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0086 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: 0086 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und da schwankte einer. Ein riesenhaft gebauter Sergeant fiel planmäßig um, und vier weitere Leute rissen sich stöhnend und augenverdrehend die Helme von den Köpfen.
    „Wasser, wo ist kühles Wasser?" schrie ich. „Diese verdammte Sonne hat uns noch gefehlt. Major Sesete, kümmern Sie sich um die Kranken. Oder simulieren sie nur?"
    Rhodans Habachtstellung war großartig. Der Schweiß lief ihm in hellen Strömen unter dem wulstigen Helmrand hervor. „Diese Männer stammen aus den kühlen Gebirgsgegenden von Takotre, Kapitän", gab er laut bekannt. „Sie werden sich in wenigen Augenblicken erholt haben."
    Ich sah rasch zu den Fernaufnahmen des Regenten hinüber. Die Szene war eindrucksvoll und außerdem wirkte sie echt. Ein mechanisches Gehirn, das menschliche Gefühle durch reine Logik ersetzte, war in dieser Form leicht zu täuschen. Der von mir erwartete Anruf kam auch sofort, nur erfolgte er diesmal über die großen Lautsprecher einer Rundrufanlage. Die blecherne Stimme schien aus der nackten Stahlwand zu kommen.
    „Ist eine Behandlung der Hitzegeschädigten erforderlich, Kapitän Ighur?"
    „Wenn der Regent noch eine Minute länger gewartet hätte, dann ja!" grollte ich wütend. „Jetzt dürfte es nicht nötig sein. Ich werde nach der Ankunft in den Quartieren einen Gesundheitsbericht abgeben. Wohin sollen wir gehen?"
    „Sohle 14, Block C436-8. Benutzen Sie den Lift", dröhnte es aus den Lautsprechern. Anschließend schaltete die Verbindungsstation A-3 ab. Ich atmete tief auf. Mit einer Untersuchung war jetzt erfahrungsgemäß nicht mehr zu rechnen.
    Verstohlen musterte ich die neun Zaliter, die unsere Männer so geschickt als Echodeckung verwendet hatten. Sie schienen nicht ganz zu verstehen, warum sie von Bull obendrein noch angebrüllt worden waren. Anscheinend hielten sie es aber für ein Versehen. Der Telepath Marshall blinzelte mir beruhigend zu. Er hatte die strikte Anweisung erhalten, sich über den Gedankeninhalt unserer unerwünschten Besatzungsmitglieder zu informieren.
    Weiter hinten glitten die breiten Türen eines großen Liftes auf. Pfortenstationen dieser Art besaßen keine Antigravschächte.
    „Gruppenweise einfahren", befahl ich. „Sesete, kümmern Sie sich darum. Roake, Sie bleiben oben, bis der letzte Mann im Aufzug ist!"
    Rhodan und Bull wurden schon wieder aktiv. Die anderen Offiziere des Schiffes folgten mir in den großen Korb, der rechts und links des Eingangs von automatgesteuerten Strahlwaffen flankiert wurde. Wer in Arkons Tiefen gelangen wollte, hatte sich erst einmal mit der zuständigen Schaltstation in Verbindung zu setzen.
    Sonst war niemand zu sehen. Noch nicht einmal einen Roboter hatte man nach oben geschickt. Hinter uns waren die Panzertore der Schleuse längst wieder zugeglitten. Damit waren wir vom offenen Gelände des Raumhafens praktisch so weit entfernt, als hätten wir uns auf einer anderen Welt befunden.
    Während wir in rascher Fahrt nach unten glitten, sprachen wir kein Wort. Für die Offiziere des Schiffes war es nach arkonidischer Sitte ungehörig, in Gegenwart des Kommandanten Gespräche zu führen. Noch undenkbarer war es, den Kapitän direkt anzusprechen. Es waren zahllose Kleinigkeiten, auf die wir zu achten hatten. Der geringste Fehler konnte zur Entdeckung führen. Naturgemäß war es für die Terraner sehr schwierig, sich an diese Regeln zu gewöhnen. In den ersten Wochen unseres Einsatzes waren wir aus reiner Unachtsamkeit mehr als einmal in akute Gefahr gekommen.
    Die leuchtenden Nummernschilder der einzelnen Sohlen huschten vorbei. Beim Vorweiser der vierzehnten Etage verlangsamte sich die Fahrt. Heftig ruckend blieb der in einem Magnetfeld hängende Korb stehen. Die Schiebetüren glitten auf.
    Ich trat zuerst ins helle Licht hinaus. Geblendet schaute ich zur weißen Atomsonne hinauf, deren harte UV-Strahlung auf die Werte des natürlichen Gestirns abgestimmt war. So geschah es laufend, daß Fremdintelligenzen, die daran nicht gewöhnt waren, von Sonnenbränden überrascht wurden. Auch meine terranischen Freunde hatten sich erst mit dem Gedanken vertraut machen müssen, tief unter der Oberfläche von Arkon III auf ihre Haut zu achten. Es war ungewöhnlich, aber was war auf den drei Geburtsplaneten des Großen Imperiums schon normal! Weiter vorn bemerkte ich einen älteren Arkoniden im violetten Umhang der Naturwissenschaftler. Er lag phlegmatisch auf einem zurückgeklappten Gliedersessel und schien sich zu langweilen.
    Als die Liftglocke ein

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