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0083 - Als die Knochenreiter kamen

0083 - Als die Knochenreiter kamen

Titel: 0083 - Als die Knochenreiter kamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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war.
    Ärgerlich wischte Zamorra auch den zweiten Plan beiseite. »Wieder nichts!« zischte er enttäuscht. Bill warf Nicole einen raschen Blick zu. Nicole verstand, was Bill ihr mitteilen wollte, und sie nickte kaum merklich.
    Die dritte Karte lag nun auf dem Tisch. Kleine graue Hektikflecken hatten sich auf Zamorras Wangen gebildet. Er leckte sich hastig über die trockenen Lippen, startete dann den nächsten Versuch, wollte nicht akzeptieren, daß seine Idee keine Früchte trug. Plötzlich stieß er einen hellen Freudenschrei aus. Einer der grünen Punkte auf der Landkarte war unter dem Einfluß des schwingenden Amuletts schwarz geworden.
    »Seht nur, seht! Es hat geklappt. Ich hab’s gewußt, daß es gelingen würde. Es hat funktioniert. Eine von diesen verdammten Bestien ist in unsere Falle gegangen.« Mit beiden Händen streifte sich Zamorra die Silberkette über, und dann raffte er mit beiden Händen die Landkarte vom Tisch. »Freunde«, tönte er überschwenglich, »unsere große Stunde ist gekommen!«
    Nicole machte schnell Ordnung.
    Dann schwang sie sich zu »ihren« Männern in den startbereiten Landrover.
    Bill ließ das Fahrzeug abzischen. Zamorra, mit dem Plan auf den Knien, sagte dem Amerikaner, wo er langfahren mußte. Langsam gewöhnten sie sich an die rüttelnde und schüttelnde Fahrt über Stock und Stein. Der Motor des Landrovers dröhnte. Das kräftige geländegängige Fahrzeug schoß der aufgehenden Sonne entgegen.
    Sie hörten schon von weitem das Gebrüll des gefangenen Mongolen. Kurze Zeit später sahen sie ihn.
    Der Späher des Khan gebärdete sich wie verrückt. Er schrie, fluchte, kreischte und tobte. Er rannte immer wieder gegen die unsichtbaren Wände an, zwischen denen er gefangen war. Es war ihm unmöglich, aus Zamorras Falle auszubrechen. Er hieb mit seinem Schwert durch die Luft, schmetterte es gegen die magischen Wände, trat mit den Füßen um sich, heulte und schimpfte, und Bill Fleming, der soeben den Wagen zum Stehen gebracht hatte, wunderte sich darüber, daß er jedes Wort des Mongolen verstehen konnte. Zamorras Pentagramm machte die fremden Worte des Tataren verständlich.
    Der Professor jumpte begeistert aus dem Landrover.
    Bill und Nicole wollten ihm folgen.
    Zamorra bedeutete ihnen, sie sollten hinter ihm bleiben. Der Parapsychologe trat an den riesigen Drudenfuß heran. Der Mongole wandte ihm seine mumifizierte Fratze zu und verfluchte ihn, doch damit konnte er Zamorra nicht erschüttern. Furchtlos blickte der Professor seinen Gefangenen an. Der Mongole war zwar bis an die Zähne bewaffnet, aber es drohte Zamorra von ihm keinerlei Gefahr, weil es ihm unmöglich war, die Linien des Pentagramms zu überschreiten.
    »Wie ist dein Name?« fragte Zamorra den Gefangenen schroff.
    »Bist du für diesen verdammten Zauber verantwortlich?« schrie der Mongole wutschäumend.
    »Ja.«
    »Dafür werde ich dich mit meinem Schwert in Stücke schlagen.«
    »Versuche es.«
    »Ich werde freikommen.«
    »Das gelänge dir nur dann, wenn ich diesem magischen Zeichen die Kraft nehmen würde.«
    »Wer bist du?« fragte der Tatar mit einem feindseligen Zischen.
    »Mein Name ist Zamorra. Man nennt mich den Meister des Übersinnlichen.«
    »Pah, du bist ein ganz gewöhnlicher, lächerlicher Mensch. Ich werde es dir beweisen, sobald ich aus diesem verfluchten Pentagramm draußen bin. Vierteilen, zerhacken werde ich dich, Zamorra. Ich werde dir die Gedärme aus dem Bauch reißen, du verdammter Idiot. Wie kannst du es wagen, dich an einem Späher des Khan zu vergreifen?«
    »Ihr habt auf dieser Welt nichts mehr zu suchen. Eure Zeit ist vorbei!«
    »Irrtum, Zamorra. Unsere Zeit ist wiedergekommen!« röhrte der Kundschafter. Surrend sauste sein Schwert durch die Luft. Er wollte damit Zamorra treffen, doch die Klinge klirrte erneut gegen jene unsichtbare Wand, die den Mongolen von Zamorra trennte.
    Langsam kroch die Sonne im Osten am Himmel hoch. Der Mongole litt unter ihren grellen Strahlen, denn er war auf sie nicht vorbereitet, wie es die anderen Kundschafter waren, die der Khan am Tag einsetzte. Wütend schaute er sich nach dem hochsteigenden Glutball um. »Ich hasse dich, verdammte Sonne!« schrie er mit grünem Schaum auf den trockenen Lippen.
    »Wie heißt du?« wollte Zamorra erneut wissen.
    »Batu! Merke dir diesen Namen gut, Zamorra. Batu! Von Batus Hand wirst du krepieren. Und dieses Mädchen und dein Freund ebenfalls, wenn du mich jetzt nicht auf der Stelle freigibst.«
    »Hör zu, Batu,

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