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0086 - Kreuzfahrt der Skelette

0086 - Kreuzfahrt der Skelette

Titel: 0086 - Kreuzfahrt der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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den Kreuzmast binden konnte, aber die Chance, von diesem Schiff lebend runterzukommen, war ziemlich gering.
    Und das ärgerte Suko maßlos.
    Sobald die Knoten gebunden waren, traten die Piraten zurück. Suko zählte die Gegner. Es waren ungefähr zwanzig. Sie standen auf dem Deck und warteten. Worauf? Auf wen?
    Da donnerte eine harte, befehlsgewohnte Stimme über das Deck: »Platz da! Geht mir aus dem Weg! Laßt mich durch!«
    Suko hörte das Hacken von Schritten. Er begann sich unbemerkt mit den Knoten seiner Handfesseln zu befassen. Sie waren hart wie Stein. Suko machte sich nichts vor. Wenn es ihm nicht gelang, diese Knoten zu lösen, war sein Leben keinen Pfifferling mehr wert.
    Auf John Sinclairs Hilfe brauchte er erst gar nicht zu hoffen. John hatte keine Ahnung, wohin es ihn, Suko, verschlagen hatte.
    Es gab nur eine Möglichkeit. Suko mußte sich selbst helfen!
    Einige Gerippe wurden kraftvoll beiseite gestoßen, und dann trat Kapitän Mort Diabello vor den Chinesen.
    Er war skelettiert wie seine Mannschaft. Ein schwarzes Piratentuch bedeckte seine Schädeldecke. Um seine knöcherne Mitte war ein schwarzer Gürtel geschlungen, in dem zwei Dolche steckten. An seiner rechten Seite baumelte ein blitzender Säbel.
    Die skelettierten Beine des Kapitäns steckten in schwarzen Stiefeln. Ein teufliches Feuer brannte in den schwarzen Augenhöhlen des Totenkopfs.
    »Suko!« sagte Diabello verächtlich. »Suko, der Chinese! John Sinclairs rechte Hand! Ich kann dir nicht sagen, was für eine Genugtuung es für mich ist, dich in meine Gewalt bekommen zu haben!«
    Suko schwieg. Sein Gesicht war ausdruckslos.
    Der Hüne versuchte weiter, die harten Knoten seiner Handfesseln zu lösen. Einen kleinen Erfolg hatte er bereits zu verbuchen. Der erste Knoten saß nicht mehr ganz so fest. In fiebernder Eile machte Suko weiter.
    »Ich habe Sinclair gewarnt!« sagte Kapitän Diabello. Seine Hand lag auf dem mit Edelsteinen verzierten Griff des Säbels. »Er hat nicht auf mich gehört. Anstatt nach London zurückzukehren, ist er in Harwich geblieben. Dieser Entschluß soll ihm nun zum Verhängnis werden. Er kann sich mir nicht in den Weg stellen. Ich bin ihm in jeder Hinsicht überlegen.«
    Suko bleckte nur die Zähne.
    »Zweifelst du daran?« herrschte Mort Diabello ihn wütend an.
    »Wenn es so leicht wäre, mit John Sinclair fertigzuwerden, würde er längst nicht mehr leben«, sagte der Chinese. »Er kann eine Situation in den meisten Fällen richtig einschätzen und sich rechtzeitig darauf einstellen.«
    »Diesmal verliert er«, behauptete Diabello. »Ich werde ihn zu meinem Sklaven machen!«
    »Das wird dir niemals gelingen.«
    »Ich werde ihn zwingen, vom Teufelsnektar zu trinken. Ein Schluck reicht aus, um ihn zu töten, ihm die Seele aus dem Leib zu reißen, einen Untoten aus ihm zu machen. Ray Thornton, Ron Woodland, Bob Neeson und Jeffrey Mae haben vom Teufelsnektar getrunken. Und natürlich auch Keith Kelly. Der Umwandlungsprozeß setzt schlagartig ein, du wirst es am eigenen Leib erfahren, Suko, denn auch dir lasse ich den Teufelsnektar reichen.«
    Suko merkte, wie er zu schwitzen begann. Er hatte nicht gewußt, was aus Jeffrey Mae geworden war. Nun hatte er erfahren, welches Schicksal den sympathischen Inspektor ereilt hatte. Der Mann war tot. Ebenso tot wie Thornton und die beiden anderen Fischer. Jeffrey Mae war kein Freund mehr. Er gehörte jetzt zu Mort Diabeilos Mannschaft, war zu einem gefährlichen Feind geworden.
    »Wo ist Jeffrey Mae?« wollte Suko wissen.
    Kapitän Diabello lachte schnarrend. »Ich habe ihn nach Harwich zurückgeschickt. Er hat den Auftrag, John Sinclair zu überwältigen und hierher zu bringen. Ein Silberbecher, randvoll gefüllt mit dem köstlichen Teufelsnektar, steht für den Geisterjäger bereit. Er wird ihn leeren, und ich werde ihn in meine Mannschaft eingliedern. Sinclair ein Teufelspirat! Das hat die Welt noch nicht erlebt!«
    Suko überlief es eiskalt. Es hatte den Anschein, als würde Mort Diabellos Rechnung voll aufgehen. Der Kapitän hob die skelettierte Hand. »Bringt den Becher für Suko!« befahl er.
    Der Chinese schwitzte so heftig, daß man die Schweißperlen deutlich auf seiner Stirn glänzen sah.
    »Angst vor dem Sterben, Suko?« fragte Mort Diabello höhnisch.
    »Warum stellst du dich mir nicht zu einem fairen Zweikampf?« stieß der Chinese heiser hervor.
    »Es ist unter meiner Würde, mich mit dir zu schlagen!«
    »Du fürchtest, du könntest unterliegen, was? Wie

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