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0082 - Schach dem Universum

Titel: 0082 - Schach dem Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Chance, daß sich dies so arrangieren ließ, war nicht besonders groß. Aber Julian Tifflor erachtete den Gewinn, den er unter Umständen erzielen konnte, für gewichtig genug, um dafür ein gewisses Risiko zu übernehmen.
    Er wußte nichts von den Schritten, die Perry Rhodan inzwischen unternommen hatte, um den Gang der Dinge zu beschleunigen. Er konnte daher auch nicht wissen, daß seine Überlegungen sich sehr bald als müßig erweisen würden, weil die Entwicklung sie überholte und unbrauchbar machte.
    Er ahnte noch nichts von dem Unheil, das auf ihn zukam.
    Der Kosmos erlebte ein Schauspiel! Das Firmament begann zu glühen, als die arkonidische Flotte unter Admiral Door-Trabzon durch die Überlappungsfront brach. Die Entladungstrichter, bisher trübrote, halbdunkle Gebilde, strahlten auf, als der Durchbruch der zwanzigtausend Einheiten den ausgleichenden Strom pulsierender Energie unterbrach und eindämmte. Das Universum schien plötzlich aus zwei Hälften zu bestehen: einer finsteren, der das Licht der Sterne nur geringen Glanz verlieh, und einer gelbrot glühenden, in der die Energie von Äonen sich ballte und zu strahlen begann.
    Es war ein Bild, wie es die Galaxis noch niemals gesehen hatte. Selbst Perry Rhodan war beeindruckt. Er hatte zuvor errechnet, daß der Durchbruch einer so großen Zahl von Schiffen die Struktur der Kontaktzone beeinflussen und eine Reihe außergewöhnlicher Effekte hervorrufen würde. Aber er hatte nicht geglaubt, daß einer dieser Effekte so deutlich und weithin sichtbar sein würde, wie es das helle Glühen der gesamten Überlappungsfront war.
    Es sah aus, als sei das Universum an einer Stelle aufgerissen, und durch das Loch hindurch könne man mitten in die Glut der Hölle schauen. Es war ein Anblick, den keiner von denen, die ihn sahen, jemals im Leben vergessen würde. Mehr als eine Stunde lang dauerte diese Orgie der gleißenden Helligkeit. Dann ließ die Intensität der Strahlung nach und sank innerhalb weniger Minuten auf den gewohnten Wert. Die Überlappungsfront stand wieder als dunkelglühende Wolke mitten im Raum.
    Door-Trabzons Flotte war durchgebrochen. Zurückgeblieben war die Hälfte der arkonidischen Blockadeflotte, insgesamt zwanzigtausend Einheiten und zwei terranische Raumschiffe, die KUBLAI KHAN und die DRUSUS, jedes von ihnen mächtig in seiner Art und von Energie strotzend, aber dennoch den zwanzigtausend Arkoniden im Ernstfall hoffnungslos unterlegen.
    Etliche Zeit, nachdem Door-Trabzons Schiffe verschwunden waren, kehrte der Mausbiber Gucky per Transmitter an Bord der DRUSUS zurück und überbrachte eine Hiobsbotschaft.
     
    *
     
    Julian Tifflor war gerade dabei, sich mit der technischen Einrichtung des Kommandostandes vertraut zu machen, als einer der mit Übersetzern ausgerüsteten Roboter zu plärren anfing:
    "Fremde Fahrzeuge werden geortet! Eine große Flotte von Raumschiffen bricht durch die Überlappungsfront. Der arkonidische Angriff beginnt!"
    Julian Tifflor wirbelte herum. Im ersten Augenblick war er geneigt, den Alarm für einen Scherz zu halten. Dann fiel ihm ein, daß selbst der komplizierteste Roboter nicht zu scherzen vermag, und fast gleichzeitig sah er an der Wand, unterhalb des Panoramaschirms, eine Bildfläche aufleuchten, die zahllose, sich langsam bewegende rote Punkte auf blauem Untergrund zeigte.
    Julian Tifflor kannte diese Einrichtung. Der Bildschirm war mit einem Orter- und einem Registriergerät gekuppelt. Der Orter funktionierte auf die übliche Weise, und das Registriergerät entschied, ob es sich bei dem georteten Objekt um ein unbekanntes oder ein bekanntes handelte, in diesem Falle also um ein feindliches oder ein freundliches. Je nach der Entscheidung des Registriergerätes, das ständig über die Kurse aller Druuf-Schiffe informiert war, erschien das geortete Objekt auf dem Bildschirm als roter oder grüner Punkt. Rot bedeutete Gefahr, Grün hieß Freund.
    Tifflor verschwendete keine Sekunde an die Frage, auf welche Weise die Arkoniden auf die Idee gekommen sein mochten, in den Druufraum einzudringen. Hier waren sie, und wenn er sich nicht schnell auf sein neues Amt als Druuf-Admiral besann, dann würden sie die Druuf-Flotte überrannt haben, ohne, daß ihnen ein einziger Schuß entgegengefeuert worden war.
    Julian Tifflor warf einen zweiten Blick auf den Orterschirm und versuchte, die Zahl der arkonidischen Schiffe zu schätzen.
    Acht von Tifflors vierzehn Begleitern waren im Kommandostand anwesend. Die übrigen sechs

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