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0082 - Schach dem Universum

Titel: 0082 - Schach dem Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine dünne Wolke sich rasch ausbreitenden Plasmas. Die Leute des Hilfsschiffs analysierten das Plasma und fanden heraus, daß es mit nur geringen Abweichungen die gleiche Zusammensetzung hatte wie ein Raumschiff mitsamt der Besatzung. Das Schiff war also explodiert. Door-Trabzon fluchte darüber, aber er regte sich nicht sonderlich auf. Er war Herr über zweimal zehn hoch vier Schiffe, und wenn man eines davon wegnahm, waren es immer noch zweimal zehn hoch vier. Der Besatzung des explodierten Schiffes geschah es recht: Selbst bei einer positronischen Havarie kann man dafür sorgen, daß die Reaktoren auf Leerleistung geschaltet werden und nicht vollaufen.
    Nein, für Door-Trabzon gab es weitaus wichtigere Dinge als den Verlust eines einzelnen Schiffes. Er war hinter einem Terraner her. Er wußte nicht ganz genau, warum man zwanzigtausend Einheiten aufbot, um ein einzelnes Feindschiff zu jagen; aber da er selbst den Vorteil davon hatte, war es ihm recht. Der Regent hatte ihm versichert, nicht gerade das Wohl und Wehe von Arkon, aber doch sehr viel hänge davon ab, daß man des Terraners habhaft wurde.
    Door-Trabzon war davon überzeugt, daß ihm der Feind nicht entkommen würde. Die Suchflotte stand nicht still. Sie bewegte sich fortwährend und bestrich jeden Kubikkilometer des abzusuchenden Raumes. Sollte er nur kommen, der Terraner!
     
    *
     
    Die Transition war geglückt. Die dunkelrote Wand des Überlappungsfeldes stand mächtig und unübersehbar auf den Bildschirmen der INFANT. In wenigen tausend Kilometern Entfernung öffnete sich der Schlund eines Entladungstrichters und zeigte den Weg, der hinüber in das Universum der Druuf führte.
    Julian Tifflor ging diesen Weg zum erstenmal. Er hatte sich daran gewöhnt, das Ganze als ein naturwissenschaftlich mathematisches Problem zu betrachten; aber jetzt, als er den gähnenden Trichter sah, war ihm nicht besonders wohl zumute. Der rotglühende, langsam pulsierende Schlund sah aus wie der Eingang zur Hölle.
    Vorerst jedoch hatte die INFANT noch eine andere Aufgabe: Sie hatte festzustellen, ob ihr Durchbruch von den Arkoniden bemerkt worden war. Zu diesem Zweck bewegte sie sich mit einem Minimum an Fahrt auf den Trichter zu, und Sergeant Fryberg war mit seinen beiden Leuten beschäftigt, den Weltäther nach verdächtigen Telekom-Sprüchen abzuhören.
    Das war in erster Linie ein statistisches Unternehmen. Der terranischen Flotte war die "Gesprächsdichte" in diesem Sektor des Raumes bekannt. Die Zahl der Telekomgespräche, die innerhalb der arkonidischen Flotte pro Sekunde geführt wurden, war nahezu eine Konstante. An Bord der INFANT war schon kurz nach der Begegnung mit dem havarierten Arkoniden festgestellt worden, daß diese Konstante sich seit der letzten Messung durch terranische Patrouillenschiffe um den Faktor 1,333 erhöht hatte. Das konnte nichts mit dem Erscheinen der INFANT zu tun haben; denn der Wert war nicht angestiegen, nachdem die INFANT aufgetaucht war, sondern er war schon gleich zu Anfang so hoch gewesen.
    Er hatte sich auch jetzt nicht verändert. Das konnte nur bedeuten, daß die Zahl der arkonidischen Schiffe ebenfalls um den Faktor 1,333 zugenommen hatte. Das wiederum war ein sehr erfreuliches Zeichen; denn es bewies, daß der Robotregent auf Arkon auf den terranischen Bluff hereingefallen war und zusätzliche Anstrengungen machte, um des "Deserteurschiffes" habhaft zu werden.
    Fryberg machte außerdem ein paar Stichproben. Er dechiffrierte einige der aufgefangenen Gespräche und fand, daß sie sich um belanglose Dinge drehten, um Anweisungen, die von einem Schiff an ein anderes gegeben wurden, um Standortmeldungen und sogar um private Probleme.
    Alles wies darauf hin, daß die INFANT nicht entdeckt worden war. Niemand schien zu ahnen, daß die Explosion des havarierten Schiffes von der INFANT ausgelöst worden war.
    Julian Tifflor faßte neuen Mut. Das Schicksal schien seine Mißgunst zu vergessen und sich auf die terranische Seite zu stellen. Er schickte sich an, die INFANT wieder in Fahrt zu setzen, als Sergeant Fryberg sich plötzlich meldete.
    "Da ist etwas in unserer Nähe, Sir", sagte er mißmutig und mit unsicherer Stimme. "Aber ich kann es nicht genau ausmachen"
    Tifflor horchte auf. "Blenden Sie über!" befahl er. Sergeant Fryberg bediente einen Schalter. Auf Tifflors Interkom-Bildschirm erschien das Bild, das das Ortergerät zeigte und das Fryberg stutzig gemacht hatte. Im ersten Augenblick konnte Tifflor nichts erkennen außer dem

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