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0087 - Treibstoff 558

0087 - Treibstoff 558

Titel: 0087 - Treibstoff 558 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Theodor Horschelt
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Haus 365 in der Foster Avenue stoppte. Ich schritt durch den Vorgarten und wollte läuten, fand aber keine Klingel.
    Ich pochte gegen die Tür und stellte erstaunt fest, dass sie nachgab.
    Vorsichtig trat ich in einen völlig dunklen Flur und stieß unverhofft mit dem Kopf an eine Schrankkante. Benommen taumelte ich zurück. Im gleichen Augenblick flammte Licht auf.
    Ich starrte in den Lauf einer 11,45er Thompson-Pistole.
    »Stick them up«, sagte eine überkorrekte Stimme, die ich sofort als diejenige von Demetrius Hasenclever erkannte.
    Allerdings besaß der ehemalige Verehrer Clarissa Damells weder Höcker auf der Nase noch rotes Haar.
    Langsam hob ich die Hände.
    »Ich gebe Ihnen den Rat, genau zu tun, was ich Ihnen sage«, befahl Hasenclever ruhig. »Greifen Sie unter die linke Achsel, ziehen Sie Ihre Pistole heraus und werfen Sie sie drüben in die Ecke. Sie haben keine Chance, Sie Oberschnüffler: Sie sind übrigens der größte Trottel, der je ein Beamtengehalt bezogen hat.«
    Ich gehorchte schweigend. Ich hatte wirklich keine Chance. Mir war klar, dass ich durch mein übereiltes Vorgehen alles verdorben hatte. Wenn nicht der Himmel für mich ein Wunder tat und Phil Decker auftauchte, war ich erledigt. Dennoch beachtete ich die Spielregeln und versuchte Zeit zu gewinnen.
    »Geben Sie es auf, Hasenclever«, sagte ich, »Das Haus ist umstellt.«
    »Schon Ihre Mutter hat Ihnen gesagt, Cotton«, erwiderte er, »dass Lügen eine große Sünde ist.« Er grinste zynisch.
    »Wo ist Miss de Haviland«, fragte ich.
    »Gefesselt und geknebelt«, sagte er brutal. »Das kleine Biest ist mir in letzter Zeit gefährlich geworden.«
    Ich war unschlüssig und ratlos.
    »Wo sind die-Treibstoffpläne«, fragte ich schließlich, weil mir nichts Besseres einfiel.
    Hasenclever lachte dröhnend. »In Sicherheit, mein Junge, In Sicherheit. Machen Sie sich da keine Sorgen. Die bringe ich genau dahin, wohin ich sie haben will.«
    Ich biss die Zähne zusammen. Wut, Zorn, Bestürzung packten mich. Es sah so aus, als sollte seine Rechnung aufgehen, als sollten er und seine Organisation nie zur Strecke gebracht werden.
    Und dann sah ich etwas, was mich verwunderte. Ich musste mich äußerst zusammennehmen, als ich laut sagte: »Jetzt möchte ich nur noch wissen, warum Clarissa sterben musste.« Ich schrie dieses direkt, und der Grund war, dass sich die Tür am Ende der Diele geöffnet hatte. Langsam, Zentimeter um Zentimeter wurde sie aufgeschoben.
    »Wer ist eigentlich diese Miss de Haviland?«, fragte ich. »Warum haben Sie sie gefesselt und geknebelt?«
    »Warum?« Er lachte höhnisch. »Die Kleine ist CIA-Agentin, ist mir zu gefährlich geworden, dass sagte ich Ihnen doch schon.«
    »CIA-Agentin?« Ich war wirklich grenzenlos überrascht.
    »Ja, wusäten sie das denn noch nicht?« Er schüttelte verständnislos den Kopf.
    Um Zeit zu gewinnen, fragte ich weiter.
    »Wie heißen Sie denn nun wirklich?«
    »Demetrius Hasenclever. Das Wissen wird Ihnen allerdings nichts mehr helfen…«
    »Und Strong ist Hopalong Gray?«
    Er lächelte spöttisch. »Sie arglose Seele. Hasenclever ist mein richtiger Name, wenn ich auch einmal eine Rolle als Hopalong Gray spielte. Kapiert?«
    »Unsinn«, sagte ich bestimmt. »Gray hat zwei Höcker auf der Nase und rotes Haar…«
    Er fuhr sich mit der Linken durchs Haar, während er mit der .Rechten weiterhin die Pistole auf mich gerichtet hielt.
    »Ich will Ihnen das Rätsel lösen. Haare kann man bekanntlich färben, und 64 meine Nase hat unter den Händen eines Chirurgen eine neue Form angenommen.«
    Ich nickte. »So etwas soll es geben. Aber Sie haben mir eben noch nicht beantwortet, warum Sie Clarissa Damell töteten.«
    »Nun, ich will Ihnen diese Frage so quasi als letzten Wunsch beantworten«, gab Hasenclever zurück. »Clarissa bekam auf einmal Hemmungen und wollte nicht mehr mitspielen. Aber da hatte sie sich verrechnet…«
    Vorsichtig blinzelte ich zur Tür hinüber. Ich sah Donna de Haviland. Ihr Gesicht war blutverschmiert, trug aber den Ausdruck unerbittlicher Entschlossenheit. Sie hielt eine Ginflasche in der Rechten und kam langsam näher.
    »…und van Buren«, schrie ich Hasenclever wütend an, »musste natürlich sterben weil er sie aus der Zeit Ihrer Zusammenarbeit in San Diego kannte, nicht wahr?«
    »Natürlich«, antwortete er ungerührt. »Als Clarissa versagte, musste ich schließlich selbst bei ihm vorsprechen. Und da war e's nicht zu umgehen, ihn…« Er beschloss den Satz mit

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