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0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

Titel: 0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Orchideen gebracht hatte, kam an ihren Tisch.
    »Professor Zamorra.«
    »Ja?«
    »Telefon für Sie.«
    »Wer will mich sprechen?«
    »Eine Miß Sati.«
    Zamorra warf die Stoffserviette auf den Tisch. Er schaute Nicole und Bill kurz an und sagte dann schnell: »Entschuldigt mich.« Aufgeregt erhob er sich.
    Der Hotelboy führte ihn quer durch den modern eingerichteten Speisesaal zur Telefonkabine. Zamorra griff sich den Hörer, der an einem Eisenhaken hing. »Ja, Miß Sati? Ist Ihnen zu dem, was wir Sie gefragt haben, noch etwas eingefallen?«
    »Ich glaube, ich habe eine Entdeckung gemacht, die für Sie von größter Wichtigkeit sein könnte, Professor«, sagte Sati. Ihre Stimme zitterte. Sie war erregt.
    »Worum handelt es sich?«
    »Das muß ich Ihnen zeigen.«
    »Einverstanden.«
    »Können Sie sofort hierher kommen?« fragte Sati gepreßt.
    »Natürlich. Wo sind Sie?«
    »In Will O'Haras Haus.«
    »Ich komme«, sagte Zamorra und hängte dann ein.
    ***
    Zamorra trat hart auf die Bremse.
    Der Volvo stand auf kurze Distanz. Zamorra stieß den Wagenschlag auf und faltete sich aus dem Fahrzeug. In O'Haras Haus brannte Licht. Der Parapsychologe lief mit angespannten Nerven um den Volvo herum. Er schlug mit den Knöcheln an die Eingangstür. Die Schläge hallten durch das Haus. Schritte. Die Tür schwang zur Seite. Sati stand vor Zamorra. Sie trug ihr schwarzes Haar hochgesteckt. Ihr hübsches Gesicht wirkte etwas fahl. Das kam von der inneren Erregung. Sie trat zur Seite und ließ Zamorra ins Haus.
    »Vielen Dank, daß Sie so schnell gekommen sind, Professor«, sagte das Mädchen mit belegter Stimme.
    Zamorra warf ihr einen kurzen Blick zu. » Ich habe Ihnen zu danken, Miß Sati. Dafür, daß Sie mich angerufen haben. Was möchten Sie mir zeigen.«
    »In den Living room, bitte«, erwiderte Sati. Sie wies mit der Hand auf die offenstehende Tür.
    »Ich darf vorausgehen?«
    »Selbstverständlich.«
    Zamorra betrat vor Sati den Kaum. In diesem Moment empfing er ein Signal von seinem Amulett. Eine Warnung: Vorsicht, Falle! Mit wachsamen Augen suchte der Parapsychologe den Living room ab. Keine dritte Person war da.
    Folglich drohte von Sati die Gefahr.
    Er wandte sich ruckartig um und… blickte in die schwarze Mündung einer großkalibrigen Pistole. Es war eine Luger mit brüniertem Lauf. Satis zierliche Hand vermochte die Waffe kaum richtig zu umfassen.
    Zamorra bemühte sich, nicht die Nerven zu verlieren.
    Mit eisiger Stimme fragte er: »Ist es das, was Sie mir unbedingt zeigen wollten, Sati?«
    »Das ist es!« bestätigte Sati, und Zamorra hatte noch aus keiner Stimme soviel Haß und Feindseligkeit herausgehört wie aus der dieses Mädchens.
    ***
    »Sie haben Will O'Hara verraten, nicht wahr?« fragte Zamorra sachlich.
    Sati nickte mit fanatisch glühenden Augen. »Ja, das habe ich getan!«
    »Warum?«
    »Er war dem Geheimnis der Zanos-Sekte auf der Spur!«
    »Sind Sie ein Mitglied dieser Sekte?«
    »Ja. Und ich bin stolz darauf!« zischte das Mädchen. Ein häßlicher, grausamer Zug kerbte sich um ihre Mundwinkel. »Ich bin eine Gesalbte.«
    »Wie geht das vor sich?«
    »Der ganze Körper wird mit der Salbe des allgewaltigen Dämons bestrichen. Sie sickert durch die Poren in die Haut ein, und von da an trägt man den Geist Zanos' in sich. Es ist ein wunderbares, ein berauschendes Gefühl. Es übertrifft alle irdischen Empfindungen, schafft Kraft, Wohlbefinden und Verzückung…«
    »Im Grunde genommen sind Sie letztlich aber doch nichts weiter als das willenlose Werkzeug eines gemeinen Dämons«, fiel Professor Zamorra dem Mädchen ins Wort.
    Sati lachte hart. »Ich bin gern Zanos' Werkzeug, und so willenlos, wie Sie denken, bin ich absolut nicht. Es war mein Wille, Sie hierherzulocken.«
    »Ihr Wille. Aber geboren wurde er aus der Bosheit Zanos', die in Ihnen steckt. Machen Sie sich nichts vor, Sati. Sie können keinerlei freie Entscheidungen mehr treffen, seit Sie diesen Dämon in sich haben.«
    Sati grinste spöttisch. »Sie haben doch nicht etwa vor, mich meinem Herrn und Meister abspenstig zu machen.«
    »Kann ich das?«
    »Nie und nimmer.«
    »Ist Ihre Seele schon verloren, Sati?«
    »Seele? Meinen Sie etwa jenen schwarzen Lappen in meiner Brust?« fragte Sati höhnisch. »Mit dem können Sie nichts mehr anfangen, Professor. Der gehört bereits seit einiger Zeit Zanos. Und was der Herr des Grauens erst mal an sich genommen hat, das läßt er sich von keinem Menschen mehr entreißen.« Sati lachte blechern. Sie

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