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0086 - Gangster, Banken und ein G-man

0086 - Gangster, Banken und ein G-man

Titel: 0086 - Gangster, Banken und ein G-man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Banken und ein G-man Gangster
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hinaus. Ich schloss hinter ihr die Wohnungstür bis auf einen Spalt. Die Pistole hielt ich auf den Boy gerichtet, während ich lauschte.
    Ich hörte die tiefe Stimme des Beamten.
    »Verzeihung, Ma’am! In dieses Haus ist ein Bankräuber geflüchtet, der zwei unserer Leute niedergeschossen hat.«
    Frauen sind merkwürdige Geschöpfe. Wenn es darauf ankommt, so können sie so hart wie Granit sein, besonders wenn es sich darum handelt, auf irgendeine Weise die eigene Brut zu schützen. Nach dem Zustand der Frau hatte ich erwartet, dass sie sich beim ersten Wort den Cops verraten würde. Stattdessen hörte ich, wie sie fast lässig sagte: »Ach, daher der Aufwand vor unserem Haus. Ich habe mich schon darüber gewundert.«
    »Haben Sie einen Mann gesehen, der einen Trenchcoat und einen grauen Hut trägt?«
    »Nein, ich war in der Küche, die nach hinten hinaus liegt. Ich habe überhaupt gerade erst gemerkt, dass etwas Besonderes los ist.«
    »In Ihre Wohnung hat niemand einzudringen versucht?«
    »Nein.« Sie sagte das mit dem Ausdruck abgrundtiefen Erstaunens.
    »Es befindet sich auch niemand außer Ihnen in Ihrer Wohnung?«
    »Doch, mein Sohn!«
    Es entstand eine winzige Pause. Ich hielt den Atem an.
    »Wollen Sie.ihn sehen?«, fragte die Frau. »Er ist acht Jahre alt.«
    »Danke, Ma’am«, antwortete der Polizist. »Ich rate Ihnen, bleiben Sie in der nächsten halben Stunde in der Wohnung. Es könnte gefährlich werden.«
    »Viel Glück, Sergeant.«
    »Vielen Dank, Ma’am.«
    Die Tür fiel ins Schloss. Ich öffnete die Wohnzimmertür. Die Frau lehnte an der Korridorwand, hatte das Gesicht in beide Hände vergraben und weinte laut. An mir vorbei lief der Junge auf seine Mutter zu, versuchte, ihr die Hände vom Gesicht zu ziehen und tröstete sie.
    Ich ließ dem Familienglück seinen Lauf, zog mir den Trenchcoat aus und warf den Hut in die nächste Ecke. Auch die Handschuhe streifte ich ab.
    Die Frau beruhigte sich. Sie hockte zu ihrem Sohn nieder, umfasste ihn und sah mich mit noch nassen Augen an.
    »Haben Sie Männerkleider im Haus?«, fragte ich.
    Sie nickte. »Sachen, die meinem Mann gehören.«
    »Es ist mir einerlei, wem sie gehören. Wenn Sie wollen, gebe ich Ihnen ein paar Dollar dafür.«
    Ich zwang die beiden, vor mir ins Schlafzimmer zu gehen. Ich öffnete den Kleiderschrank und wählte einen Stoffmantel und einen hellen Hut. Das Zeug war mir ein wenig knapp, aber es mochte hingehen.
    Die Frau bekam einen neuen Weinkrampf, als sie mich in den Klamotten ihres Mannes sah.
    »Hören Sie auf zu heulen«, fuhr ich sie an. »Es passiert Ihnen nichts, wenn Sie vernünftig bleiben.«
    »Die Maske«, stammelte sie. »Ihre Maske ist so grauenhaft.«
    Die Gummimaske hatte ich nicht ausgezogen. Es war eine dieser Vollmasken, die den ganzen Kopf bedecken. Sie sind fleischfarben, mit Augenbrauen, Mund und allem, was zu einem Gesicht gehört, bemalt, sodass sie auf größere Entfernung und bei flüchtigem Blick nicht erkennen lassen, dass der Betreffende eine Maske trägt. Aus der Nähe wirken sie natürlich starr und ein bisschen so wie das Gesicht eines Toten.
    »Soll ich sie Ihnen zuliebe vielleicht abnehmen, damit Sie den Cops erzählen können, wie mein Gesicht aussieht?«, schnauzte ich sie an. »Reißen Sie sich zusammen und passen Sie auf, was ich Ihnen sage. Wenn die Cops das Haus durchsucht und mich nicht gefunden haben, werde Sie zurückkommen, um die einzelnen Wohnungen zu durchstöbern. Sie werden sich sagen, dass ich irgendwo stecken muss. Ich muss also fort, bevor der Zauber zu Ende ist. Ich gehe, aber ich nehme Ihren Sohn mit.«
    »Nein«, schrie sie auf. »Nein!«
    »Es passiert Ihrem Goldjungen nichts, aber ich brauche ihn. Einmal, damit Sie nicht sofort Alarm schlagen, sobald Sie aus der Reichweite meiner Pistole sind, und zum anderen, weil die Cops mich allem nicht aus dem Haus lassen. Verstehen Sie das?«
    »Ich lasse das Kind nicht mit Ihnen gehen«, jammerte sie und riss den Boy an sich.
    Mir ging das Gewimmer an die Nerven. Zum Glück war der Junge vernünftiger als seine Mutter.
    »Weihe nicht, Mamie«, sagte er. »Ich komme zurück! Er wird mir nichts tun!«
    »Kluger Boy«, lobte ich ihn.
    Na ja, er brachte es so weit, dass die Frau sich beruhigte.
    »Ziehen Sie ihm einen Mantel an und geben Sie ihm seine Schultasche.«
    Endlich waren sie so weit. Ich steckte die Smith & Wesson in die Tasche des Mantels, fasste den Jungen fest an der Hand.
    »Du weißt ja, wie du dich zu benehmen hast, wenn du

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