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0082a - Amoklauf in der Todeszelle

0082a - Amoklauf in der Todeszelle

Titel: 0082a - Amoklauf in der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amoklauf in der Todeszelle
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dem Haus Sarah Houstons um ungefähr ein Drittel. Was zurückblieb, waren Frauen und die größeren Kinder.
    Ich saß im Jaguar, hatte die Türen zugezogen und sprach Über das Sprechfunkgerät mit Mr. High, der vor einer halben Stunde erst in New York eingetroffen war, nachdem es keinen Grund mehr für ihn gegeben hatte, in der Nähe des Katastrophenortes zu bleiben.
    »Chef«, sagte ich eindringlich, »ich weiß, daß es eine fast unmögliche Sache ist, die ich verlange, aber es muß sein. Dieser Morgory muß gestellt werden, um jeden Preis, und zwar möglichst schnell.«
    »Darüber sind wir uns einig, Jerry«, erwiderte unser Chef. »Aber wie?«
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, Chef«, sagte ich. »Er kann'nicht viel länger als eine halbe Stunde weg sein, vielleicht auch schon eine Dreiviertelstunde. Sagen wir das Äußerste: eine Stunde. In einer Stunde kann man mit einem Jeep nicht viel mehr zurücklegen als fünfzig Meilen Luftlinie. Er ist bestimmt noch im Umkreis von fünfzig Meilen Luftlinie um Clickson anzutreffen.«
    »Einen Kreis von fünfzig Meilen Halbmesser, Jerry«, sagte Mr. High. »Sind Sie sich darüber im klaren, was für ein Areal dieser Kreis umfaßt?«
    »Ich habe es nicht ausgerechnet, Chef«, gab ich zu. »Es interessiert mich auch nicht. Mich interessiert, daß er sich innerhalb dieses Kreises befinden muß, und daß wir ihm nicht die leiseste Chance geben dürfen, aus diesem Kreis herauszukommen.«
    »Dazu würden wir Tausende von Polizisten benötigen, Jerry. Um einen solchen Kreis hermetisch abzuriegeln, ist fast eine Armee nötig.«
    »Zum Teufel!« knurrte ich ausnahmsweise ziemlich respektlos. »Dann lassen Sie die Armee der Vereinigten Staaten für diesen Zweck einsetzen, Chef! Wofür bezahlen wir eigentlich diesen sündhaft teuren Spaß? Nicht nur für lustige Manöverbälle!«
    »Sie haben ja durchaus recht, Jerry«, sagte der Chef. »Ich verstehe gar nicht, warum Sie mich deshalb anschreien. Ich habe schon mit dem Pentagon in Washington telefoniert, bevor Sie mich überhaupt anriefen! Oder halten Sie mich für einen Bürokraten?«
    Ich fuhr mir verlegen über mein unrasiertes Kinn.
    »Entschuldigen Sie, Chef«, sagte ich rauh.
    »Schon gut, Jerry. Ich kann mir denken, daß Ihnen die Nerven durchgehen. Bleiben Sie mal am Apparat, ich glaube, Washington ruft über die andere Leitung…«
    Ich wartete. Es dauerte fast fünf Minuten. Dann meldete sich der Chef wieder.
    »Hören Sie, Jerry!« sagte er. »Der FBI-Direktor hat angeordnet, daß die vier noch fehlenden Ausbrecher auf die Zehnerliste der meistgesuchten amerikanischen Gangster kommen sollen. Und zwar als die ersten vier Nummern. Wir haben die Toten in dem Fischteich inzwischen identifizieren lassen und wissen die Namen der vier Fehlenden. Es sind Stein, Wolters, Antonescu und dieser Morgory. Direkt von Washington aus wird eine Großfahndung nach ihnen angekurbelt.«
    »Gut«, sagte ich. »Das erspart uns eine Menge Arbeit, wenn die Kollegen das in Washington tun.«
    »Außerdem«, fuhr Mr. High fort: »Außerdem hat ein Staatssekretär die Meldung an den Direktor übergeben, daß alle Militäreinheiten für die Einkreisung von Morgory zur Verfügung stehen. Alarm ist bereits für alle Garnisonen rings um Clickson gegeben. Ich werde mich sofort daranmachen, mit Hilfe des Militärs einen hermetischen Kreis im Abstand von fünfundsechzig Meilen um Clickson zu bilden. Sobald der Kreis steht und keine offene Stelle mehr hat, werden wir ihn ganz langsam zusammenziehen lassen.«
    »Aber gründlich, Chef!« bat ich. »Jedes Haus muß durchsucht werden, jeder Quadratzoll Boden muß nach Morgory abgesucht werden. Wenn er uns noch einmal entwischt, sind wir verantwortlich für das, was er noch anrichtet.«
    »Das ist mir klar, Jerry! Ich lasse Sie in Ihrem Wagen rufen, sobald die Geschichte mit der Einkreisung des Dorfes erledigt ist. Bleiben Sie mit Phil vorläufig in Clickson.«
    »Okay, Chef.«
    Ich legte den Hörer auf. Mein Jaguar war eingekreist von der Dorfjugend. In einem Schritt Abstand standen sie schüchtern, mit offenen Mäulern, herum und stierten mich an. Ich steckte mir eine Zigarette an und sah mich suchend nach Phil um. Er stand am jenseitigen Straßenrand inmitten einer Gruppe von Frauen. Ein paar Schritte weiter standen Regner und Lindquist, die ebenfalls je einen Kreis von Frauen und Mädchen um sich, versammelt hatten.
    Ich überlegte. Um die Militäreinheiten und alle irgendwo entbehrlichen Polizisten auf die

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