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0081 - Raumschiff der Ahnen

Titel: 0081 - Raumschiff der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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besten Teleporter überhaupt zu sein; kraft seines Geistes vermochte sich Gucky an einen anderen Ort zu versetzen, indem er einfach entmaterialisierte.
    Diesen drei Eigenschaften verdankte es Gucky, daß er trotz seines drolligen Aussehens und seiner knapp einen Meter großen Gestalt mehr Ansehen bei den Terranern besaß, als irgendein anderes Mitglied des Mutantenkorps. Man begegnete ihm sogar mit Hochachtung, und wenn es auch nur deswegen geschah, um es nicht mit ihm zu verderben. Es muß nämlich eindeutig hier festgestellt werden, daß Gucky sehr oft mit seinen Gaben spielte - meist zur eigenen Freude und Erbauung, was aber nicht immer hieß, daß sich auch die Betroffenen darüber freuten.
    Als die ARCTIC materialisierte, war Gucky gerade auf dem Weg zu den Vorratsräumen. Er verspürte Hunger und gedachte, diesen so schnell wie möglich zu stillen. Seit dem Aufbruch von Blisher III, einem seiner Meinung nach völlig überflüssigen Planeten am Rande des Kohlensacks, hatte er nichts Vernünftiges mehr vor seinen Nagezahn bekommen. Es wurde Zeit, eine Änderung herbeizuführen. - Kadett Brugg hatte Tiere sehr gern, aber diese Eigenschaft war es nicht, die ihm den Posten als Verpflegungsoffizier eingebracht hatte. Immerhin hatte er auch hier mit Tieren zu tun, wenn es sich auch um eingefrorenes Frischfleisch für die Mannschaft handelte. Zum Glück für seine zartbesaitete Seele aber verwaltete er außerdem noch Konzentrate, Gemüse, Konserven und alle möglichen Lebensmittel, die in der Küche zu ansprechenden Mahlzeiten verarbeitet wurden.
    Wie gesagt, Kadett Brugg hatte Tiere sehr gern, aber als sich plötzlich die Tür zu seinem Reich öffnete und ein kleines Monstrum mit rostbraunem Pelz eintrat, das so aussah wie ein entlaufener Teddybär und außerdem noch unverschämt auf einem gelblichen Nagezahn grinste, bekam er doch fast einen Herzschlag. Er hatte Gucky noch nie in seinem Leben gesehen, wenn er auch wußte, daß Mitglieder des geheimnisvollen Mutantenkorps an Bord der ARCTIC weilten. Nun waren auf der anderen Seite Tiere oder gar wie Tiere aussehende Intelligenzen von fremden Planeten im Zeitalter der Raum fahrt keine Besonderheit, aber Brugg wäre - um ehrlich zu sein niemals auf den Gedanken gekommen, in Gucky ein besonders intelligentes Lebewesen zu vermuten.
    „Wem bist denn du weggelaufen?" fragte er mißtrauisch und erholte sich von seinem anfänglichen Schreck. „Hat Herrchen vergessen, dich einzuschließen?" Er bückte sich ein wenig, um den seltsamen Besucher zu streicheln. „Na, komm schon her und erzähl dem guten Onkel, wo du hingehörst..."
    Im ersten Augenblick hatte es Gucky die Sprache verschlagen, aber dann erkannte er auf telepathischem Wege, daß Kadett Brugg harmlos und gutmütig war. Er ließ sich auf die Füße plumpsen und hockte da wie ein dressiertes Kaninchen. Die Vorderpfoten hielt er waagerecht vor und ließ die „Hände" nach unten hängen, etwa wie ein Dackel, der Männchen macht. Dazu blinzelte er treuherzig mit den braunen Hundeaugen und grinste erwartungsvoll.
    „Ei, ei! Der kleine Kerl kann Kunststückchen machen", lobte Brugg und wiegte anerkennend den Kopf hin und her. „Was soll ich ihm denn zur Belohnung geben?"
    Am liebsten hätte Gucky jetzt darauf hingewiesen, daß zuckersüße Frischrüben keine schlechte Belohnung wären, aber er wollte den Spaß noch nicht beenden. Es kam selten genug vor, daß er jemand begegnete, der ihn noch nicht kannte. Er spitzte also seine großen Mausohren und klatschte erwartungsvoll mit dem Breitschwanz auf dem Boden. In seinem Benehmen erinnerte er an einen Seehund, dem man einen Hering vor die Nase hielt.
    „Ein Zückerchen?" fragte Kadett Brugg und erwartete natürlich keine Antwort. Aber jeder sprach mit Hunden oder Katzen, ohne eine Antwort zu erwarten. Wie groß war daher sein Erstaunen, als der seltsame Besucher heftig den Kopf schüttelte.
    „Ach - kein Zückerchen?" Brugg wunderte sich ehrlich und überlegte, wer dem possierlichen Kerl das wohl beigebracht hatte. „Vielleicht ein Stück Wurst?"
    Guckys Kopfschütteln wurde noch ablehnender, und er verhehlte seine Abneigung gegen nichtvegetarische Nahrung keineswegs.
    Kadett Brugg nahm allmählich an, daß sein kleiner Gast immer den Kopf schüttelte, weil er sonst nichts kannte. Er mußte also erraten, was er ihm anbieten sollte. Kurz entschlossen öffnete er den kleinen Vorratsschrank und entdeckte den Rest seines eigenen Mittagessens in einer Schüssel. Gemüse,

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