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0081 - Raumschiff der Ahnen

Titel: 0081 - Raumschiff der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kommandant lächelte. „Entfalten, O-Eins? Sie wollen sich entfalten? Wenn Sie wüßten ..."
    „Ich will es ja wissen! Also - haben Sie Zeit für mich?"
    Der Kommandant schüttelte entschlossen den Kopf.
    „Noch nicht, O-Eins! Ich werde Sie benachrichtigen, wenn es soweit ist. Sie ahnen nicht, nach welcher Verantwortung Sie drängen. Wenn Sie erst einmal an meinem Platz sitzen, werden Sie Ihre Voreiligkeit bereuen, aber dann gibt es kein Zurück mehr. Wer an meinem Platz sitzt, wird zum einsamsten Geschöpf des Universums!"
    „Niemand kann einsamer sein als der, der sich freiwillig von den anderen abschließt. Und das tun Sie, Kommandant!"
    „Sie werden es nicht anders machen, weil Ihnen keine Wahl bleibt. Eines Tages werden Sie mich schon verstehen, bis dahin gedulden Sie sich, bitte. Ich warne Sie, O-Eins! Jedes Drängen kann verhängnisvoll für Sie werden. Die Zeit ist noch nicht gekommen ..."
    Der junge Mann auf dem Bildschirm nickte grimmig.
    „Bestimmen Sie es, wann die Zeit gekommen ist?"
    Jetzt lächelte der Kommandant matt.
    „Nehmen Sie ruhig an, daß ich es bestimme - Ihr Gewissen wird dann nicht unnötig belastet. Die Wahrheit werden Sie erst dann erfahren, wenn Sie an meiner Stelle sitzen." Er sah auf die Uhr über der Kontrolltafel. „Und jetzt entschuldigen Sie mich; ich habe zu tun."
    Der Bildschirm erlosch jäh, ehe der Offizier antworten konnte.
    Der Kommandant ließ sich wieder hinter dem Tisch nieder und stützte den Kopf in die Hände, als sei dieser plötzlich zu schwer geworden. Ganz in seinem Innern konnte er den jungen Offizier verstehen, der zu seinem Nachfolger bestimmt worden war. Aber das Reglement verbot jede Ausnahme bei der Strafe des Todes durch den Konverter. Der Nachfolger hatte zu warten, bis das Zeichen gegeben wurde. Dann erst durfte er sein Amt antreten, damit es nur immer einen Träger des Geheimnisses gab.
    Ich muß so und so sterben, dachte der Kommandant mit aufsteigender Bitterkeit. Das ist nun einmal der Preis, den ich zu zahlen habe - alle vor mir zahlten ihn genauso wie alle jene, die nach mir kommen werden.
    Nichts konnte die Kette unterbrechen.
    Erneut wurde er durch das Summen der Nachrichtenanlage aufgeschreckt. Es war seine Pflicht, jeden Anruf zu beachten. Also erhob er sich und sah nach, ob es nicht wieder Offizier Eins war.
    Diesmal war es Offizier Zwei, der Sprecher der Mannschaft.
    „Kommandant, Ps-5, A-3 und R-75 haben um eine Unterredung gebeten. Wann wünschen Sie, die Genannten zu sehen?"
    Der Kommandant überlegte einige Augenblicke.
    Daß der Arzt und der Psychologe eine Besprechung wünschten, war nicht außergewöhnlich. Das kam fast wöchentlich vor. Aber, daß ihn auch der R-75 zu sprechen wünschte, gehörte nicht zu den Alltäglichkeiten. Mit einer Mischung von Neugier und Befremden sagte der Kommandant daher: „Erteilen Sie die Genehmigung. Ich erwarte die Genannten zum üblichen Zeitpunkt." Aus einem inneren Gefühl heraus fügte er hinzu: „Ich möchte nur die drei Gemeldeten sehen, O-Zwei. Sorgen Sie dafür, daß O-Eins unter keinem Vorwand zugelassen wird."
    „Verstanden, Herr", entgegnete der Sprecher und schaltete ab.
    Der Kommandant setzte sich wieder und versank in tiefes Nachdenken. Er ahnte, daß sich Unheil über seinem Haupt zusammenbraute. Er wußte nur noch nicht, welcher Art dieses Unheil war.
     
    *
     
    Einige Tage Schiffszeit vorher ... Der Psychologe sah erstaunt auf, als sich die Tür öffnete und Arzt Drei unangemeldet seinen Arbeitsraum betrat. Beide waren sie etwa im gleichen Alter, und wenn ihre Berufskleidung sie nicht unterschieden hätte, wäre es einem Fremden schwergefallen, sie auseinander zu halten.
    „Nanu, A-3? Ein seltener Besuch ...?"
    „Ich muß mit dir reden, Ps-5. Nur du kannst mir auf die vielen Fragen antworten, die ich mir stelle und die mir gestellt werden."
    Der Psychologe zog die Stirn in Falten.
    „Fragen...? Seit wann stellt man sich Fragen?"
    „Das Leben hier stellt uns diese Fragen, und ich kann jeden verstehen, der sie an die führende Schicht weiterleitet. Das sind wir! Und wir dürfen nicht antworten." Der Psychologe lächelte. „Dürfen, mein Freund? Selbst wenn wir wollten, was könnten wir antworten? Was wissen wir denn schon vom Leben? Wir werden hier geboren, wir leben und arbeiten hier - und wir sterben auch hier, wenn unsere Zeit gekommen ist."
    „Aber warum? Warum leben und sterben wir? Welchen Sinn hat unser Dasein? Das, Ps-5, sind die Fragen, die mir in den letzten

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