Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0085 - Keiner kann entkommen

0085 - Keiner kann entkommen

Titel: 0085 - Keiner kann entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keiner kann entkommen
Vom Netzwerk:
Aber wenn man da etwas wirklich Gutes haben will, muß man schon etwas anlegen.«
    »Wieviel fehlt denn noch?« Er grinste. »Denn wie ich euch beide kenne, habt ihr ja schon zusammengelegt.«
    »Wen euch beide?« fragte ich verdutzt.
    »Dich und den Chef!«
    »Woher willst du wissen, daß ich es dem Chef schon erzählt habe?«
    »Weil du für den Kleinen Geld betteln wolltest, ich kenn dich doch.«
    Ich mußte lachen. Dann überschlug ich die Summe und sagte:
    »Ich denke, wenn wir noch zehn Dollar hätten, würde es für den Anfang einer ganz hübschen Anlage reichen.« Phil kratzte sich hinter den Ohren und brummte:
    »Soviel habe ich gar nicht mehr. Aber übermorgen gibt es ja wieder Gehalt. Ich denke, daß ich für zwei Tage mein Gehaltskonto überziehen kann. Okay, zwanzig Bucks kannst du für mich einsetzen. Aber wenn er die Eisenbahn hat, muß er mich mal dazu einladen. Ich wollte auch immer eine haben und hab’s bis heute noch nicht dazu gebracht.« Well, die Sache war geregelt. Wir sprachen weiter über die Vorfälle des Vormittags, und als ich geendet hatte, fragte Phil:
    »Warum willst du nicht gleich Leraine holen?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Leraine hat ein Vermögen durch die Vermittlung von Verbrechen verdient. Das ist bei uns eine bekannte Tatsache. Er war nur so raffiniert, daß wir ihm nichts beweisen konnten. Jetzt hat er endlich einmal einen Fehler gemacht. Ich finde, wir sollten alles vorher so gründlich überlegen, daß dem raffinierten Fuchs keine Möglichkeit mehr bleibt, sich wieder aus der Schlinge zu ziehen.«
    Phil stimmte zu:
    »Ja, das sehe ich ein. Also los. Machen wir uns gleich über das Material von Leraine her.«
    Wir taten es. Wir lernten alles auswendig, was uns von Interesse erschien. Aus der Kantine ließen wir uns das Mittagessen ins Office schicken und studierten selbst beim Essen noch weiter.
    Kurz vor drei hatten wir schon ein recht gutes Bild von Leraine. Wir kannten seinen Lebenslauf, den größten Teil seiner Freunde, seine Gewohnheiten, seine Hobbies und seine Schwächen.
    Dann war es drei Uhr. Wir gingen hinauf in den kleinen Sitzungssaal. Ungefähr ein Dutzend unserer Gewährsleute hatte sich schon versammelt. Auch der Archivleiter war erschienen.
    Well, wir sprachen über Coster Leraine. Wir wollten wissen, wo er wohnte, ob er mehrere feste Wohnungen hatte, Freundinnen, wo man ihn vielleicht finden könnte, wenn er nicht zu Hause wäre, und hundert andere Dinge mehr.
    Einige unserer Gewährsleute wußten ziemlich gut Bescheid, und so rundete sich Leraines Bild immer mehr ab.
    Schließlich waren wir imstande, eine Zeichnung von seinem Haus anzufertigen, die in groben Umrissen den Tatsachen entsprechen mußte.
    Wir bedankten uns und entließen die Leute. Einige von ihnen waren Menschen, denen das FBI einmal in irgendeiner Not geholfen hatte, in die sie durch Verbrecher gekommen waren. Sie arbeiten insgeheim für uns — aus Dankbarkeit. Ein paar andere waren Leute aus der Unterwelt, die seit eh und je auf zwei Schultern trugen. Die spekulierten meistens auf die klingende Münze, die das FBI für gute Informationen bezahlt. Phil und ich schrieben für diese Art von Leuten die entsprechenden Kassenanweisungen aus, und Phil ging damit zum Chef, um sie gegenzeichnen zu lassen.
    Unterdessen rief ich den Einsatzleiter an und sagte:
    »Okay! Heute abend um acht können wir in die erste Runde des Schlußkampfes einsteigen. Leraine unterhält angeblich eine Leibwache für seinen persönlichen Schutz. Es sollen sechs bis acht Mann sein.«
    »Dann brauchen Sie das Doppelte«, sagte der Einsatzleiter. »Sonst gibt es auf unserer Seite Verluste. Und das wäre nicht zu verantworten.«
    »Ja«, stimmte ich zu. »Wenn wir sein Haus umstellen und trotzdem kampfkräftig bleiben wollen, müssen wir schon fünfzehn Mann haben.«
    »Sie werden fünfzehn Mann haben«, versprach der Einsatzleiter. »Wann und wo und mit welcher Ausrüstung?«
    »Um sieben bei mir im Office. Jeder Mann mit Dienstpistole. Jeder zweite mit Maschinenpistole. Zwei Mann mit Tränengashandgranaten. Außerdem acht große Scheinwerfer und einen Wagen mit entsprechender Stromquelle. Zehn Paar Handschellen und ein paar Brecheisen, falls uns niemand die Haustür auf machen will.«
    »Wir liefern alles«, sagte der Einsatzleiter. »Nur schwere Panzerkreuzer und viermotorige Bomber führen wir noch nicht.«
    Ich lachte und legte den Hörer auf. Dann sah ich auf die Uhr. Es war halb fünf. Die Müdigkeit in meinen

Weitere Kostenlose Bücher