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0082a - Amoklauf in der Todeszelle

0082a - Amoklauf in der Todeszelle

Titel: 0082a - Amoklauf in der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amoklauf in der Todeszelle
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wirklich nur kurze Zeit. Als er wieder im Laden stand, sagte Porter mit seiner entschiedenen, keinen Widerspruch duldenden Art:
    »Sie werden jetzt den Laden abschließen. Wir gehen alle zusammen in Ihr Wohnzimmer. Ihre Frau wird für meinen Kumpel und für mich etwas zu essen machen. Es braucht nichts Besonderes zu sein. Hauptsache, es sättigt. Zu trinken bringen Sie uns Kaffee! Versuchen Sie gar nicht erst, ein Schlafmittel hineinzupraktizieren. Ich würde das schmecken. Und Alkohol brauchen Sie auch nicht aufzutischen. Wir trinken keinen.«
    Eine Stunde später hatte Porter gegessen, nachdem sich Hook vor ihm gesättigt hatte. Porter befahl dem Mann, Lebensmittel in einen Koffer zu packen. Auch alle im Hause vorrätigen Zigaretten sollte er mit einpacken sowie alles Bargeld.
    »Wir werden nachher das Haus auf den Kopf stellen. Finden wir noch einen Dollar, sind Sie reif. Und vergessen Sie nicht, daß Ihre Frau in dem Falle natürlich mit dran glauben muß.«
    »Sie brauchen nichts zu befürchten«, erwiderte der Waffenhändler. »Mein Leben ist mir wichtiger als ein paar lausige Dollar. Aber Sie werden enttäuscht sein. Mehr als etwa zweihundert Bucks sind bestimmt nicht im Hause. Ich habe alles auf der Bank.«
    »Das interessiert uns überhaupt nicht. Sobald Sie die Lebensmittel und das Geld eingepackt haben, nehmen Sie einen zweiten Koffer und packen vier Anzüge hinein. Dazu Oberhemden, Socken und Krawatten. Klar?«
    »Klar.«
    »Wenn das passiert ist, werden wir zusammen nach den Waffen sehen. Maschinenpistolen haben Sie nicht vorrätig, was?«
    »Nein.«
    »Das dachte ich mir. Schade. Aber zwei Gewehre und ein halbes Dutzend Pistolen mit genügend Munition sind auch schon etwas. Also, los, schwirren Sie ab! Machen Sie sich an die Arbeit!«
    Der Waffenhändler nickte, stand auf und ging zur Tür. Er mußte an dem Sessel vorüber, in dem seine Frau saß. Er strich ihr zärtlich Über das graue Haar.
    »Mach dir keine Sorgen, Mutter! Es wird schon alles gut werden! Wir werden die Wünsche der Herren erfüllen, und dann werden Sie uns sicher nichts antun.«
    Porter sagte nichts dazu. Sein teuflischer Plan war ja längst fertig, aber er wollte nicht ein paar Stunden lang das Geplärr der Leute in den Ohren haben, und so hielt er vorläufig noch den Mund. Bis es Zeit war, mit seinen Absichten herauszurücken. Und das war nachts gegen drei Uhr dreißig…
    ***
    »Sir«, sagte eine aufgeregte Stimme im Telefon, »Mr. Lindquist spricht gerade mit einem Anrufer wegen der ausgebrochenen Zuchthäusler!«
    »Sagen Sie ihm, er soll den Mann an der Strippe behalten, bis wir drüben sind! Wir kommen sofort hinüber!«
    »Jawohl, Sir!« erwiderte der Polizist aus der Wache von Brackstown. Das ›Sir‹ hatte ich nur noch im Anlaut, denn ich warf den Hörer auf die Gabel, bevor er ausgesprochen hatte.
    Phil hockte schon auf der Bettkante und fuhr in seine Schuhe. Auch ich schlüpfte in meine hinein. Wir liefen den Flur entlang und die Treppe hinab. Der Hotelbesitzer schien selbst das Gespräch hinauf in unser Zimmer gestellt zu haben, denn von einem Nachtportier war weit und breit nichts zu sehen. Im Schlafanzug, der unter dem offenen Morgenmantel sichtbar wurde, stand er schon in der Tür und hielt sie uns auf.
    »Danke!« rief ich, und da waren wir auch schon an ihm vorbei.
    Die Nacht war kühl und trieb uns den letzten Schlaf aus den Gliedern. Wir überquerten den kleinen Platz und stürmten die paar Stufen zur Polizeiwache hinan. In dem großen Saal, wo Regner, Lindquist, Phil und ich am späten Nachmittag gepokert hatten, brannte nur eine einzige Schreibtischlampe. Lindquist saß auf dem Stuhl davor und hielt den Telefonhörer am Ohr. Regner stand neben ihm. Sie sahen genauso verschlafen aus wie wir.
    »Augenblick, Sir«, sagte Lindquist in den Hörer, als er uns eintreten sah. »Bleiben Sie bitte am Apparat!« Er deckte die Hand über die Sprechmuschel und fuhr, zu uns gewandt, fort: »Zwei Mann. Sie tauchten gestern nachmittag um sechs bei George Miller in Cruse Village auf und nisteten sich bei ihm ein bis vor ungefähr fünf Minuten. Weiß der Teufel, warum sie so lange blieben. Miller sagt, sie hätten abwechselnd geschlafen.«
    »Wo wohnt dieser Miller?«
    »In Cruse —«
    »Ja, wo liegt das?«
    »Ungefähr vier Meilen von hier. Aber sie haben Millers Frau mitgenommen!« Ich schloß die Augen. Das war ein Tiefschlag mitten in den Magen. Nach zwei Sekunden hatte ich diese Hiobsbotschaft verdaut.
    »Weiß der Mann,

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