0085 - Kampfschule Naator
später, die Karawane befand sich noch mitten in der Wüste, landete eine Frachtflotte auf dem Raumhafen von Tagnor. Ihr Kommandant hatte den Auftrag, alle noch auf Zalit befindlichen „Freiwilligen" nach Arkon zu transportieren.
Die Stunde der Entscheidung war für Rhodan gekommen. Es war ihm und seinen Leuten in letzter Zeit gelungen, viele Schlüsselpositionen zu besetzen. Die Mutanten hatten bei der geheimen Aktion eine besondere Rolle gespielt. Die meisten der arkonidischen Offiziere hatten einen Hypnoblock erhalten und bedeuteten keine Gefahr mehr. Außerdem war dafür gesorgt worden, daß dieser Block von selbst verschwand, wenn man auf einem Planeten der Sonne Arkon landete.
Allerdings hatte man nicht voraussehen können, daß mit der Frachtflotte neue Offiziere mit neuen Befehlen eintrafen. Es blieb keine Zeit mehr, auch diese Arkoniden noch zu beeinflussen. Sie kamen im Auftrag des Regenten und brachten dessen Anordnungen mit. Es gab kein Mittel, sich diesen Anordnungen zu widersetzen, ohne Verdacht zu erregen. Sogar Admiral Calus war machtlos. Im Augenblick half es Rhodan also gar nichts, daß dieser Calus in Wirklichkeit Sergeant Osega war.
Aus den sofort anlaufenden Vorbereitungen war zu ersehen, daß der Abtransport der Zaliter noch heute beginnen sollte. Die eingetroffenen Offiziere, durchweg äußerst aktive Arkoniden, begannen sofort mit der entsprechenden Einteilung und ließen sich durch nichts in ihren Entscheidungen beeinflussen. Immerhin gelang es Rhodan, geschickt dafür zu sorgen, daß seine hundertfünfzig Leute zusammenblieben und einem Kugelfrachter zugeteilt wurden. Allerdings konnte er nicht verhindern, daß weitere dreitausend echte Zaliter auf dem gleichen Schiff reisen würden. Die Gefahr der Entdeckung blieb auch weiterhin bestehen.
Bis zur Verladung blieben noch einige Stunden. Sie hatten ihre Ausrüstung vervollkommnet und warteten nun in ihren Quartieren auf den Befehl, den Frachter zu betreten. Die Stimmung war nicht besonders gut. Vor ihnen lag die große Ungewißheit. Niemand konnte ahnen, ob das Robotgehirn ihren Trick nicht bereits durchschaut hatte und sie in eine Falle laufen ließ, aus der es kein Entrinnen mehr gab. Sicher, die Masken waren echt. Die Biochemiker hatten Rhodan und seine Männer in waschechte Zaliter verwandelt, ihre Papiere waren in Ordnung und ihre Aussprache perfekt. Aber irgendein Umstand konnte sie doch verraten haben.
Rhodan nickte Captain Hubert Gorlat zu.
„Vertreten Sie mich, Captain. Ich werde mit Ras noch einmal Rosberg einen kurzen Besuch abstatten. Marshall, Sie bleiben mit mir in telepathischer Verbindung. Sobald es hier losgeht, lassen Sie einen Suggestor mich benachrichtigen. Ich komme dann sofort zurück."
Der afrikanische Teleporter nahm Rhodans Hand, um den notwendigen körperlichen Kontakt herzustellen, der bei einem solchen Sprung bestehen mußte. John Marshall bestätigte durch ein Kopfnicken, daß er Rhodans Befehl verstanden hatte. Gorlat machte ein besorgtes Gesicht. Zwar bestand kaum die Gefahr, daß gerade jetzt ein Arkonide den Aufenthaltsraum betrat, aber ausgeschlossen war es nicht. Er atmete erleichtert auf, als Ras Tschubai und Rhodan verschwunden waren.
Unter der Arena in dem Katakombenversteck war man über den Besuch Rhodans erfreut, wenn er auch den endgültigen Abschied bedeutete. Gucky versuchte noch einmal vergeblich, seinen Freund umzustimmen und mitgenommen zu werden. Aber Rhodan blieb hart.
„Ausgeschlossen, Gucky! Selbst als Haustier nicht! Es wird den Zalitern erlaubt, ein paar persönliche Kleinigkeiten mitzunehmen. Hinzu kommt, daß du bei einigen Arkoniden nicht ganz unbekannt bist. Hättest du in der Vergangenheit darauf verzichtet, so oft im Vordergrund zu stehen, wäre eine Entdeckung weniger wahrscheinlich. So aber ... Außerdem wirst du hier dringend benötigt. Was wäre Major Rosberg ohne dich?"
„Wir brauchen einen Teleporter!" bestätigte der Major ernst. „Wie hätten wir Sergeant Miller und seine zwei Kadetten in die Höhle befördern sollen, wenn wir nicht Gucky hätten?"
„Siehst du!" nickte Rhodan dem Mausbiber zu. Dann wechselte er das Thema. „Unsere Verbindung wird nun unterbrochen werden. Die Arkoniden haben uns das Tragen unserer Uhren nicht untersagt, ich werde also den winzigen Impulssender im Armband mitnehmen. Im äußersten Notfall kann so die Verbindung zwischen uns hergestellt werden. Wegen der Anpeilgefahr sollten wir möglichst auf einen Kontakt verzichten, aber es
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