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0086 - Gangster, Banken und ein G-man

0086 - Gangster, Banken und ein G-man

Titel: 0086 - Gangster, Banken und ein G-man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Banken und ein G-man Gangster
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einem Papiergeschäft kaufte ich mir Packpapier, ging zur nächsten Herrentoilette, schloss mich ein und verpackte den fremden Mantel und den Hut zu einem Paket.
    Ich gab meinen Koffer und das Paket in ein Aufbewahrungsschließfach. Dann ging ich in den nächsten Drugstore.
    »Whisky«, bestellte ich. Als ich das erste Glas an den Mund führte, merkte ich, dass meine Hände zitterten.
    ***
    Die Bank bot einen Anblick, als hätten die Vandalen darin gehaust, obwohl gar nicht so viel passiert war, wie sich aus den Aussagen der Leute ergab. Aber ein paar zertrümmerte Glasscheiben genügen, um einen wüsten Eindruck zu machen.
    Als Phil und ich auf dem Schauplatz eintrafen, hatte man den erschossenen Polizisten schon fortgeschafft. Wir kamen fast eine Stunde nach dem ersten Alarm. Irgendein Bursche in der Nachrichtenzentrale des Präsidiums hatte geschlafen und die Überfallmeldung nicht an das FBI weitergegeben.
    Dass die Täter dieselben waren wie bei den anderen Überfällen, stand außer Zweifel.
    Wir hielten uns in der Bankfiliale nicht länger auf, sondern gingen sofort zu jenem Haus, in das sich einer der Täter geflüchtet haben sollte. Der Polizist, den er unterwegs angeschossen hatte, würde mit dem Leben davonkommen. Er war an der Schulter erwischt worden.
    Nur noch wenige Neugierige hielten vor dem Haus aus, aber es wimmelte von Uniformierten.
    Die Aktion wurde von Lieutenant Cressborn geleitet. Wir fanden ihn auf dem Hinterhof.
    »Haben Sie ihn?«, fragte ich.
    Er beantwortete mit einer beachtlich langen Serie von Flüchen.
    »Es steht fest, dass er in dieses Haus gerannt ist«, schimpfte er. »Ich habe ein Dutzend Leute gesprochen, die gesehen haben wollen, wie er in dieser Toreinfahrt verschwand, und niemand hat ihn wieder herauskommen sehen. Andererseits gibt es keine Fluchtmöglichkeit. Vom Dach aus kann er nicht weiterkommen, ohne sich das Genick zu brechen. Hier im Hinterhof befindet sich eine Schreinerei, in der fast dreißig Leute arbeiten. Sie müssten ihn bemerkt haben, wenn er zwischen ihnen aufgetaucht wäre.«
    »Haben Sie die einzelnen Wohnungen untersucht, Lieutenant?«
    »Meine Leute sind gerade dabei.«
    Wir gingen in das Haus hinein. Mit der Untersuchung der Wohnungen hatten die Polizisten von unten begonnen. Jetzt befanden sie sich in der zweiten Etage.
    Wir gingen in die erste Wohnung auf der linken Seite hinein. Nur eine Frau befand sich darin. Ich bemerkte, dass die Frau ein verweintes Gesicht hatte.
    Bevor ich sie fragen konnte, rief einer der Polizisten, der das Schlafzimmer untersuchte. Er hatte einen Trenchcoat und einen Hut gefunden.
    Die Frau brach in Tränen aus. Zehn Minuten später kannten wir den Hergang.
    »Unternehmen Sie nichts!«, beschwor uns die Frau. »Er tötet meinen Jungen!«
    Wir versprachen ihr, uns vorläufig ruhig zu verhalten.
    »Hoffentlich sieht sie ihren Sohn noch einmal wieder«, sagte Lieutenant Cressborn, als sie außer Hörweite war.
    Es fand sich der Polizist, der den Mann in Begleitung des Kindes hatte passieren lassen. Er konnte keine genaue Beschreibung geben.
    »Es tut mir leid, Sir«, sagte er. »Ich habe mehr auf den Jungen geachtet. Aber ich glaube, dass der Mann einen Schnurrbart trug. Ja, ich bin dessen sicher.«
    »Cerryl Dawn trägt einen Schnurrbart«, bemerkte Phil.
    »Wie kommst du auf Dawn?«, fragte ich. »Es steht fest, dass er noch nicht in New York war, als die ersten vier Überfälle stattfanden. Und dieser Überfall ist von denselben Leuten ausgeführt worden.«
    »Mir fiel es ein, als der Sergeant von einem Schnurrbart sprach«, antwortete er mit einem Achselzucken.
    »Wir werden dem Polizisten ein Bild vorlegen«, beschloss ich. »Auch dem Kind… falls wir es finden.«
    Es war klar, dass wir alle Kräfte daransetzen mussten, den Jungen wiederzubekommen. Solange er sich in den Händen des Gangsters befand, konnten wir nicht viel unternehmen.
    ***
    Ich gab einen Rundspruch an alle Streifenwagen durch, auf einen Mann in einem dunkelgrauen Stoffmantel zu achten, der einen blonden, achtjährigen Jungen bei sich führte. Die Beschreibung des Kindes und seiner Bekleidung war sehr genau. Die Dienststellen erhielten eine strikte Anweisung, nicht einzugreifen, wenn auch nur die geringste Gefahr für das Kind daraus entstehen konnte.
    Nachmittags um drei Uhr traf ein Spruch vom Streifenwagen 359 bei uns ein.
    »Fanden gesuchten Jungen - Namen Charles Reggal - Südende des Washington Parks. Der Knabe ist wohlauf.«
    »Bringen Sie ihn sofort

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