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0083 - Geradewegs zur Hölle

0083 - Geradewegs zur Hölle

Titel: 0083 - Geradewegs zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geradewegs zur Hölle
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nicht mehr. Ich drehte die Waffe wieder um, damit ich wieder den Kolben in die Finger bekam und peilte die Lage.
    Plötzlich rasten Schritte durch den Gang zu der Hintertür. Phil schoß hinterher, und auch ich setzte zwei Kugeln nach. Wieder hallte ein gellender Schrei durch die nachtschwarze Finsternis, dann folgte ein dumpfes Poltern, dann war auf einmal Totenstille.
    Aber draußen hörte ich sie über den Hof rennen.
    Trotzdem wußten wir nicht, ob nicht vielleicht einer den Rückzug seiner Komplizen deckte. Vorsichtig tastete ich den Gangster ab, den ich bewußtlos geschlagen hatte. Ich fand eine Taschenlampe in seiner Hosentasche, zog sie heraus und knipste sie an. Rasch ließ ich den Schein durch den Raum gleiten, wobei ich mich selbst möglichst in Deckung hielt.
    Hinten links in der Ecke regte sich etwas.
    »Vorsicht, Phil!« rief ich. »Ich habe die Lampe!«
    »Okay, Jerry! Ich wollte gerade abdrücken…«
    Well, wir hatten bald heraus, was los war. Die Panzerschränke waren erbrochen, das Geld fehlte bis auf zwei Bündel, die auf dem Fußboden liegengeblieben waren, und die Gangster waren weg.
    Nur zwei Mann waren noch da. Verlane, den ich bewußtlos geschlagen hatte, und Lorries. Er lag im Gang zur Hintertür. Auf den ersten Blick sah es aus, als hätten ihn mindestens vier Kugeln getroffen. Später stellte sich heraus, daß es nur zwei gewesen waren. Ob sie von Phil und mir oder nur von einem von uns beiden gekommen waren, wußten wir nicht, denn wir haben ja beide das gleiche Kaliber. Und eine mikroskopische Untersuchung der Kugeln wurde nie vorgenommen, weil ja keine Unklarheit über die Umstände bestand, die zu seinem Tod geführt hatten.
    »Hilf mir den Kerl hier zu fesseln!« rief ich Phil zu, als wir uns überzeugt hatten, daß kein Gegner sonst noch in der Bank war.
    Phil tat es. Mit Streifen, die wir ihm aus seinem Hemd rissen, banden wir ihm die Hände und die Füße so zusammen, daß er sich nicht selbst befreien konnte. Dann standen wir auf.
    »Besser wir laden erst nach«, meinte Phil.
    Ich nickte. Schweigend luden wir die Pistolen auf. Dann sagte Phil:
    »Fertig?«
    »Ja.«
    »Okay. Auf zur nächsten Runde. Zwei sind es immerhin schon weniger.«
    Wir standen gerade an der Hintertür und lauschten, weil wir nicht ohne weiteres in den deckungslosen Hof hinausrennen wollten, da hörten wir aus der Seitenstraße vor Costers Haus einen Automotor aufheulen.
    »Los!« brüllte Phil.
    Dann hetzten wir auch schon quer über den Hof.
    ***
    Es konnte keinen Zweifel geben. Costers Haus war leer.
    Sie hatten das Mädchen mitgenommen.
    »Der Jaguar!« rief Phil.
    Ich nickte. Wir stürmten zur Haustür hinaus und sprangen die Stufen hinab. Als wir in die Hauptstraße einbogen, kam uns der Sheriff entgegengerannt.
    »Banküberfall!« rief ihm Phil zu, ohne daß wir unsere Geschwindigkeit milderten.
    Bolder starrte uns verdutzt an, dann waren wir auch schon an ihm vorbei. Weit unten in der Hauptstraße sahen wir die Schlußlichter eines Wagens in rasender Fahrt um die Straßenecke verschwinden. Das Quietschen der Reifen hörten wir bis zu uns.
    »Kommen Sie mit Ihrem Dienstwagen nach!« brüllte ich über die Schulter zu dem Sheriff zurück, der vor Schreck noch immer regungslos mitten auf der Straße stand.
    Wir jagten, was wir konnten, zum Hotel zurück, umliefen keuchend das Gebäude, um in den Hof zu kommen, wo wir den Jaguar abgestellt hatten.
    Atemlos sprangen wir in den Wagen. Als wir vorn in die Hauptstraße einbogen, brannte bereits überall Licht in den Fenstern der benachbarten Häuser. Wir kümmerten uns nicht darum.
    »Mit dem Jaguar müßten wir sie eigentlich kriegen«, knirschte Phil.
    »Bestimmt sogar«, sagte ich überzeugt. »Es fragt sich nur, was wir unternehmen können, wenn wir sie erst einmal vor unserer Stoßstange haben. Vergiß nicht, daß sie das Mädchen haben.«
    »Stimmt«, nickte Pil. »Aber einmal muß ihnen doch der Sprit ausgehen!« Und darauf setzte auch ich meine Hoffnung. Denn ohne zu ahnen, wozu es gut sein würde, hatte ich noch am Abend den Wagen auftanken lassen…
    Wir fegten die Hauptstraße hinunter, der Geschwindigkeitsmesser kroch schnell auf siebzig Meilen, und ich hatte beide Hände voll zu tun, um ohne Schwierigkeiten durch die engen Straßen der kleinen Stadt zu kommen.
    »Wieviel Mann können es noch sein?« fragte ich unterwegs in Gedanken.
    Phil rechnete nach:
    »Die beiden New Yorker fallen aus. Bleiben noch übrig: Masterfield als Nummer eins, Boston

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