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0082 - Die Horror-Nacht

0082 - Die Horror-Nacht

Titel: 0082 - Die Horror-Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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konnte, wenn er sich über mich hermachte…
    Mit gierigem Blick näherte sich mir die Bestie!
    ***
    Rob Tokar hatte sich das gefährliche Ziel gesetzt, Graf Morloff zur Strecke zu bringen. Der hagere Mann mit dem hellseherischen Fähigkeiten gab sich jedoch keiner Illusion hin.
    Er wußte, daß es nicht leicht sein würde, dem Blutgrafen ein Ende zu bereiten. Dennoch schreckte er von seinem Vorhaben nicht zurück.
    Tokar war vierzig Jahre alt. Bis zu seinem zwanzigsten Geburtstag war er ein Mensch wie jeder andere gewesen.
    Doch kurz nachdem er zwanzig geworden war, hatte er einen schweren Autounfall gehabt. Er war mit hoher Geschwindigkeit nachts auf der Küstenstraße unterwegs gewesen, hatte einen unbeleuchtet abgestellten Lastwagen übersehen und war in voller Fahrt in diesen hineingedonnert.
    Hinterher hieß es, es grenze an ein Wunder, daß Rob Tokar diesen Unfall überlebt hatte.
    Heute noch bewahrte Tokar die Fotos in seinem Haus auf, die damals von dem Wrack gemacht worden waren, in das er eingeklemmt gewesen war.
    Man hatte ihn aus dem Schrotthaufen herausschweißen müssen. Doch davon hatte er nichts mitbekommen.
    Fast einen Monat lang war er ohne Bewußtsein gewesen, und die Ärzte hatten an seinem Aufkommen gezweifelt.
    Aber dann war er doch wieder zu sich gekommen, und von diesem Tag an machte seine Genesung zufriedenstellende Fortschritte.
    Bald schon bemerkte Rob Tokar, daß er sich irgendwie verändert hatte. Er spürte deutlich, daß er nicht mehr derselbe war, der er vor dem Unfall gewesen war.
    Eines Tages stellte er fest, daß er ein »zweites Gesicht« hatte – er konnte hellsehen. Seine erste schreckliche Erfahrung hatte er eine Woche, nachdem er das Bewußtsein wiedererlangt hatte.
    Eine hübsche Krankenschwester namens Lucy Brown kümmerte sich um ihn. Er mochte sie sehr. Sie pflegte ihn gut und hatte immer ein aufmunterndes Wort für ihn.
    Am hellichten Tag hatte er eine Vision. Er sah Schwester Lucy vor dem Haus, in dem sie wohnte, tot liegen.
    Das Haus wurde zu diesem Zeitpunkt gerade renoviert. Vom Gerüst war eine Eisenstange gefallen und hatte die Krankenschwester erschlagen.
    Rob Tokar klingelte wie verrückt nach der Schwester. Er beschwor sie, nicht nach Hause zu gehen, sagte ihr aber nichts von seiner schrecklichen Vision. Sie ging trotzdem heim…
    Tokar sah Schwester Lucy nie mehr wieder. Sie war gestorben, wie er es vorausgesehen hatte.
    Von da an hatte Rob Tokar öfter solche Visionen. Anfangs konnte er sie nicht bewußt steuern.
    Sie überkamen ihn einfach. Doch bald schon lernte er, sein zweites Gesicht zu beeinflussen.
    Er konnte natürlich nicht das lenken, was er sah, aber er konnte sich dazu bringen, daß er auf Wunsch etwas sah.
    Tokar erreichte das, indem er geistig völlig abschaltete und sich in Trance versetzte. Aber es klappte nicht immer. Er war schließlich kein Automat, der auf Knopfdruck funktionierte.
    Mehrmals hatte er schon versucht, vorauszusehen, was Graf Morloff zu tun beabsichtigte. Doch bisher waren alle Versuche gescheitert. Das hinderte Rob Tokar jedoch nicht daran, in dieser Richtung weiterzumachen.
    Er war sicher, daß er eines Tages Erfolg haben würde.
    Dann würde er wissen, welche Schritte der Blutgraf als nächstes zu unternehmen gedachte – und dann konnte er den gefährlichen Vampir stellen und vernichten.
    Der hagere Mann saß zu Hause in seinem Meditationsraum. Ein Zimmer, das schwarz tapeziert war und in dem es keine Möbel gab.
    Sämtliche Gegenstände standen auf dem Boden. Es gab mehrere Kissen. Ebenfalls schwarz. Auf einem davon kniete Rob Tokar in aufrechter Haltung.
    Er hatte die Augen geschlossen. Sein Atem ging regelmäßig. Er schien zu schlafen. Aber der Schein trog.
    Völlig entspannt schickte der Hellseher seinen Geist auf eine Reise in die nahe Zukunft. Rob Tokar konzentrierte sich dabei auf den Namen Morloff.
    Er merkte, wie sich sein Geist entfernte.
    Seine Gedanken durchstießen weltliche Schranken und Zeitbarrieren. Grelles Licht wechselte sich in rascher Aufeinanderfolge mit absoluter Finsternis ab.
    Plötzlich hatte der Hellseher ein bekanntes Gesicht vor seinem geistigen Auge. Das Gesicht eines Mädchens. Madonnenhaft sah es aus.
    Beverly Clark heiß das blutjunge blonde Mädchen. Sie wohnte in Swanage. Zur Zeit waren ihre Eltern in Cornwall bei Verwandten.
    Beverly war allein im Haus.
    Und Graf Morloff war an ihr interessiert!
    Obwohl sich Rob Tokar in Trance befand, rieselte es ihm eiskalt über den Rücken. Die

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