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0082 - Schach dem Universum

Titel: 0082 - Schach dem Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie weiter darauf!" Der Arkonide war überzeugt, daß er das Problem allein lösen könne. Da er ein Robotschiff war, bedeutete das für ihn logischerweise, daß es überflüssig wäre, irgendein anderes Schiff zu benachrichtigen. Er würde die Information an seinen höchsten Kommandanten geben, sobald die Aktion abgeschlossen war und die Besatzung der INFANT sich in Gefangenschaft befand. Roboter sind logisch und sparsam. Darauf baute Julian Tifflor seinen Plan.
     
    *
     
    Panjel Dreeb war ein Iriam-Mann. Er war, nach irdischem Maßstab, anderthalb Meter groß, ziemlich behaart, und hatte einen eiförmigen Kopf. Allein seiner Figur wegen glaubte Panjel Dreeb nicht an das Märchen, wonach die Iriam-Leute von arkonidischen Siedlern abstammten. Panjel Dreeb konnte jedoch nicht leugnen, daß er sich an Bord eines arkonidischen Schiffes befand und dort Dienst tat. Panjel Dreeb wußte nicht, was außen herum vor sich ging. Das Schiff besaß Antigrav-Absorber - nicht etwa, daß Panjel Dreeb gewußt hätte, was das war; er kannte nur den Namen - und man merkte nicht, ob das Schiff sich bewegte oder stillstand. Panjel Dreebs Aufgabe war es, liegengebliebene Abfälle zu sammeln und sie in den Konverter zu werfen. Es war eine Aufgabe, für die der Einsatz eines Roboters zu verschwenderisch gewesen wäre. Ein Wesen wie Panjel Dreeb war gerade gut genug dafür.
    Dreeb war mit seinem neuen Beruf nicht unzufrieden. Er gehörte erst seit ein paar Iriam-Tagen zur Besatzung des Schiffes, und vorerst fand er das Schiff noch mächtig interessant. Er hatte Angst vor den Maschinengeschöpfen, aber glücklicherweise begegnete er ihnen nicht allzu oft.
    Panjel Dreeb glitt auf einem Rollband durch einen der menschenleeren Gänge, trug eine automatische Greifzange in der Hand und sammelte mit geschicktem Griff alles auf, was neben den Laufbändern an Abfällen auf dem Boden lag. Es war nicht viel, ab und zu ein Stück Plastikfolie, eine Metallschraube oder sonst etwas. Panjel Dreeb hatte wenig Mühe damit.
    Trotzdem versäumte er um ein Haar die Stelle, an der er vom Band abspringen mußte, weil wenige Meter weiter ein anderer Gang kreuzte. Panjel Dreeb überlegte, ob er sich nach rechts, nach links oder geradeaus halten solle, und er überlegte noch, als vor ihm plötzlich ein fremdes Wesen stand.
    Ja, wirklich, es stand da. Es war nicht gekommen, von oben heruntergefallen oder von unten heraufgestiegen - es stand einfach da. Panjel Dreeb zitterte vor Furcht. Und sein blaurotes Gesicht wurde grün vor Schreck.
    Ein paar Augenblicke lang konnte er vor lauter Angst kaum etwas sehen. Dann stellte er fest, daß der Fremde wie ein Arkonide aussah - im großen und ganzen. Er war drei Köpfe größer als Panjel Dreeb und sehr breitschultrig. Er trug einen Anzug, wie Panjel Dreeb ihn kannte. Nur eines störte an dem Fremden: Seine Hautfarbe war schwarz.
    "Keine Angst", sagte der Schwarze auf arkonidisch, "ich tue dir nichts. Sag mir, wo ich hier bin!"
    Panjel Dreeb fing an zu stottern. Erst nach ein paar vergeblichen Ansätzen hatte er seine Zunge so weit in der Gewalt, daß er wieder zusammenhängende Worte sprechen konnte. Er sagte, daß dies ein arkonidisches Schiff sei; aber das schien den Fremden nicht zu interessieren. Er unterbrach ihn und sagte: "Das weiß ich. Ich meine: Wo ist der Kommandostand?"
    In Panjel Dreebs kleinem Gehirn begann es zu arbeiten. Wer war der Schwarze? Warum erkundigte er sich nach dem Kommandostand? Wollte er dem Schiff etwas anhaben?
    "Los, sag's schon!" drängte der Fremde. Panjel Dreeb streckte den Arm aus, um zu zeigen. "Dort", antwortete er ängstlich. "Oben oder unten?" fragte der Schwarze.
    Panjel Dreeb antwortete bereitwillig. Er hatte Angst um sein Leben. Nach kurzer Zeit kannte der Schwarze den Weg zum Kommandostand ganz genau.
    Schadet nichts, dachte Panjel Dreeb. Wenn er sich auf den Weg macht, schlage ich Alarm. Dann werden sie ihn gleich haben.
    "Ich danke dir", sagte der Schwarze. "Du warst mir eine große Hilfe. Leider muß ich dir jetzt einen kleinen Schmerz zufügen. Ich fürchte, du verrätst mich sonst. Hab keine Angst, es wird dir nichts passieren. Du wirst nur eine Weile schlafen."
    Panjel Dreeb wollte schreien; aber er kam nicht mehr dazu. Der Schwarze hatte plötzlich ein kleines, glitzerndes Ding in der Hand und richtete es auf ihn. Panjel Dreeb spürte einen harten Schlag und brennenden Schmerz durch den Körper rinnen. Dann wurde es finster um ihn herum, und er wußte nichts

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