Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0087 - Treibstoff 558

0087 - Treibstoff 558

Titel: 0087 - Treibstoff 558 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Theodor Horschelt
Vom Netzwerk:
Zufahrt hinunter und erreichte einen großen, durch Säulen abgestützten Raum, in dem mindestens fünfzig Wagen standen. Es war eine gänzlich uninteressante Sammelgarage.
    Nach kurzem Zögern entschloss ich mich, den nur mäßig erhellten Raum näher zu betrachten. Auf der linken Seite befand sich ein System von Schiebe- und Klapptüren. Dahinter musste sich die Halle also fortsetzen.
    Es gelang mir, eine der Türen einen Spalt breit zu öffnen und mich hindurchzuzwängen. Ich holte meine Taschenlampe hervor und knipste sie an.
    Vor mir standen acht schwere Limousinen, drei Packards und fünf Cadillacs, und sie glänzten als seien sie eben aus der Lackieranstalt gerollt. Und das waren sie auch mehr oder weniger. In diesem Raum war ein sonderbarer Geruch, der nur von Schnellspritzlacken herrühren konnte. Befriedigt lächelte ich. Durch einen seltenen Glücksfall hatte ich auf Anhieb acht oder zehn in den letzten Tagen gestohlene Wagen gefunden.
    Aber im nächsten Moment verging mir das Lachen.
    Plobb.
    Ich erhielt einen Schlag gegen die linke Hand, die Lampe ging in Trümmern und erlosch. Im gleichen Augenblick lag ich auch bereits auf dem Boden, zog meine Smith & Wesson und jagte vier fünf Schuss zu der Stelle hin, wo ich das Mündungsfeuer erblickt hatte. Gleich darauf hechelte ich ein paar Meter zur Seite und fand unter einem Wagen etwas Deckung.
    Plobb, plobb, plobb.
    Ich hatte meinen Stellungswechsel gerade noch rechtzeitig vorgenommen, denn der Schütze schoss genau dort hin, wo ich soeben noch gelegen hatte. Wo der Gangster selbst lag, konnte ich nur vermuten, und im Augenblick hatte es keinen Sinn, blind drauflos zu schießen und meine Munition zu vergeuden.
    Plötzlich hörte ich hinter mir ein Geräusch. Ich kroch vorsichtig weiter unter den Wagen und lauschte angespannt. Gleich darauf strahlten vier Neonröhren auf.
    Zwei weitere Mitspieler waren auf der Bühne erschienen, offenbar ebenfalls Lateinamerikaner. Sie trugen fleckige Overalls, hielten Thompson-Maschinenpistolen in der Hand - neue Armeemodelle mit dicken Trommeln unter dem Verschluss. Sechzig Kugeln vom Kaliber 11,45 mm warteten auf mich.
    In meiner Situation wäre jegliches Zögern Selbstmord gewesen. Ich schob mich weiter unter das Differential des Wagens und setzte jedem der Burschen eine Kugel ins Bein. Die Gangster ließen ihre Waffen fallen und stürzten zu Boden. Sie schrien, als ob sie bei lebendigem Leibe gebraten würden.
    Ich sprang unter dem Cadillac hervor und bekam eine der Maschinenpistolen zu fassen.
    Dann ging ich wieder hinter einem der Wagen in Deckung und befahl den beiden Burschen, sich auf den Bauch zu legen und die Arme von sich zu spreizen.
    Während ich mich nach dem dritten Mann umsah, hörte ich den auf- und abschwellenden Ton einer näherkommenden Polizeisirene, die erst verstummte, als der Wagen im Hof anhielt. Kurze Zeit später erklangen polternde Schritte, eine der Falltüren wurde aufgestoßen, und drei Stadtpolizisten traten ein.
    »Hier G-man Cotton«, rief ich ihnen entgegen. »Deckung nehmen! An der Rückwand der Halle liegt noch ein Kerl.«
    Die drei Polizisten sprangen sofort hinter einen Wagen. Ich richtete mich auf, wobei ich die beiden am Boden liegenden Gangster aber nicht aus den Augen ließ, und schrie:
    »Herauskommen, aber schnell. Sie haben keine Chance mehr. Ich zähle bis drei, dann setzen wir Tränengas sein.«
    Das war natürlich Unsinn, da kein Tränengas vorhanden war. Dennoch -der Gangster gab den Widerstand auf. Mir erhobenen Händen kam er hinter dem in der äußersten Ecke stehenden Wagen hervor. Er war ein muskulöser Mann mit rabenschwarzem Haar und niedriger Stirn.
    »Sie sind Manuel Sabucco?«, fragte ich.
    Er nickte nur.
    »Manuel Sabucco«, sagte ich, »ich verhafte Sie wegen Mordversuches, begangen an einem Polizeibeamten im Dienst, wegen Beihilfe zum Autodiebstahl und Hehlerei.«
    Jetzt kam auch in die drei Cops von der City Police Leben. Sie kümmerten sich um die beiden Verwundeten, während ich Sabucco Handschellen anlegte. Dann ging ich auf den Hof zurück, setzte mich in den Streifenwagen und rief auf FBI-Welle unsere Zentrale an. Ich gab meinen Standort durch und bat, einige in der Nähe eingesetzte Two Way Radio Cars zu schicken. Zu Ihrer Information: Der District New York des FBI verfügt über eigene Streifenwagen.
    Wenige Minuten später traf bereits der erste Wagen ein, und es dauerte keine Viertelstunde bis genügend Leute da waren, um das gesamte Terrain der Garage

Weitere Kostenlose Bücher