Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0086 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: 0086 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Sekunde die Augen. Wenn das mein alter Lehrmeister Tarts hätte sehen können! Auch er war Arkonide gewesen, aber was für ein Arkonide!
    „Das ist der übliche Zentralegeruch, Erhabener. Die vielen Automaten, heißgelaufenen Bildschirme und erwärmten Isolationen haben ihr eigenes Fluidum."
    „Scheußlich, wahrhaftig scheußlich. Hilf mir auf."
    Er streckte die Hand aus, und ich zog ihn aus dem Sessel. Als er vor mir stand, wirkte er noch dünner und unscheinbarer, obwohl er meine Größe besaß. Zornig rieb er sein linkes Handgelenk.
    „Man scheint auf Zalit nicht zu wissen, wie Arkoniden zu behandeln sind!" sagte er mit einer Spur von Schärfe. Ich sah auf seinen Arm hinunter, den ich nur sehr zart umspannt hatte.
    „Ich bitte um Entschuldigung, Erhabener."
    Er musterte mich in rasch verrauchendem Zorn. Herablassend winkte er ab, um sich zum Gehen zu wenden. Ohne sich nochmals umzusehen, stolzierte er hinaus. Die beiden schweren Kampfroboter, speziell als Leibwächter des Kommodore abgestellt und programmiert, folgten ihm auf dem Fuße. Über das wichtige Strahlmassen-Problem war kein Wort mehr gefallen.
    Der Zaliter am Antigrav-Kontrollgerät sah mich schreckensbleich an. Der Mann neben ihm grinste unterdrückt, aber das war ein Terraner. So verschieden waren an Bord dieses Schlachtschiffes die Charaktere!
    Ich schwang mich wortlos in den Kommandantensitz vor den Hauptkontrollen und rief die Maschinenzentrale an. Der LI bekam kugelrunde Augen, als ich ihm die Sache mit dem „nachtanken" sagte. Er beherrschte sich jedoch und nickte einfach.
    Mittlerweile strebte die vierte Schlachtkreuzergruppe auf Arkon III zu. Dicht vor der Landung schaltete Rhodan die Vergrößerungsautomatik der optischen Außenbordaufnahme ein. Auf den Sektorbildschirmen erschienen Ausschnitte der Planetenoberfläche. Wir sahen aber lediglich riesenhafte Raumhäfen und unübersehbare Gebäudekomplexe, zwischen denen es kaum Lücken gab. Die Kriegswelt war wie eine einzige, fugenlose Großstadt, in der keine Pflanze wuchs und kein klarer Bach den Blick erfreute.
    Arkon III war eine technifizierte Stahlwüste ohne jede Vergleichsmöglichkeit. Schnitt man den Planeten von den Nachschubverbindungen ab, mußten die eingelagerten Vorräte bei Fortgang der Mammutproduktion innerhalb von knapp vier Wochen erschöpft sein. Das Wissen um diese Tatsache hatte in früheren Zeiten immer wieder zu interstellaren Blockaden geführt, aber damit war das Große Imperium nicht zu besiegen gewesen. Ich erinnere mich noch genau an die Konvois, die wir zur Zeit des Nopoleter-Aufstandes ausgeschickt hatten, um Arkons Lebensnerv zu schützen. Es war unseren vielen Gegnern niemals gelungen, das System auch nur eine Stunde lang wirkungsvoll einzuschließen.
    Jetzt war das überhaupt nicht mehr möglich. Etwa achtundzwanzigtausend Lichtjahre entfernt bedrohte ein nichtarkonidischer Feind die humanoiden Völker der Milchstraße. Der Regent hatte diese Situation ausgenützt, um all die vielen Aufständischen wider die Macht des Imperiums an die Front zu werfen. Diese zwangsläufige Einheit von ehemaligen Gegnern war für Perry Rhodan Grund genug gewesen, augenblicklich etwas gegen den Regenten zu unternehmen.
    Was aber hatten wir schon erreicht? Wir hatten unser Leben riskiert, um auf einem Schlachtschiff des Robotgehirns Manöverflüge ausführen zu dürfen. Wenn es nach Bull gegangen wäre, hätten wir die fünfzig echten Zaliter kurzerhand überwältigt und versucht, die riesige Energiehülle über dem Automaten mit den Waffen der KON-VELETE zu zerstören. Es hatte einige Zeit gedauert, ihm an Hand von treffenden Beispielen zu zeigen, daß dies noch nicht einmal tausend Superschlachtschiffe mit erstklassigen Besatzungen geschafft hätten.
    Jetzt schaute Bully wieder verlangend auf die leuchtenden Bildschirme. Die vielen Raumhäfen wimmelten von Kampfschiffen aller Art. Arkons Produktion lief auf Hochtouren.
    Da sich Kommodore Gailos nicht mehr meldete, wollte ich den Befehl über den kleinen Verband übernehmen. Ich schaltete die Interkomanlage ein, kontrollierte die automatische Feinabstimmung unserer Gruppenfrequenz nach und griff eben zum Mikrophon, als sich die Relaisstation A-R-145 meldete. Es handelte sich dabei um einen Nebenschaltblock des großen Gehirns. Jeder Hafen auf Arkon III besaß eine solche Kommandoeinheit, die die weniger wichtigen Befehle und Beschlüsse an die auf dem jeweiligen Platz stationierten Kommandanten weitergab. Auf dem Bildschirm

Weitere Kostenlose Bücher