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008 - Wasser für Shan

008 - Wasser für Shan

Titel: 008 - Wasser für Shan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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Baton spöttisch. »Hast du Anhaltspunkte dafür, dass er dich wirklich beobachten lässt?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Willst du dann am Nichtstun ersticken? Auf ewig ein Dasein als rechtlose Novizin führen? Sahotin wird nicht aufgeben, wird dich weiter bedrängen, im Rat gegen deine Beharrlichkeit arbeiten.«
    »Trinon kommt auch?«
    Baton nickte. »Er und noch einige aus den tiefer liegenden Höhlen.«
    »Gut«, sagte Zeta. »Dann komme ich.«
    »Wir treffen uns hier«, erklärte Baton. »Zur zweiten Abendstunde. Ich werde dich führen.« Mit diesen Worten verließ er, nachdem er die Tür geöffnet und sich wachsam in alle Richtungen umgeschaut hatte, den leer stehenden Vorratsraum.
     
    *
     
    Dunkle Gänge, die Wände mal kunstvoll geglättet, mal mit primitiven Quellgrasmatten verhangen. Ausgetretene Stufen, die hinabführten, immer tiefer in die Katakomben unter der Höhlenstadt.
    Der Geruch nach Moder und Vergangenheit; mal ehrerbietend, mal das Leid unzähliger Generationen beklagend. Und überall Verfall und Vernachlässigung, die alles schmückende Beiwerk bis zu den noch immer soliden Grundmauern weg gefressen hatten.
    Und dann … der Raum, in dem die Namenlosen sich zu ihren Zusammenkünften versammelten. Ein rauchlos brennendes Feuer, das vergeblich gegen die flackernden Schatten im Hintergrund ankämpfte und nicht so viel Licht spendete, als dass man sich behaglich darum setzen konnte; überall Gestalten, verwegen anzusehen, teils ausgemergelt, teils wohlgenährt … Namenlose und deren Verbündete aus den verschiedenen Clangemeinschaften.
    Vor dem Feuer stand ein athletischer, hagerer Mann, der seinen staunenden Zuhörern in mitreißenden Worten eine Geschichte erzählte; nein, berichtigte sich Zeta, nachdem sie ein paar Minuten zugehört hatte, keine Geschichte, sondern fremdartige Bilder, immer wechselnde Szenerien, in denen die anderen Städte, die Steinfischer oder die Zeit vor der Großen Verwüstung zum Leben erwachten. Mit wachsender Faszination lauschte die ehemalige Clanträgerin; unwillkürlich spürte sie eine Sehnsucht tief in sich, eine Sehnsucht nach anderen Zeiten, in denen das Leben von unvorstellbarer Fremdartigkeit, aber auch Schönheit gewesen sein musste.
    »Wer ist das?«, flüsterte sie Baton leise zu, als der Mann Atem schöpfte und nachdachte, um den Namenlosen anschließend in plastischen Worten ein weiteres Bild nahe zu bringen.
    »Das ist Dretan«, gab Baton genauso leise zurück, »einst ein kleiner Verwalter im Rerten-Clan. Er hatte den größten Schatz des Quellherren zu bewachen, einen armlangen, runden Gegenstand, dessen Oberfläche milchig durchsichtig war, wie er uns erklärte. In einen Schlitz an der Seite konnte man daumennagelgroße Spulen einwerfen und die gerundete Oberfläche erwachte dann zu bilderreichem Leben, das von einer unbekannten Stimme in einem seit Jahrhunderten nicht mehr gesprochenen Idiom erläutert wurde. Er hatte den Auftrag, dafür zu sorgen, dass dem wertvollen Relikt der Ahnen kein Schaden geschah; die Benutzung war ihm streng untersagt. Dretan aber konnte nicht widerstehen und sah sich die meisten der lebenden Bilder an. Prompt wurde er entdeckt und aus dem Clan ausgestoßen.«
    »Und dann ist er zu euch gestoßen?«, fragte Zeta, die verstand, warum die Benutzung des Relikts verboten war; der Quellherr des Rerten-Clans hatte die Bilder wohl gesehen und die Sehnsucht verspürt, die sie erzeugten; bei seinen Untertanen wollte er sie gar nicht erst entstehen lassen. Aus diesem Grund wohl hatte er die Benutzung des Geräts verboten, aus diesem Grund hatte er auch Dretan ausgestoßen.
    Die Männer warteten, bis auch die letzten Worte des letzten Bildes verklungen waren; erst dann erhob sich Trinon, um die Neuankömmlinge zu begrüßen.
    Schließlich trat Trinon wieder in den Kreis und erhob das Wort. »Wir sind hier«, sagte er, »um zu beschließen, welche Schritte wir zur Verbesserung unserer Lage einschlagen können. Bei unseren letzten Zusammenkünften«, fuhr er mit einem Blick auf Zeta fort, »sind wir uns darüber klar geworden, dass nur das Ganglion den Rat der Quellherren daran hindert, in einander bekämpfende Gruppen zu zerfallen.«
    Ein Mann stand auf; sie erkannte ihn als Garish, dessen Feindseligkeit sie bei ihrem ersten Zusammentreffen mit den Namenlosen in den Katakomben schon so sehr erschreckt hatte.
    »Dann brennt es ab, stürmt es, besetzt es«, schrie er, »nur tut endlich etwas! Aber ihr sitzt nur da und träumt von

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