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0083 - Der Spinnen-Dämon

0083 - Der Spinnen-Dämon

Titel: 0083 - Der Spinnen-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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rannte ich los, preßte mit der linken Hand den geöffneten Koffer an mich und hielt mit der rechten das Silberkreuz hoch erhoben.
    Vor dem Symbol des Guten wich Cora fauchend und fluchend zurück. Sie hatte mir den Weg versperren wollen, doch sie kam nicht gegen die Kräfte an, die das Satanische bannten. Trotzdem blieb sie mir auf den Fersen. So leicht ließ sie sich nicht abschütteln. Der Moordämon war ihr Herr, dem sie dienen mußte!
    Im Laufen warf ich einen Blick zu dem Schloß im Moor hinüber. Nichts rührte sich da drüben. Noch immer schwebte das alte Gemäuer scheinbar schwerelos über dem Sumpf. Das Leuchten, das von seinen Türmen ausstrahlte, verstärkte sich. Mir war, als tasteten dunkelrote Lichtfinger über das Moor. Ob sie nach mir suchten?
    Weit hinter mir wendete die Untote das Taxi. Es klirrte. Nur für einen Moment wandte ich den Kopf. Ein Scheinwerfer des Wagens war bei einem Anprall an der Leitplanke zu Bruch gegangen. Trotzdem war ich noch lange nicht gerettet.
    Sie nahm die Verfolgung wieder auf.
    Ich lief um mein Leben und dachte intensiv nach. Wenn mir nicht sehr schnell eine gute Idee kam, war ich verloren. Die Spinnenwesen begleiteten mich unten im Moor, so daß ich an die Dammstraße gefesselt war. Und da kam der Wagen mit rasch zunehmender Geschwindigkeit hinter mir her!
    Ich erreichte das Stück, auf dem die Leitplanken völlig zerstört und zu bizarren Gebilden zusammengedreht waren. Und endlich hatte ich die rettende Idee, wie ich meinen Todfeinden noch einmal ein Schnippchen schlagen konnte.
    Trotz der Gefahr durch den Wagen blieb ich stehen, legte hastig den Koffer auf den Boden und klappte den Deckel hoch. Jetzt war es ein Vorteil, daß ich das Schloß schon geöffnet hatte.
    Ich riß die magische Kreide heraus und malte drei große Kreuze auf die Fahrbahn. Die Kreide faßte nicht richtig, weil die Straße naß war. Ich konnte nur hoffen, daß genug haften blieb!
    Und dann zeichnete ich einen bogenförmigen Pfeil, dessen Spitze genau auf die Lücke in der Leitplanke deutete.
    Danach warf ich die Kreide in den Koffer zurück, schlug den Deckel zu und rannte weiter. Meine Hand tauchte unter die Jacke. Ich zog die Beretta und entsicherte sie. Wenn meine Falle nicht funktionierte, mußte ich auf die Fahrerin schießen, ein mehr als unsicheres Ziel, bei dem meine Chancen eins zu tausend standen.
    Ich blieb stehen. Jetzt oder nie!
    Die Untote trieb das Taxi auf volle Touren. Der einzelne Scheinwerfer stach durch die Dunkelheit. Der Lichtstrahl klebte an mir. Sie visierte ihr Opfer genau an.
    Nun war sie an den Kreuzen. Der Wagen raste darüber hinweg, als wäre gar nichts.
    Ich hob die Beretta. Schon krümmte sich mein Finger am Abzug, als die Reifen kreischten.
    Die Untote bremste. Zu spät! Der Wagen folgte der magischen Kreidelinie, die ihn direkt in den Sumpf leitete. Das Taxi schoß über den Straßenrand hinaus.
    Es schien in der Luft stillzustehen. Bruchteile von Sekunden später fiel es wie ein Stein in die Tiefe, schlug auf der Oberfläche des Moors auf und kippte um. Das Heck war auf einer festen Grasinsel aufgekommen, so daß die Motorhaube zuerst in den Schlamm tauchte und unterging. Es gluckste und gurgelte, als das Moor den Wagen verschlang. Er versank rasch.
    Ich hielt die Beretta schußbereit, falls sich die Untote befreien sollte, aber sie blieb im Wagen. Für sie machte es keinen Unterschied. Sie hatte den Tod nicht zu fürchten, dem sie längst gehörte. Wenn sie unterging, kehrte sie zu ihrem schauerlichen Herrn und Meister zurück, ohne ihren Auftrag ausgeführt zu haben. Daran konnte sie ohnedies nichts mehr ändern.
    Doch da war noch Cora Fillyhan. Ich hatte zu sehr auf das Taxi geachtet und die zweite Untote fast vergessen. Jetzt brachte sie sich deutlich in Erinnerung.
    Ein Schatten flog über die Straße. Ich war zu unaufmerksam gewesen. Das rächte sich!
    Ehe ich abdrücken konnte, war sie über mir und riß mich zu Boden. Ihre Finger umspannten meine Handgelenke, daß ich nicht zum Schuß kam.
    Sie wollte mich über den Fahrbahnrand befördern und ins Moor zerren, damit ich das gleiche Schicksal wie sie erlitt.
    Ich nahm meine ganze Kraft zusammen, bäumte mich auf und stieß sie von mir. Ihr Gesicht hatte nichts Menschliches mehr an sich. Das Böse zeigte seine Züge.
    Mit einem wilden Fauchen wollte sie sich erneut auf mich stürzen. Ich hatte die Beretta nicht losgelassen. Dreimal zog ich den Abzug durch, und dreimal traf ich.
    Die Silberkugeln trieben

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