Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0081 - Raumschiff der Ahnen

Titel: 0081 - Raumschiff der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wir alt genug sind, um im Konverter zu sterben. Selbst im Tod dienen wir unserem Volk, denn unser Körper liefert Energie. Der Kreislauf unseres Lebens ist klar und vorherbestimmt, aber ihm fehlt der Sinn. Wozu das alles? Warum? Welchem Ziel streben wir entgegen? Oder wandert unsere Welt vielleicht ziellos durch das Universum der Sonnen?"
    „Wir wissen wenig über die Sonnen", erinnerte ihn A-3 an die Unterrichtsstunden der Schule. „Wir kennen die Überlieferungen, mehr nicht. Und wer weiß, ob diese Überlieferungen nicht falsch sind, aufgestellt von jenen, die im Zentrum der Welt schlafen und auf ihre Stunde warten." Er zögerte einen Augenblick, dann sagte er langsam: „Es gibt eine bessere Lösung, als den Kommandanten zu fragen. Wir werden etwas unternehmen." Ps-5 beugte sich interessiert vor. „Was werden wir unternehmen?"
    „Wir werden zusammen mit R-75 noch einmal in jenen Raum vordringen, in dem unsere Vorfahren schlafen. Vielleicht erfahren wir dann, was sie planten."
    Der Psychologe erschrak sichtlich, aber dann überwand er seine Furcht und nickte zögernd.
    „Vielleicht hast du recht, A-3. Lieber sterbe ich mit einer Gewißheit im Herzen, als, daß ich im Ungewissen weiter lebe. Und wann?"
    „Noch heute", entgegnete der Arzt und erhob sich. „Du kannst den Arbeiter R-75 rufen lassen. Ich verberge mich im Nebenzimmer und trete in Erscheinung, wenn es notwendig sein sollte."
    Während er durch die Tür ging, zog er die Strahlwaffe aus der Tasche und entsicherte sie. Er schien gewillt, nicht das geringste Risiko einzugehen.
    Ps-5 konnte es nur recht sein. Er drückte die Taste des Interkoms nieder und gab seine Anweisungen.
     
    *
     
    Reparateur Fünfundsiebzig wurde die Erinnerung an jenes bereits Monate zurückliegende Ereignis nicht mehr los. Wenn er schlief, plagten ihn grauenhafte Träume. Immer wieder sah er, wie sein Kollege von den grellen Energiefingern getroffen und getötet wurde. Immer wieder hörte er die metallischen Schritte der Wächter, die aus dem Dunkeln auf ihn zukamen, um ihn mit ihren kalten Händen zu ergreifen, aber immer wieder erwachte er auch rechtzeitig, um den gefürchteten Augenblick nicht mehr erleben zu müssen.
    Vielleicht träumte er es eines Tages nicht mehr, und sie kamen wirklich, um ihn zum Konverter zu führen. Zum Glück kannte niemand sein Geheimnis. Solange er schwieg, war er sicher.
    Und dann die langen Blockreihen mit den bewegungslosen Körpern. Was hatte das zu bedeuten? Waren es Tote der Vergangenheit, die zu irgendeinem unbekannten Zweck hier aufgehoben wurden?
    Wozu aber? Welchen Sinn hatten diese Toten, die schon seit Jahrtausenden in der Grabkammer weilten? Oder... waren sie gar nicht tot? Diese Frage hatte R-75 sich schon oft gestellt, ohne eine Antwort zu erhalten. Sein Wissen beschränkte sich auf technische Dinge, und er verstand kaum etwas von der medizinischen Wissenschaft.
    Er schrak zusammen, als der Kommunikator schrillte. Die Stimme seines Vorgesetzten sagte aus dem Lautsprecher: „Du hast dich in der Psychologischen Abteilungen melden, R-75. Sofort! Bestätigung, bitte!"
    „Verstanden", sagte R-75 mühsam. Mit zitternden Händen streifte er den Anzug glatt und ging zur Tür.
    Was wollte man denn nun schon wieder von ihm? Hatte er den Test nicht gut bestanden? Oder hatte man gar Verdacht geschöpft und holte ihn zur neuerlichen Überprüfung?
    Der Lift brachte ihn in das richtige Stockwerk. Während er den Korridor entlang schritt, versuchte er vergeblich, sich an eine Tatsache zu erinnern, die den Verdacht der Psychologischen Abteilung erregt haben mochte. Er suchte ohne Erfolg. Er wußte aber auch, daß ein Zitieren vor den Psychologen niemals grundlos erfolgte. Das war es, was ihn beunruhigte.
    Als er die Tür hinter sich schloß, wußte er bereits, daß seine Situation nicht ganz so ernst war, wie er befürchtet hatte. Der Psychologe lächelte ihm entgegen - ihm, einem einfachen Arbeiter.
    „Setzen Sie sich, R-75", sagte Ps-5 gönnerhaft und deutete auf einen Stuhl. „Ich habe Ihnen einige Fragen zu stellen, und ich möchte Sie bitten, wahrheitsgemäß darauf zu antworten. Sie haben nichts zu befürchten, aber Sie sollen auch wissen, daß Schweigen in Ihrer Lage nur Nachteile für Sie bringt. Habe ich mich klar ausgedrückt?"
    R-75 spürte, wie seine anfängliche Erleichterung mit einem Schlag verschwand. Zwar lächelte der Psychologe immer noch, aber dieses Lächeln hatte nun auf einmal die Bedeutung einer Falle.
    „Ich weiß

Weitere Kostenlose Bücher