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0085 - Keiner kann entkommen

0085 - Keiner kann entkommen

Titel: 0085 - Keiner kann entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keiner kann entkommen
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Gliedern wurde schwerer und schwerer. Ich beschloß, mich wenigstens eine Stunde lang auf ein Feldbett zu legen.
    Heute abend mußte ich eine sichere Hand haben. Ich hatte keine Lust, mich von einem seiner Leibwächter umknallen zu lassen.
    ***
    Um sieben waren alle bei uns im Office versammelt. Es war ein bißchen eng für siebzehn Mann, Phil und ich mitgerechnet, aber es ging. Wir -besprachen den Einsatz, wiesen jedem genau seine Aufgabe zu und ließen Fragen stellen, wenn etwas nicht hundertprozentig klar war.
    Fünfundzwanzig Minuten nach sieben fuhren wir mit den Lifts nach unten. Die Fahrbereitschaft hatte bereits die von uns benötigten Wagen bereitgestellt. Auch der große Wagen, wo der Motor zur Stromerzeugung umgestellt werden kann, war einsatzbereit.
    Phil und ich setzten uns an die Spitze der Fahrzeugreihe. Langsam rollten wir zur Ausfahrt hinaus, bogen in den Verkehr ein und verzichteten auf die Sirenen. Coster Leraine sollte nicht durch das Geheul der Polizeisirenen gewarnt werden.
    Eine Viertelstunde später waren wir an Ort und Stelle. Leraine bewohnte ein villenartiges Gebäude mit Freitreppe und säulengetragenem Portal. Im Erdgeschoß brannte fast hinter allen Fenstern Licht. Vor dem Haus erstreckte sich ein kleiner Vorgarten, der von einem niedrigen, schmiedeeisernen Zaun umgeben war. Das Tor war nicht verschlossen und ließ sich lautlos aufschieben.
    Unsere Leute kannten ihre Plätze von den Beschreibungen, die uns unsere Gewährsleute mitsamt der Skizze gegeben hatten. Lautlos huschten sie über den Rasen, verteilten sich rings um das Gebäude, hielten ihre Waffen schußbereit und bauten in geräuschloser Eile die Scheinwerfer auf. Ein Kommando von mir, und das ganze Gebäude würde taghell angestrahlt werden.
    Wir warteten sieben Minuten, dann ertönte ein leiser Pfiff als Signal dafür, daß alle Vorbereitungen getroffen seien. Phil und ich kletterten erst jetzt aus dem Wagen, überquerten den Bürgersteig und klingelten am Tor. Es dauerte eine Weile, dann hörten wir eine Stimme aus einem im Torpfeiler eingebauten Lautsprecher: »Was wünschen Sie?«
    »Wir sind FBI-Beamte. Wir möchten mit Mister Leraine sprechen.«
    Ein erschrockenes Schweigen folgte, dann kam die Stimme wieder, jetzt allerdings ein bißchen heiser:
    »Einen Augenblick, ich werde nachsehen, ob Mister Leraine anwesend ist.«
    Wir grinsten. Schweigend warteten wir. Es dauerte nicht sonderlich lange, da war die Stimme wieder da und verkündete:
    »Mister Leraine bittet Sie einzutreten.«
    »Gut.«
    Wir gingen durch das Tor und drückten es hinter uns ins Schloß. Sobald wir im Hause verschwunden waren, würde einer unserer Leute das Tor mit Draht verschließen. Was dann auch geschehen mochte, es mußte sich zwangsläufig innerhalb von Leraines Grundstück abspielen. '
    Ein Kiesweg brachte uns zur Freitreppe, die wir hinanstiegen. Die Haustür stand bereits offen, und eine Gestalt erwartete uns, die man mit einem Wort kennzeichnen kann: Preisboxer.
    Er besah uns wie eine hungrige Schlange ein in Aussicht gsnommenes Kaninchen. Wir dachten nicht daran, unsere Hüte abzunehmen, und seine verlangend ausgestreckten Hände blieben in der Luft hängen. Mit offenem Mund stierte er uns nach.
    Wir betraten eine feudal eingerichtete Diele, in der es von wertvollen Teppichen, goldenen Gefäßen, alten Goldschmiedearbeiten und anderem Zeugs nur so wimmelte. Motto: Ich bin reich, man soll's sehen.
    Der Preisboxer kam uns nachgeschossen und deutete auf eine Tür.
    »Hier.«
    Phil blieb vor der Tür stehen und sah den Preisboxer auffordernd an. Der knurrte etwas leise vor sich hin, öffnete aber dann doch die Tür und hielt sie für uns offen. Phil marschierte an ihm vorbei wie ein Pascha und drückte ihm in unendlich großzügiger Geberlaune fünf Cents in die Hand. Ich mußte mir das Lachen verbeißen.
    Dann standen wir Vor Leraine.
    Man hatte uns gesagt, daß Leraine bei der Abwicklung seiner Geschäfte außerhalb des Hauses immer gekleidet sei wie ein Bettler kurz vor dem Bankrott. Well, hier jedenfalls war nichts davon zu spüren.
    Coster Leraine saß in einem üppigen Sessel. Er trug einen erstklassigen hellgrauen Anzug mit roter Weste. Über den Ansatz eines Bäuchleins spannte sich eine dicke goldene Uhrkette, und an seinen Fingern hatte er vier Ringe mit Steinen, die unheimlich groß und womöglich auch noch echt waren.
    Seine schlauen Schweinsäuglein musterten uns flink. Dann deutete er auf die beiden Sessel, die neben ihm an dem

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