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0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

Titel: 0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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hervor. Sie wandte sich von den Blumen ab und wollte das Zimmer verlassen.
    Erschrocken stellte sie fest, daß ihr auch das nicht mehr möglich war…
    ***
    Sati war in Wirklichkeit noch hübscher als auf dem Foto.
    Zamorra und Bill Fleming holten sie aus dem Reisebüro und setzten sich mit ihr im gegenüberliegenden Nobelrestaurant zu einem Drink zusammen. Mit ihren großen dunklen Augen blickte sie Zamorra fragend an. »Ich mache mir große Sorgen um Will, Professor.«
    »Wir müssen annehmen, daß er den Zanos-Anhängern in die Hände gefallen ist, Miß Sati. Überlegen Sie mal. Wohin könnten diese Leute O'Hara verschleppt haben?«
    Sati schaute verzweifelt auf ihre schmalen Hände. »Ich habe leider keine Ahnung.«
    »Was wissen Sie über Zanos?«
    »Das, was alle auf den Inseln wissen.«
    »Und zwar?«
    »Daß er vor hundert Jahren verbannt wurde. Ein furchtbarer Dämon soll er sein. Ganz Male steht bereits im Zanos-Fieber, denn es heißt, daß der Dämon zu uns kommen wird.«
    »Will O'Hara war dem Geheimnis der Zanos-Anhänger auf der Spur«, sagte Zamorra. »Hat er mit Ihnen darüber gesprochen?«
    »Wir haben natürlich über Zanos gesprochen. Aber nicht sehr viel. Will und ich…«, Sati senkte verlegen den Blick. »Wir haben uns innerhalb kurzer Zeit sehr gut angefreundet.«
    »Möchten Sie uns helfen, ihn zu finden?«
    »Natürlich, Professor.«
    »Kennen Sie jemanden, der der Zanos-Sekte angehört?«
    Sati schüttelte den Kopf. »Niemand würde so etwas zugeben, Professor.«
    »Fürchten Sie sich vor Zanos, Sati?«
    Das Mädchen nickte langsam. »O ja. Ich fürchte mich vor ihm genauso wie alle anderen Leute, die auf den Malediven zu Hause sind. Wir haben Angst vor der Zukunft. Große Angst sogar. Ich weiß von zwei Fällen, da haben sich die Leute, weil sie mit ihrer Furcht nicht mehr fertigwerden konnten, das Leben genommen.«
    »So schlimm steht es um Sie hoffentlich noch nicht«, sagte Zamorra.
    »Nein. Natürlich nicht. Es waren einfache Leute…«
    »Was glauben Sie, was mit Will geschehen wird?«
    Satis Augen füllten sich mit Tränen. »Ich befürchte das Schlimmste, Professor. Die Mitglieder der Zanos-Sekte sind mitleidlos.«
    »Denken Sie, daß Will noch eine Chance hat?« fragte Bill Fleming das Mädchen.
    »Vielleicht. Dann müßten Sie ihn aber schnell finden.«
    »Die Polizei sucht ihn ebenfalls.«
    Sati hob seufzend die Schultern. »Die Polizei…«
    »Sie scheinen nicht viel von dieser Institution zu halten«, sagte Fleming.
    »Ich weiß nicht, wie gut oder wie schlecht die maledivische Polizei ist, Mr. Fleming. Ich weiß nur, daß sie überlastet ist und immer mehr überlastet wird. Das, was Will O'Hara passiert ist, ist leider kein Einzelfall. Es verschwinden laufend Menschen aus ihren Häusern. Und keiner sieht sie mehr wieder.« Sati tastete mit zitternden Fingern an ihre vollen Lippen. »Ich fürchte, ich habe bereits viel zuviel gesagt.« Das Mädchen schaute sich nervös um. »Niemand spricht gern über diese Dinge. Jeder hat Angst, in diesen mörderischen Strudel hineingerissen zu werden.«
    »Wo sollen wir nach Will suchen?« fragte Zamorra. »Geben Sie uns einen Tip. Im Dschungel?«
    Sati schaute dem Professor verwundert in die Augen. »Im Dschungel?«
    Zamorra nickte. »Es muß da einen entweihten Kali-Tempel geben, den sich die Zanos-Leute unter den Nagel gerissen haben.«
    »Ich weiß nichts von einem solchen Tempel.«
    »Will O'Hara erwähnt ihn in seinen Aufzeichnungen. Von wem kann er davon erfahren haben?«
    Sati hob die Schultern.
    »Wen hat O'Hara auf den Inseln kontaktiert?« fragte Bill Fleming.
    »Darüber hat er mit mir nicht gesprochen«, antwortete Sati.
    Zamorra war nicht sonderlich zufrieden mit den Früchten, die dieser Besuch trug. Er bat das Mädchen, noch einmal gründlich über alle Fragen, die gestellt worden waren, nachzudenken, und sollte ihr im Nachhinein hierzu noch etwas einfallen, so möge sie dies umgehend bekanntgeben. Um Will O'Haras willen solle sie versuchen, Zamorra zu helfen. Sati versprach das und kehrte danach in ihr Reisebüro zurück. Bill Fleming schaute ihr bewundernd nach, wie sie über die Straße ging.
    »Ein liebenswertes Mädchen«, sagte er.
    »Ein gescheites Mädchen«, sagte Zamorra. »Wie hat sie sich die Sache mit Will O'Hara bloß in der Zukunft vorgestellt?«
    »Vielleicht mit einem Ring am Finger?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Daß dieses Mädchen von hier weggeht, kann ich mir nicht vorstellen. Sie liebt ihre Heimat

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