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0082 - Schach dem Universum

Titel: 0082 - Schach dem Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte er auf die Geschütztürme des Flaggschiffes verteilt und ihnen mit Übersetzern ausgerüstete Roboter mitgegeben, damit sie sich verständlich machen und Anweisungen geben konnten. Er hatte geglaubt, daß dies zu seiner Rolle gehöre; aber plötzlich war es keine Rolle mehr, sondern tödliche Wirklichkeit.
    Tifflor begann zu handeln. Nachdem man ihn eingeweiht hatte, machte es ihm keine Schwierigkeit, vom Orterschirm abzulesen, daß das Zentrum der arkonidischen Flotte sich im Augenblick nahezu fünf Lichtstunden entfernt befand und sich mit einer Geschwindigkeit zwischen dreißig- und vierzigtausend Kilometern pro Sekunde bewegte. Die erstaunlich niedrige Geschwindigkeit schien Tifflor ein Beweis dafür zu sein, daß die Arkoniden vorerst ihrer eigenen Courage nicht so recht trauten.
    Das gab den Druuf eine Chance. "Alle Schiffe abflugbereit!" erklärte Tifflor dem Roboter, der ihm am nächsten stand.
    Für einen Unbeteiligten hätte es ausgesehen, als reagierte der Robot überhaupt nicht darauf. Tifflor jedoch wußte, daß er die Anweisung über eine Art Telekom-Sender ausstrahlte und die Kommandanten der ihm unterstellten Schiffe sie im selben Augenblick empfingen.
    Für Tifflors Begriffe verging eine entsetzlich lange Zeit, bis der Robot meldete: "Alle Schiffe abflugbereit." Julian Tifflor sah sich genötigt, seinen Schlachtplan zu erläutern. Die Druuf-Robots besaßen jene phantastische Fähigkeit der geistigen Zweigleisigkeit, die es ihnen ermöglichte, gleichzeitig zuzuhören und das Gehörte weiterzugeben. Tifflor wußte, daß durch die Übermittlung seiner Erklärung kein zusätzlicher Zeitverlust entstehen würde.
    "Wir gehen innerhalb kürzester Zeit auf Überlichtflug. Es hat keinen Zweck, wenn wir den Arkoniden offen und deutlich sichtbar entgegenkommen würden. Sie wären uns an Schnelligkeit und Reaktionsvermögen überlegen. Wir beginnen mit dem Bremsmanöver erst, wenn wir die Vorhut der Flotte schon hinter uns gelassen haben. Auf diese Weise tauchen wir mitten unter den arkonidischen Schiffen auf. Im Augenblick des Auftauchens eröffnen wir das Feuer. Die Arkoniden werden überrascht sein; aber da es sich zum allergrößten Teil um Robotschiffe handelt, wird die Überraschung nicht allzu lange anhalten. Wir senken also unsere Geschwindigkeit nur ein wenig unter die des Lichtes, um nach wenigen Feuerstößen sofort wieder verschwinden zu können. Das ist alles. Jeder ist mehr oder weniger auf sich allein gestellt. Und jetzt ... los!"
    Er versuchte, sich vorzustellen, wie in vierzehntausend Druuf-Schiffen in diesem Augenblick riesige, schwarzhäutige Kommandanten vor ihren Telekom-Empfängern standen und auf seine Worte hörten. Er versuchte, sich vorzustellen, was sie dabei dachten. Machte es ihnen etwas aus, Anweisungen von einem Terraner zu empfangen? Julian Tifflor glaubte nicht, daß es ihm lieb gewesen wäre, den Befehlen eines Arkoniden gehorchen zu müssen, aber das hier war vielleicht ein anderer Fall.
    Die Druuf-Schiffe waren mit ähnlich wirksamen Antigrav-Absorbern ausgerüstet wie die terranischen. Man merkte nicht, daß das Fahrzeug sich in Bewegung setzte. Auch das Bild auf dem Panoramaschirm änderte sich nicht. Die mattleuchtenden Punkte der anderen Schiffe bewegten sich in der gleichen Richtung und mit der gleichen Geschwindigkeit wie das eigene. Die Konstellationen blieben gleich. Lediglich das helle Leuchten der Triebwerke deutete darauf hin, daß sich etwas tat. Leutnant Lubkov hatte schon vor einer Weile einen Platz an einem der an den Wänden stehenden Schaltpulte übernommen. Er hatte Mühe, über die Kante des Pults hinwegzusehen, und noch mehr Mühe, die großen Hebel und Schalter zu bedienen. Aber er wußte, welche Funktion die einzelnen Schalter und Hebel erfüllten, und das allein war im Augenblick wichtig.
    "Sagen Sie Fryberg, es geht los!" befahl ihm Tifflor. "Er soll den Druuf klarmachen, daß sie so schnell wie möglich und mit möglichst rascher Schußfolge feuern sollen. Erklären Sie ihm, daß wir rund zwanzigtausend Arkoniden vor uns haben und daß unser Leben davon abhängt, wie schnell wir schießen können." Lubkov nickte. "In Ordnung, Sir", antwortete er. Dann streckte er sich und griff über die Kante des Pults hinaus zu einem der gewaltigen Hebel, die aus der Schaltplatte ragten. Er faßte ihn, so hoch er konnte, und hob die Füße vom Boden, so daß er mit seinem ganzen Gewicht an der Hebelstange hing. Das bewog den Hebel zum Nachgeben. Er senkte sich

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