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0082 - Die Horror-Nacht

0082 - Die Horror-Nacht

Titel: 0082 - Die Horror-Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Vision zeigte ihm den Vampir.
    Der unheimliche Blutsauger starrte mit rot geänderten Augen zum Fenster herein. Bleich schimmerte sein Gesicht.
    Er hob die Hand, setzte die Fingernägel ans Glas und zog sie darüber. Er rief damit ein Geräusch hervor, das einem durch Mark und Bein ging.
    Beverly Clark erwachte davon.
    Sie schreckte hoch und erblickte den grausamen Vampir, der in ihr Zimmer wollte, von ihr aber eingelassen werden mußte.
    Der kalte Schweiß brach dem Hellseher aus, als er sah, wie Beverly Clark sich unter dem hypnotischen Zwang der Bestie erhob.
    Sie ging auf das Fenster zu.
    Ein hämisches Grinsen huschte über die Züge des Vampirs. Er konnte es kaum noch erwarten, über das Mädchen herzufallen.
    Beverly Clark hatte keine Chance.
    Sie mußte dem Schrecklichen gehorchen. Er verlangte von ihr, sie möge das Fenster öffnen und ihn einlassen.
    Und sie streckte die Hand nach dem Riegel aus, um ihn herumzudrehen. Rob Tokars Herz trommelte wie verrückt gegen die Rippen.
    Er wollte das blonde Mädchen rufen. Er wollte ihr eine Warnung zuschreien, doch es war ihm nicht möglich, das Tun des Mädchens zu beeinflussen.
    Als sich ihre Hand auf den Riegel legte, schrie Tokar: »Neun!« Dieser Schrei riß ihn aus seiner Trance.
    Verwirrt blickte er sich um. Mit dem Jackettärmel wischte er sich den Schweiß von der Stirn.
    Endlich. Es hatte endlich geklappt. Rob Tokar wußte nun, was Graf Morloff vorhatte – und er ahnte, daß das, was er in der Vision gesehen hatte, schon sehr bald geschehen würde.
    Vermutlich trieb sich der Graf schon jetzt Nacht für Nacht in der Nähe des Clarkschen Hauses herum. Um sein Opfer gewissermaßen auf seinen Besuch vorzubereiten.
    Beverly Clark würde nicht wissen, was sie in den Nächten beunruhigte. Sie würde nur unruhig sein. Und hervorgerufen würde diese Unruhe von Graf Morloffs Nähe werden.
    Die Ausstrahlung des Bösen würde Beverly vorläufig nur ganz leicht streifen.
    Der Hellseher sprang auf. Er mußte zu Beverly Clarks Rettung etwas tun. Zu jener Begegnung, die Tokar in Trance erlebt hatte, durfte es nicht kommen.
    Hastig verließ Rob Tokar das Meditationszimmer.
    Er war für einen Kampf mit dem Vampir nur unzureichend ausgerüstet. Dennoch schreckte er davor nicht zurück, dem blutgierigen Schattenwesen entschlossen entgegenzutreten.
    Tokar besaß ein Springmesser. Er hatte die Klinge in Weihwasser getaucht. Damit wollte er dem unheimlichen Grafen den Garaus machen.
    Der hagere Mann eilte aus seinem Haus.
    Er war in großer Sorge um Beverly Clark. Alle Leute mochten sie. Sie war ein herzerfrischendes Ding, das überall gern gesehen war.
    Graf Morloff durfte sie nicht kriegen. Er durfte sie nicht zur grausamen Vampirin machen.
    Rob Tokar lief durch das nächtliche Swanage. Von weitem schon sah er, daß Beverly noch Licht hatte, obwohl Mitternacht bereits weit überschritten war.
    Ihm war bekannt, daß sie eine Leseratte war. Vermutlich hatte sie mal wieder ein Buch in die Finger bekommen, das so spannend war, daß sie nicht zu lesen aufhören konnte.
    Der Hellseher erreichte das Haus der Clarks. Seitlich davon stand eine kleine Scheune. Tokar trat an die Haustür und schellte.
    Wenn ihm Beverly Clark nun ihr Buch um die Ohren schlug, mußte es ihm recht sein. Man klingelt um diese Zeit nicht mehr bei einem jungen Mädchen, das ganz allein zu Hause ist.
    Es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis hinter der Tür eine reine Mädchenstimme fragte: »Wer ist da?«
    »Ich bin es, Rob Tokar.«
    Ein Schlüssel wurde herumgedreht. Die Vorlegekette rasselte. Dann öffnete sich die Tür einen kleinen Spalt weit und ein Teil von Beverly Clarks schönem Gesicht war zu sehen.
    »Rob«, sagte Beverly erstaunt. »Wissen Sie, wie spät es ist?«
    »Es wird wohl bald der Morgen grauen, wie?« sagte der Hellseher verlegen. »Ich hätte bestimmt nicht geläutet, wenn ich bei dir nicht noch Licht gesehen hätte, Beverly.«
    »Was wollen Sie?«
    »Ich komme vom Wirtshaus«, log der Hellseher. »Ich wollte mich nur mal erkundigen, ob bei dir alles in Ordnung ist – wo doch deine Eltern nicht zu Hause sind…«
    Beverly Clark musterte den Hellseher ungläubig. »Danach haben Sie sich noch nie erkundigt. Wenn Sie denken, die günstige Gelegenheit nützen zu können…«
    Tokar blickte Beverly entrüstet an. »Also wenn du das denkst, mißverstehst du mich aber gewaltig, Kleines. Ich habe mir lediglich Sorgen um dich gemacht. Ich will nichts von dir.«
    »Es geht mir gut, Rob.«
    »Freut

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