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0085 - Keiner kann entkommen

0085 - Keiner kann entkommen

Titel: 0085 - Keiner kann entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keiner kann entkommen
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mit einem Wagen abgesetzt?«
    »Wir haben sogar schon das Auto«, sagte ich.
    »Man soll es sofort auf Fingerabdrücke untersuchen lassen!« sagte der Chef lebhaft. »Wir müssen diese drei Burschen kriegen!«
    Ich spielte grinsend meinen Trumpf aus.
    »Wir haben sie schon, Chef«, sagte ich langsam. »Alle drei. Einer liegt allerdings mit einem bösen Beinschuß im FBI-Hospital. Ich schoß ihn an, als sie türmten.«
    Mister High fuhr sich mit der Hand über die Lippen, um die ein Lächeln schwebte.
    »Sie haben heute wieder Ihren Tag, Jerry«, sagte er. »Man muß Ihnen alles silbenweise abkaufen.«
    Ich beugte mich vor.
    »Nicht nötig, Chef. Ich sag’s Ihnen mit zwei Wörtern: Costei Leraine!«
    Der Chef verstand sofort. Coster Leraine ist damals in ganz New York auf jedem Polizeirevier ein Begriff gewesen. Alle Welt wußte, daß man bei Coster Leraine jedes, aber auch jedes Verbrechen bestellen konnte wie bei einem Schneider einen Anzug. Er vermittelte für jedes krumme Dinge die richtigen Leute.
    Gegen entsprechende Provision, versteht sich.
    »Wenn man ihm das doch jetzt einmal nachweisen könnte«, seufzte Mister High. »Damit dieser Eiterbeutel unserer Stadt endlich hinter Schloß und Riegel gebracht werden kann.«
    Ich spielte den nächsten Trumpf aus: »Man kann es nachweisen, Chef — unter einer Bedindung.«
    Mister High beugte sich interessiert vor:
    »Die wäre?«
    »Ich habe den drei jungen Gangstern, die mich umlegen wollten und sollten, versprochen, sie vor dem elektrischen Stuhl zu bewahren. Dafür wollen sie vor Gericht beschwören, daß es Coster Leraine war, der ihnen den Auftrag vermittelte.«
    Mister High runzelte die Stirn. Nach einer Weile sagte er:
    »Sie glauben, daß die drei diese Nachsicht verdienen?«
    Ich nickte.
    »Ja. Erstens weil sie so jung sind. Moral ist sehr oft nur eine Erziehungsfrage. Zweitens aber weil wir damit Coster Leraine ein für allemal das Handwerk legen können. Der Lump ist Millionär geworden an der Vermittlung von Verbrechen. Das sollte ihm endlich als Rechnung auf den Tisch gelegt werden.«
    Mister High nickte ernst.
    »Der Meinung bin ich allerdings auch. Wollen Sie Leraines Verhaftung selbst übernehmen?«
    »Ich möchte es gern. Schließlich hat er mir die drei Burschen an den Hals gehetzt. Ohne seine Vermittlung wären sie nie auf solche Gedanken gekommen. Sie ließen sich von ihm vermitteln und dann von den zehntausend Dollar weichmachen, die ihnen Warris dafür gab. Die Aktentasche hatten sie noch bei sich mit dem Geld.«
    Mister High stand auf.
    »Bereiten Sie alles für Leraines Verhaftung vor, Jerry«, sagte er ernst. »Ich werde sofort den Einsatzleiter verständigen, daß man Ihnen alle Leute zuweist, die Sie dafür brauchen.«
    »Danke, Chef«, sagte ich und ging zur Tür. Als ich sie von außen schloß, sah ich, daß mir Mister High nachwinkte. Es war die Geste eines Vaters und eines guten Freundes. Himmel, so einen Boß können Sie in der ganzen Weltgeschichte suchen!
    ***
    Ich ging in mein Office und rief die Häftlingsverwaltung im Keller an. Ich sagte ihnen Bescheid, daß man die beiden jungen Burschen aus dem achten Vemehmungszimmer holen und vorläufig als Untersuchungsgefangene behalten sollte.
    Dann rief ich Phil an.
    Es war inzwischen Mittag geworden. Trotzdem dauerte es eine halbe Ewigkeit, bis sich Phil reichlich verschlafen endlich meldete.
    »Decker«, grunzte er.
    »Angenehm, Weihnachtsmann«, erwiderte ich. »Wenn du nicht binnen einer halben Stunde im Districtsgebäude bist, entgeht dir vielleicht die schönste Weihnachtsbescherung dieses Jahres.«
    »Man sollte einen gewissen Jerry Cotton endlich aufhängen, füsilieren, strangulieren, massakrieren, mau-mauieren oder sonstwie zur Hölle jagen«, sagte er gähnend. »Du entwickelst dich langsam zur größten Landplage für überarbeitete G-men. Ich habe noch keine drei Stunden geschlafen.«
    »Ich überhaupt noch nicht«, sagte ich trocken.
    Er stutzte. Nach einer kurzen Pause fragte er:
    »Und warum eigentlich nicht, Jerry?« Sein Ton verriet bereits Anteilnahme, wie immer, wenn er eine Gefahr für mich witterte.
    »Nichts Wichtiges«, lachte ich. »Bill Warris wollte mich nur mit drei gemieteten jugendlichen Killern abservieren lassen. Sie hatten zwei Maschinenpistolen und Dynamitpatronen.«
    Phil keuchte:
    »Himmel, ich wer’ verrückt, Jerry! Spann mich nicht auf die Folter! Dir ist doch nichts passiert? So rede doch schon, verdammter Kerl!«
    »Ich habe unheimliches Glück

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