte zusammengeschrumpft. Ihr Skelett war ebenso weich und nachgiebig geworden
wie das Fleisch. Der Schleimberg bewegte sich wie eine riesige, aus der Form
geratene Qualle über den Terrassenboden. Die einzelnen Gliedmaßen waren nicht
mehr wahrnehmbar, und innerhalb von zehn Sekunden ging es dem Ende zu.
    Wie aus
weiter Ferne vernahmen Paul Mason und Larry Brent noch mal eine feine, kaum
verständliche Stimme. Liz rief ihnen etwas zu. Ein deformierter Finger ragte
wie anklagend aus der zerfließenden Masse, ein Brei aus flüssigen Zellen, Blut,
Gewebe und Haaren. Das Neglige lag zusammengefaltet auf den Platten, der
zerfließende Körper hielt es nicht mehr und füllte es nicht mehr aus.
    Liz Mason
hatte das Endstadium erreicht. Ihr Körper löste sich auf. Die graue Brühe
bedeckte den beigen Terrassenboden, und dann versickerte der flüssige Körper
von Liz Mason in den schmalen Erdritzen zwischen den einzelnen Platten.
    Larry Brent
und Paul Mason glaubten in diesem Augenblick noch ein fernes, verebbendes
Wimmern zu hören.
    Paul Mason
stand da wie angewurzelt. Als Larry den Blick hob, starrte er in ein von Panik,
Ratlosigkeit und Schmerz gezeichnetes Gesicht. Und es berührte ihn nicht mal
eigenartig, als er sah, daß Tränenspuren auf dem Gesicht des Trainingsleiters
zu sehen waren.
    Keinem der
beiden Männer war es bewußt geworden, daß Dr. Stowe eingetroffen war. Wie Larry
Brent war er ums Haus gekommen und Zeuge der letzten Sekunden des unheimlichen
Ereignisses geworden.
    Nur ein
großer, nasser Fleck und das zusammengeknüllte Neglige wiesen noch drauf hin,
daß hier vor wenigen Augenblicken noch ein Mensch existiert hatte!
    Liz Mason war
der scheußlichen Pest, die bisher nur von Larry angenommen worden war, zum
Opfer gefallen.
    »Es gibt
Dinge zwischen Himmel und Erde...«, begann Stowe, und mit diesem Zitat aus
Hamlet wollte er seine eigene Unsicherheit, Ratlosigkeit und Verwirrung
verbergen. Er sprach den angefangenen Satz nicht zu Ende, ging wortlos auf
Mason zu, drückte dessen Hand und meinte leise: »Es tut mir leid, Mister Mason
- aber hier war nichts mehr zu machen.«
    »Aber wie
konnte so etwas geschehen?« Masons Stimme klang spröde.
    »Ich weiß es
nicht«, entgegnete Stowe schwach. Sein Gesicht war weiß wie ein Leintuch.
    Ein fragender
Blick des Arztes streifte den PSA-Agenten. »Ich glaube, Sie hatten recht,
Mister Brent«, meinte der Arzt. »Anfangs sah es so aus, als wären Ihre
Befürchtungen und Vorsichtsmaßnahmen übertrieben.«
    X-RAY-3 ging
auf Paul Mason zu, der sich jetzt erst aus der Erstarrung zu lösen schien. Er
bückte sich und wollte das Neglige aufheben. Doch Larry hielt ihn davor zurück.
    Er schüttelte
den Kopf. »Lassen Sie es liegen, Paul! Es hat keinen Sinn.«
    »Sie meinen
wegen der Ansteckungsgefahr?«
    X-RAY-3
nickte. »Es gibt nun kaum einen Zweifel mehr daran, daß Liz durch die Begegnung
in der letzten Nacht angesteckt wurde. Ob die Krankheit durch das Einatmen von
Keimen oder durch direkten Kontakt ausgelöst wurde, das entzieht sich bis zur
Stunde noch unseren Erkenntnissen. Vielleicht tragen wir zu diesem Zeitpunkt
selbst schon die tödliche Seuche in uns. Wer weiß, wie lange es dauert, ehe sie
zum Ausbruch kommt - bei dem einen schneller, bei dem anderen langsamer. Oder
wie denken Sie darüber, Doc?«
    »Das läßt
sich schwer sagen, Mister Brent. - Aber ich denke doch, daß Ihre Überlegungen
etwas für sich haben. Wahrscheinlich direkten Kontakt. Der Kranke, den Miss
Masson beschrieb, wies eindeutig die gleichen Symptome auf, und er

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