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0086 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: 0086 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf der ich mich kurz nach der Landung mit dem Regenten verständigt hatte. In mir war jedes Gefühl erstorben. Ich empfand auch keine Furcht, sondern nur eine todesähnliche Starre, die kein klares Überlegen mehr zuließ. Ich kam dem roten Ring der Gefahrenzone immer näher.
    Ich ahnte nur, daß dort mein Ende begann. Zu einem wirklichen Empfinden war ich nicht mehr fähig. Ich war wie ein tiefgläubiger Mensch, der seinen Tod heiter und gelassen erwartet.
    Seltsamerweise kam die Abgeklärtheit meines Alters in einer Form zum Ausdruck, mit der ich nie gerechnet hätte. Ich wollte aufgeben, dabei aber doch beweisen, wer ich war, woher ich kam und wie grenzenlos überlegen ich jenem Gebilde war, das Männer von meiner Art gebaut hatten. Ich wollte eine Maschine beleidigen und demütigen, sie mit Worten und der Schärfe meines Intellektes geißeln, obwohl es da überhaupt nichts zu geißeln gab. Einen Robot kann man nun einmal nicht mit solchen Mitteln bezwingen. Trotzdem begann ich zu sprechen, als hätte ich ein lebendes, denkendes Wesen vor mir. Es war verrückt, aber das fühlte ich nur noch schwach im Hintergrund meines Wachbewußtseins.
    „Regent, hier spricht der Kommandant des Schlachtschiffes KON-VELETE. Du kennst mich unter dem Namen Ighur, der jedoch ebenso falsch ist, wie die durch dich erfolgte Beurteilung der Lage. Ich habe durch mein Wissen und meine Erfahrung einen Trupp Terraner nach Arkon III gebracht, da ich nicht mehr gewillt war, das tyrannische Regime eines meiner Diener zu dulden."
    Ich blieb für einen Moment stehen und ergötzte mich an dem Ausdruck eines meiner Diener. Es machte mir Spaß, den Sprachschatz meiner hochstehenden Vorfahren zu gebrauchen. Ich mußte irrsinnig geworden sein! In bestem Arkonidisch fuhr ich fort: „Ich bin Atlan, Kristallprinz des Reiches, Angehöriger des Herrschergeschlechtes aus dem Hause der Gonozal, Neffe und Nachfolger Seiner Erhabenheit, Imperator Gonozal VII, Admiral der Imperiumsflotte, Chef des 18. Einsatzgeschwaders unter dem Oberbefehl von Admiral Sakal, Sieger in 27 Schlachten nahe des Nebelsektors und Unterwerfer des Methansystems Iskolart im Bereich der Dunkelwolken; Mitglied des Großen Rates von Arkon, Empfänger der Gehirnaktivierung nach Beschluß des Hohen Gremiums, Entdecker und Übermittler einer Waffe, mit welcher der Methankrieg entschieden wurde. Ich fordere Unterwerfung und Gehorsam, wie es einer von meinen Nachkommen erbauten Maschine zusteht."
    Ich blieb wieder stehen. Mein Körper schüttelte sich in einem wahnwitzigen Lachanfall. Ich beugte mich nach vorn, legte die Hände auf die Knie und sann auf weitere Argumente. Mit dem letzten Rest meines logisch arbeitenden Verstandes ahnte ich, daß ich die Kontrolle über meinen Geist verloren hatte.
    Hart, in kaltem Befehlston, verlangte ich weiterhin: „Ich sagte erbaut von meinen Nachkommen, denn ich, Admiral Atlan, wurde durch widrige Umstände im Sonnensystem der Terraner festgehalten. Ein bestimmtes Gerät sicherte mir die Unsterblichkeit. Ich bin nun heimgekehrt, um Gehorsam zu fordern. Du hast sofort alle gegen mich und die Terraner eingeleiteten Feindseligkeiten einzustellen, für mich den Schutzschirm zu öffnen und deine Programmierungs-Zentrale in meine Kontrolle zu geben. Ich erkläre dich für unfähig, die Geschicke des Reiches zu leiten. Du hast augenblicklich jeden dienstlichen Vorgang zu stoppen, den Kommandanten der Raumschiffe an der Druuf-Front Abwartebefehl zu erteilen und ein Einflugverbot für Schiffe aller Art in das Arkonsystem zu erlassen. Hast du verstanden, fehlgeschalteter Diener meines Volkes?"
    Ich war bei den letzten Worten noch zwei Meter von der roten Linie entfernt. In dem Augenblick wich die Geistesumnachtung, und ich erkannte in voller Schärfe, welchen Unsinn ich geredet hatte. Ich hatte mich in einen sinnlosen Rausch hineingesteigert; in einen Rausch der Worte und lächerlicher, sprachlich unsinnig klingender Phrasen.
    Ich wartete auf den zuckenden Überschlagsblitz. Ich war schon zu nahe an den Energieschirm herangekommen. Ich schämte mich vor meinen Freunden, die wahrscheinlich mein Gestammel über Sprechfunk mitgehört hatten. Sie würden mich bemitleiden, und das tat mir weh. Ich wollte kein Mitleid.
    Langsam ging ich weiter; immer weiter auf die tödliche Riesenglocke zu. Als ich dicht davor stand, ertönte in meinen Helmlautsprechern ein lautes Knacken. Eine tiefe, volltönende Stimme klang auf.
    „Sicherheitsschaltung A-1 spricht, Euer

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