Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

Titel: 0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
viel zu sehr.«
    »Einem Mann zuliebe tun die Frauen doch fast alles.«
    »Auch Sati?« fragte Zamorra zweifelnd.
    »Warum nicht? Außerdem… wer sagt, daß Sati von hier weg müßte, wenn O'Hara sie ehelichen würde?«
    »Er ist Brite…«
    »Er könnte sich hier niederlassen«, sagte Bill.
    »Das wäre natürlich auch eine Möglichkeit«, meinte Zamorra. »Komm, wir fahren zu Nicole zurück. Irgend etwas sagt mir, daß wir unseren Augenstern auf diesen Inseln niemals lange unbeaufsichtigt lassen sollten.«
    Sie setzten sich in den Volvo. Die Fahrt dauerte fünfzehn Minuten. In der Empfangshalle des Hotels verlangten sie ihre Zimmerschlüssel. Plötzlich klirrte Glas. Dann ein greller Schrei. Bill und Zamorra schauten sich bestürzt an.
    »Das war Nicole!« stieß Professor Zamorra keuchend hervor. Dann rannte er wie von hundert Teufeln gehetzt los.
    ***
    Nicole war blau im Gesicht.
    Ein furchtbarer Erstickungsanfall quälte sie. Sie lag auf dem Boden und röchelte. Ihre Hände waren in den schlanken Hals gekrallt. Nicoles Augen waren so weit nach oben gedreht, daß nur noch das Weiße der Augäpfel zu sehen war. Zamorra schleuderte bestürzt die Tür zur Seite und rannte in Nicole Duvals Zimmer.
    »Nicole!« rief er entsetzt. Das Mädchen reagierte nicht mehr. Mit letzter Kraft mußte sie den Stuhl durchs Fenster geworfen haben. Dann war sie zusammengebrochen. »Nicole!« Zamorra kniete neben seiner Assistentin nieder. »Mein Gott, Nicole!«
    Fleming trat in den Raum. »Was hat sie?«
    »Sie erstickt!« keuchte Zamorra. Plötzlich nahm er das Prickeln auf der Haut wahr, das von seinem silbernen Amulett ausging, das er um den Hals trug. Ihm war sofort klar, daß hier dämonische Kräfte im Spiel waren. »Schnell, Bill!« rief der Parapsychologe heiser. »Trag Nicole in mein Zimmer hinüber.«
    Fleming stellte keine unnützen Fragen. Zamorra hatte für diese Anordnung gewiß triftige Gründe.
    »Schaff sie raus!« schrie der Professor. »Beeil dich!«
    Nicole verlor das Bewußtsein. Fleming hob sie hoch und trug sie mit raschen, stampfenden Schritten nach draußen. Zamorra schleuderte die Tür hinter den beiden zu und wandte sich mit zornsprühenden Augen um. Langsam öffnete er die Knöpfe seines Hemds. Augenblicke später lag Zamorras silberner Talisman frei.
    Die magische Kraft des Amuletts stärkte den Meister des Übersinnlichen. Zamorra empfing Impulse der Weißen und der Schwarzen Magie. Er spürte mit großer Deutlichkeit die Nähe des abgrundtief Bösen. Sein Blick schweifte durch den Raum, auf der Suche nach dem Kern jener gefährlichen Strahlung.
    Die Orchideen. Die Gefahr ging von diesen trügerischen schönen Blumen aus. Blitzschnell streifte Professor Zamorra die massive Silberkette über seinen Kopf. Nun hielt er das Amulett in der rechten Hand. Mit verkanteten Zügen näherte er sich den Blumen des Bösen.
    Die herrlichen Blüten erzitterten. Mit einemmal war ein gespenstisches Leben in ihnen. Sie wichen, soweit ihnen das im Rahmen des Arrangements möglich war, vor dem Parapsychologen zurück. Zamorra murmelte verschiedene Beschwörungsformeln, die die Macht der Finsternis brechen sollten.
    Ein unheimliches Raunen flog durch den Raum. Zamorra stand nun vor dem Teetisch. Seine Miene war hart, die Augen schmal, der Mund eine gerade, dünne Linie. Langsam führte seine rechte Hand das Amulett auf die Orchideen zu.
    Die prachtvollen Blumen verformten sich, fingen an zu welken, wurden grau und unansehnlich. Angewidert schlug der Parapsychologe mit seinem silbernen Talisman mitten hinein in den häßlichen Strauß. Da verwandelten sich die Orchideen in aschgraue Wolfsköpfe, die gepeinigt aufheulten und mit blitzenden Kiefern nach Zamorras Hand schnappten.
    Der Professor schlug mehrmals nach den geifernden Wolfsköpfen. Jeder Schädel, der von Zamorras Talisman getroffen oder auch nur gestreift wurde, zerplatzte in derselben Sekunde. Auf diese Weise vernichtete der Parapsychologe innerhalb weniger Augenblicke das gesamte Arrangement des Grauens.
    Der letzte Schädel. Wilder Haß flog dem Professor aus den funkelnden Wolfsaugen entgegen. Unbarmherzig stieß Zamorra seine Hand gegen den knurrenden Schädel. Das Tier wollte seine Reißzähne in Zamorras Brust schlagen, doch der silberne Talisman fuhr der Bestie tief in den roten Rachen hinein. Ein Knirschen. Ein Knacken. Der Schädel zerbarst, löste sich in Nichts auf. Vorbei.
    Mit vibrierenden Nerven blieb Zamorra vor dem Teetisch stehen. Er schloß die

Weitere Kostenlose Bücher