Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0082 - Schach dem Universum

Titel: 0082 - Schach dem Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
eines Druuf-Flottenteils vor. Er war überzeugt, daß er in dieser Rolle niemals ein Wort werde zu sagen brauchen. Wozu denn? Es kam zu keinem Kampf. Die Druuf blieben hüben, die Arkoniden drüben. Bevor die Überlappungszone sich schloß, würde es höchstens noch ein paar kleine Geplänkel geben.
    Aber der Plan hatte mit einer Ausschaltung von vierzig- oder fünfzigtausend Schiffen gerechnet.
     
    *
     
    Gucky, der Mausbiber, schenkte dem geräumigen Innern des Kommandostandes noch einen wohlwollenden Blick. Es störte ihn nicht, daß der Blick durch das Maschengitter des Transmitters ein wenig getrübt war. Dann schloß er die Augen und drückte auf den Knopf, auf den er lange zuvor schon die Pfote gelegt hatte.
    Er spürte nichts. Aber als er die Augen wieder aufschlug, befand er sich in einer weiten Felsenhalle, in der mehrere Reihen solcher Geräte aufgebaut waren wie das, in dem Gucky sich befand, und das, in dem er vor einigen Sekunden an Bord der DRUSUS noch gesessen hatte.
    Er sah ein paar Männer vor der Gittertür des Transmitters stehen; aber er achtete nicht auf sie. Er horchte. Er streckte seine telepathischen Fühler aus und versuchte, die Zeichen zu empfangen, die der Mann ausstrahlte, dessentwegen er hierher nach Hades gekommen war.
    Und er empfing sie. Sie klangen wie leises, aber trotzdem deutliches Zirpen. Sie kamen aus der Tiefe des Raumes, und Gucky, der Mausbiber, hatte keine Mühe, an ihnen zu erkennen, daß der Mann, der sie ausstrahlte, sich noch bester Gesundheit erfreute. Denn der Zeichengeber, den er im Körper trug, war ein halborganisches Gerät, dessen Funktionsfähigkeit mit der körperlichen Verfassung seines Trägers stand und fiel.
    Gucky war zufrieden. Julian Tifflor befand sich in der Nähe, nach Guckys Schätzung nicht weiter als ein paar Milliarden Kilometer entfernt, und der telepathische Zeichengeber, den Tifflor als eine Art parapsychologisches Leuchtfeuer mit sich herumtrug, arbeitete mit normaler Leistung.
    Inzwischen hatten die Männer draußen die Tür des Transmitters geöffnet. Gucky spazierte Hinaus, den buschigen Löffelschwanz, für den an seinem Raumanzug ein besonderer Anbau geschaffen worden war, gravitätisch hinter sich herziehend. Die Männer lächelten. Gucky sah es und antwortete mit einem verächtlichen Blick. Er war es gewohnt, daß Menschen über seinen Anblick lächelten. Er sah aus wie eine Kreuzung zwischen einem Biber und einer Maus, die aus Versehen zu groß geraten war. Die Menschen hatten zwar eine Reihe von Märchen und Fabeln, in denen sprechende und kluge Tiere vorkamen; aber wenn sie in Wirklichkeit einem Mausbiber begegneten, der sprechen und logisch denken konnte, dann wußten sie sich vor Staunen nicht zu fassen oder sie lächelten, so wie diese vier hier.
    Gucky setzte sich auf die Hinterbeine und stützte sich mit dem Schwanz. Er gab sich Mühe, seinem großäugigen Mausgesicht den Eindruck der Wichtigkeit zu verleihen und erklärte lispelnd:
    "Man hat mir den Auftrag gegeben, mich sofort mit Captain Rous in Verbindung zu setzen. Ich bitte, Captain Rous zu benachrichtigen."
    Die Männer fingen an zu lachen; aber schon nach ein paar Sekunden verstummten sie wieder. Captain Rous kam den Gang zwischen den Transmittern entlang.
    "Ich bin schon informiert", erklärte er. "Unsere Transmitter bekommen selten Grünzeichen. Draußen scheint etwas los zu sein, wie?"
    Er wußte, wie sehr Gucky darauf Wert legte, als Mensch behandelt zu werden, und er reichte ihm die Hand. Der Mausbiber erwiderte die Begrüßung mit einer munteren, fast graziösen Geste.
    "Und ob da etwas los ist!" antwortete er gewichtig. "Eine ganze Menge. Oberst Tifflor ist mit einem altmodischen Kreuzer und vierzehn Mann Begleitung in das Druuf-Universum vorgestoßen und erzählt den Druuf vom bevorstehenden Angriff der arkonidischen Flotte. Dabei kniff er ein Auge zu - ganz so, wie er es von den Menschen gelernt hatte. Rous lachte.
    "Ich verstehe es noch nicht ganz", gab er zu, "aber du wirst es mir sicherlich noch zu Ende erklären, wie?"
    "Ganz sicher", bekräftigte Gucky. "Sobald ich etwas zu essen bekommen habe." Marcel Rous verzog das Gesicht. "O weh!" machte er. "Wir haben aber keine Mohrrüben."
    Gucky entblößte einen einzigen, gewaltigen Zahn und versuchte, so etwas wie ein Lächeln zustande zu bringen.
    "Das ist nicht besonders schlimm", meinte er großzügig. "Im Notfall bin ich auch mit irgendeiner Konserve zufrieden."
    Er erregte allgemeine Heiterkeit. Vorschläge

Weitere Kostenlose Bücher