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0083 - Als die Knochenreiter kamen

0083 - Als die Knochenreiter kamen

Titel: 0083 - Als die Knochenreiter kamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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ich schlage dir ein Geschäft vor.«
    »Ich mache kein Geschäft mit einem Narren!« brüllte der Mongole außer sich vor Zorn. Er stampfte mit seinen Beinen auf und stieß wüste Verwünschungen aus.
    »Wann begreifst du endlich, daß du dich in meiner Gewalt befindest, Batu?« fragte Zamorra scharf.
    »Ich habe dich nicht zu fürchten, denn ich bin mächtiger als du! Ich vermag Dinge zu tun, von denen du noch nicht einmal geträumt hast!«
    »Dann versuch doch mal, einen Schritt aus diesem Pentagramm zu tun, das ich geschaffen habe!« sagte Zamorra spöttisch.
    »Man wird dich köpfen, Zamorra, und deinen Leib wird man Geiern zum Fraß vorwerfen.«
    »Hör endlich mit deinem idiotischen Säbelgerassel auf!« sagte Zamorra schneidend. » Ich kann hier die Bedingungen stellen. Erfüllst du sie, lasse ich dich laufen, denn du bist ein zu kleiner Fisch für mich. Ich will Dschingis Khan haben!«
    Batu warf den Kopf wild zurück und stieß ein heiseres Gelächter aus. »Er ist wahnsinnig. Er will sich mit dem Khan anlegen. Warum forderst du nicht gleich den Fürsten der Finsternis zum Kampf heraus, Zamorra?«
    Zamorras Augen wurden schmal. »Ihr habt sechs Dörfer dem Erdboden gleich gemacht. Fünf auf russischem und eines auf persischem Staatsgebiet. Ich werde nicht zulassen, daß ihr ein siebentes Dorf verwüstet.«
    Wieder lachte der Mongole grell. »Sag mal, für wen hältst du dich, Zamorra? Wie willst du dich denn gegen die Horden des Khan stellen? Kein Mensch schafft das.«
    Zamorra nickte und wies auf den Boden. »Nicht hier. Nicht auf dieser Welt. Ich weiß, daß es mir hier nicht möglich wäre, den Khan zu vernichten. Aber in seiner Welt würde ich es schaffen, davon bin ich überzeugt.«
    »Größenwahnsinniger Dummkopf!« höhnte Batu. »Womit willst du Jammergestalt den großen Dschingis Khan denn vernichten?«
    »Das laß getrost meine Sorge sein. Was ich von dir wissen will, ist folgendes: Wir haben das Tor zur Hölle gefunden, aber uns fehlt der Schlüssel, um es zu öffnen. Was müssen wir tun oder sagen, damit sich das Tor für uns auftut?«
    »Narren! Ihr seid drei verdammte Narren! Ihr solltet froh sein, daß das Tor für euch geschlossen bleibt. Wißt ihr denn nicht, was euch im Jenseits erwartet? Die Horden des Khan werden über euch herfallen und euch auf die grausamste Weise, die ihr euch denken könnt, vernichten. Ihr würdet den Tag verfluchen, an dem euch der Schoß eurer Mutter in die Welt gesetzt hat…«
    In die Schreie des Mongolen mengte sich immer häufiger ein heftiges Ächzen. Die höhersteigende Sonne spießte ihn mit ihren Lichtlanzen auf. Sein graues Gesicht verformte sich, nahm einen qualvollen Ausdruck an.
    Zamorra lächelte mitleidlos. »Die Sonne ist deine Feindin, nicht wahr?«
    »Ich hasse sie!« zischte der Tatar.
    »Sie wird dich mit ihrem grellen Licht und mit ihrer sengenden Hitze viele Stunden peinigen, Batu. Zu Mittag, wenn sie ihren höchsten Stand erreicht hat, wird sie dich mit ihren gebündelten Strahlen niederknüppeln. Ihre Glut wird dich langsam ersticken lassen. Du wirst um Gnade winseln, doch ich werde nicht mehr hier sein. Willst du ein solches Ende nehmen? Entscheide dich schnell, Batu. Ich habe nicht mehr viel Zeit!«
    Der Mongole ächzte. Er wankte. Seine gräßliche Fratze wandte sich von der gleißenden Sonne ab.
    »Ich wünsche dir einen tausendfachen Tod, Zamorra!« schnaufte der Späher.
    Zamorra trat einen Schritt zurück. »Das war deine letzte Chance, Batu. Du hast sie vertan. Nun wirst du ein schreckliches Ende nehmen!«
    Der Mongole knirschte mit seinen häßlichen Zähnen. Der Zwiespalt in seiner knöchernen Brust wurde immer größer. »Ich bin kein Verräter«, schrie er wütend.
    Zamorra machte Nicole und Bill ein Zeichen. Sie kehrten zum Landrover zurück. Als sich der Professor umwandte, kreischte Batu:
    »Warte, Zamorra. Deine Seele wird in der siebten Hölle rösten, dafür werde ich sorgen!«
    »Womit kriege ich das Tor zum Jenseits auf?« fragte Zamorra scharf. Er war halb umgewandt und ließ Batu nicht daran zweifeln, daß auch er zum Wagen zurückkehren würde.
    Der Mongole senkte sein grauenerregendes Haupt. »Ich darf es nicht sagen!« stöhnte er gequält. »Es ist mir verboten, dieses Geheimnis preiszugeben.«
    »Dann wirst du hier elend zugrunde gehen.«
    »Diese verfluchte Sonne!« röchelte Batu.
    »Sag mir, was ich wissen will – und ich lasse dich frei.«
    Batu lachte knurrend. »Du fühlst dich wohl verdammt sicher,

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