Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0083 - Geradewegs zur Hölle

0083 - Geradewegs zur Hölle

Titel: 0083 - Geradewegs zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geradewegs zur Hölle
Vom Netzwerk:
und Laughton als zwei und drei, Hucley, der Schmied, Nummer vier, dann käme noch — ja, wer eigentlich?«
    »Bugtane«, warf ich ein, »der saubere Bankangestellte.«
    »Ah ja, also Bugtane. Das wären fünf, wenn ich mich nicht irre.«
    Ich lachte mißmutig.
    »Genau die fünf Gangster, die schon bei der Army zusammen waren und krumme Dinger drehten.«
    Phil betrachtete seine Pistole und fragte, in Gedanken versunken:
    »Was glaubst du wohl, wieviel krumme Dinger sie noch drehen werden?«
    »Das war das letzte. Sie haben in Japan die Leute drangsaliert. Sie haben den Namen des sauberen Amerika in den Dreck gezogen. Sie haben alles, wofür unsere Kameraden beim FBI kämpfen und ihr Leben einsetzen, wofür schon Hunderte unserer Kameraden gefallen sind, verraten und verkauft. Sie sind von der Sorte, die alles in den Schmutz zieht, wofür ein sauberes, fleißiges Volk Jahr für Jahr arbeitet und Opfer bringt. Ihr Konto wird jetzt endgültig abgerechnet.«
    Wir hatten rasch eine Geschwindigkeit von ungefähr hundert Meilen erreicht, und mehr konnten die Gangster in ihrem Mercury unmöglich schaffen. Ich hätte sie schon am Anfang einholen können, aber da sie das Mädchen bei sich hatten, war ich zunächst ratlos, wie wir sie stellen konnten, ohne Nancy in Gefahr zu bringen.
    Die schlanken Pappeln, die hinter dem Ortsausgang rechts und links die Straße säumten, huschten schnell an uns vorbei. Das Scheinwerferpaar meines Wagens tastete wie mit Geisterfingern in die schwarze Nacht.
    In den nächsten Minuten schwiegen wir. Ich hatte alle meine Sinne zusammenzunehmen und auf das Steuer meines Wagens zu konzentrieren. Schon nach kurzer Zeit kam es mir vor, als seien meine Glieder Teile des Motors, der gleichmäßig summend sein mächtiges Lied sang.
    Das Land hier war ziemlich eben, so daß ich den Mercury immer vor mir sehen konnte, selbst an den Stellen, wo die Straße Kurven und Windungen hatte.
    »Siehst du etwas vom Wagen des Sheriffs?« fragte ich Phil.
    Er beugte sich über den Sitz und starrte zur Heckscheibe hinaus.
    »Ja, ganz hinten kommt einer. Aber er kann unsere Geschwindigkeit nicht halten und fällt immer mehr zurück.«
    »Okay. Die vor uns können diese Geschwindigkeit auch nicht ewig halten. Wir haben einen größeren Tank und damit längeren Benzinvorrat. Es sei denn, die haben sich zusätzliche Reservetanks einbauen lassen.«
    Phil steckte zwei Zigaretten an und schob mir eine zwischen die Lippe. Pausenlos dröhnte das kraftvolle Summen des Motors in unseren Ohren. An dem Mercury vor uns sah ich, wann eine Kurve kam, konnte rechtzeitig ein wenig Tempo lassen und die Kurve dann mit Gas nehmen. Diesen Vorteil eines vorausfahrenden Wagens hatten die Gangster nicht, und ich sah oft, daß ihr Wagen bedenklich schlidderte, wenn sie ihn in wahnsinnigem Tempo in eine Kurve rissen.
    Lange konnte das nicht gutgehen.
    Plötzlich schoben sich die Scheinwerferkegel des Mercury scharf nach links.
    »Weichen die von der Straße ab?« rief Phil erstaunt.
    Ich schüttelte den Kopf, während ich gespannt nach vorn starrte. Ich zog den Fuß vom Gaspedal zurück, denn was ich in den Kurven an Abstand verlor, das konnte ich mit dem Jaguar auf gerader Strecke gut wieder einfahren.
    »No«, brummte ich. »Ich glaube nicht, daß sie von der Straße abgewichen sind. Bei dem Tempo hätten sie sich sofort überschlagen. Ich fürchte etwas anderes…«
    Und da sah ich es auch schon: die Gabelung mit der Wüstenstraße der Armee. Sie hatten sich links gehalten. Sie rasten geradewegs in die Wüste von Nevada hinein, geradewegs in die Hölle…
    ***
    Der Überfall war kurz nach Mitternacht gewesen.
    Als die Sonne im Osten aufging und binnen weniger Minuten grelles Licht über den gelben Sand der Wüste warf, rasten wir noch immer mit knapp hundert Meilen pro Stunde auf einer schnurgeraden Straße quer durch die erbarmungslose, flimmernde, nerventötende Wüste.
    Aber ich hatte bereits den Reversetank eingeschaltet. Wir konnten höchstens noch eine halbe Stunde fahren…
    »Ich frage mich, wie wir hier je wieder herauskommen wollen…« knurrte Phil.
    »Ehrlich gesagt, das frage ich mich auch«, gähnte ich. »Aber die Burschen vor uns müssen doch wissen, wohin sie wollen. Wenn sie in die Wüste gefahren sind, müssen sie doch irgendwie herauszukommen wissen. Außerdem muß der Sheriff an den Reifenspuren auf der sandbedeckten Straße gesehen haben, daß die Jagd quer durch die Wüste geht. Er wird hoffentlich intelligent genug

Weitere Kostenlose Bücher