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0082a - Amoklauf in der Todeszelle

0082a - Amoklauf in der Todeszelle

Titel: 0082a - Amoklauf in der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amoklauf in der Todeszelle
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uns nicht schwer, den Wagen zu beschreiben. Während Regner schon mit Lindquist telefonierte und ein Angestellter unseren Tank auffüllte, unterhielten wir uns mit dem zweiten Tankwart.
    »No«, sagte er, »ein solcher Wagen ist heute nacht nicht bei uns vorgefahren.« Wir bedankten uns, zahlten und fuhren wieder hinauf auf den Highway. Regner sagte:
    »Das mit den Tankstellen wird veranlaßt, Cotton.«
    »Danke. Gibt es sonst etwas Neues?«
    »Ja. Oben im Wald nördlich des Zuchthauses hat man den Waldaufseher in seiner Hütte gefunden. Er hatte selbst die Polizei angerufen, war aber so schwer verletzt, daß er nicht viel mehr als seinen Namen sagen konnte. Dann kippte er um. Lindquist weiß nicht mehr, als daß einer von den ausgebrochenen Zuchthäuslern bei dem Waldaufseher war. Aber wer es war, wie lange er sich aufhielt, wohin er ging — das steht in den Sternen.«
    »Immerhin ist es eine Spur«, sagte Phil. »Man wird ihm schon noch auf die Fährte kommen.«
    Das Gespräch versickerte. Ich hatte beide Hände am Steuer und alle Aufmerksamkeit auf die Straße konzentriert. Wer mit zweihundert Stundenkilometern dahinrast, kann es sich nicht leisten, nach rechts oder links zu blicken.
    Ich weiß nicht mehr genau, wann es war, aber urplötzlich schrie Phil:
    »Das waren sie! Jerry, wir sind schon an ihnen vorbei! Wir haben sie gepackt! Jerry, wir haben sie!«
    Ich nahm den Fuß vom Gaspedal. Langsam rutschte die Nadel im Tacho nach links. Allmählich verringerte sich unsere Geschwindigkeit so weit, bis die Fahrzeuge rechts von uns schneller fuhren. Wir gaben acht. Und dann waren die auf einmal neben uns. Ich ließ sie vor und gab Zeichen, so daß wir hinter ihnen in die Reihe schlüpfen konnten, weil der nächste Wagen natürlich nicht wagte, die Zeichen eines Polizeifahrzeuges zu mißachten.
    Jetzt hatten wir sie also genau vor uns. Aber was nun?
    ***
    Es war etwa zu dieser Zeit, als wir über den Highway nach Westen brausten, als Jack Wright frierend in seinem Weizenfeld wach wurde. Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis er wußte, wo er war und warum er hier war. Dann fragte er sich auch schon, warum er wach geworden sei. Es war nicht nur die Kälte gewesen, die ihn geweckt hatte. Das fühlte er auf eine unbestimmte Weise.
    Er hob den Kopf und lauschte. Raschelte da drüben nicht etwas?
    Er schloß die Augen, um sich ganz auf sein Gehör zu konzentrieren. Kein Zweifel! Da vorn, halb rechts vor ihm, raschelte etwas leise und dicht über dem Erdboden dahin.
    Ganz langsam richtete sich Jack auf und schob sich vor.
    Er verharrte reglos. Lange Zeit. Dann endlich, als er es selbst schon hatte aufgeben wollen, fing das Rascheln wieder an. Keine drei Schritte vor ihm. Und nicht weit vom Rande des Feldes entfernt, denn wenn man aufblickte, konnte man unweit die Krone der Eiche erkennen, an deren Ast sie sich bis über das Feld vorgearbeitet hatten, um am Feldrand keine sichtbare Spur zu hinterlassen.
    Noch langsamer als vorher schlich Wright weiter. Nur die letzten zwei Yard überwand er mit einem wahren Panthersatz. Er stürzte sich auf die Gestalt, die sich auf allen Vieren durch das Feld schob.
    Er erwischte sie fast beim ersten Griff günstig von hinten am Halse. Seine Finger krallten sich zusammen und drückten. Der andere zappelte, versuchte um sich zu schlagen und zu treten, aber seine Bewegungen wurden schnell schlaffer, und endlich rührte er sich überhaupt nicht mehr.
    Jack Wright ließ los. Er keuchte und rang nach Luft. Dann rief er, sehr leise, in die Richtung, aus der er gekommen war:
    »He, Johnny! Johnny! Komm her!«
    Die Antwort kam ebenso leise, aber sofort, was für Japk selbst eine Überraschung war. Aber offenbar war Johnny auch längst wach geworden. Vielleicht hatte er überhaupt nicht geschlafen. Bei dem, was die Wrights hinter sich hatten, wäre es kein Wunder gewesen.
    Jack rief noch ein paarmal, um dem Bruder die Richtung zu weisen, und dann tauchte die Gestalt des anderen auch schon schattenhaft auf.
    »Hierher!« befahl Jack leise.
    Johnny kam heran, aufgeregt, mit klappernden Zähnen.
    »Wa-was ist denn los?« stotterte er.
    »Kannst du sehen, wer das ist?« fragte Jack und zeigte auf die Gestalt zu seinen Füßen.
    Johnny kniete nieder und tastete den Bewußtlosen ab.
    »Der Rumäne«, sagte er gleich darauf.
    Jack kniete ebenfalls nieder und klatschte dem ohnmächtigen Gangster ein paar schwache Ohrfeigen ins Gesicht. Antonescu stöhnte schwach, aber er bewegte sich. Nicht lange, und er

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