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0088 - Der Friedhof des Schreckens

0088 - Der Friedhof des Schreckens

Titel: 0088 - Der Friedhof des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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außer sich vor Wut. »He, du verdammter Spuk, von dem ich nur eine Hand gesehen habe! Laß mich aus diesem Käfig!«
    Nichts geschah.
    Die Gegenseite nahm keinerlei Notiz von Bill Conollys Geschrei. Er war auf Nummer Sicher, und da sollte er vorläufig bleiben.
    Bill nahm plötzlich ein Flüstern, Wispern und Raunen wahr. Trotz des Höllenlärms auf der Bühne vernahm Bill die Geräusche immer deutlicher.
    Jemand kicherte in seiner Nähe.
    Er wirbelte herum, sah jedoch niemanden.
    Bill bekam die Gänsehaut. Es war eine gespenstische Szene. Unheimlich. Bill wußte nicht, ob ihm Gefahr drohte.
    Er ballte die Hände und wartete, war entschlossen, sein Leben bis zum letzten Atemzug zu verteidigen.
    »Bill!« flüsterte es.
    Der Reporter sah ins Nichts.
    »Bill Conolly!«
    »Verdammt, ihr könnt mich mit diesen Mätzchen nicht einschüchtern!« schrie der Reporter heiser. »Ich fürchte euch nicht. Ich werde mir Sheila zurückholen, das schwöre ich!«
    »Du wirst sterben, Bill Conolly! So wie deine Frau!«
    »Wo ist sie? Wo ist Sheila?«
    »Du wirst sie wiedersehen – wenn sie tot ist!«
    Bill warf sich erneut gegen die kalten Gitterstäbe. »Ihr werdet Sheila nichts tun! Ihr dürft sie nicht töten! Welcher verfluchte Teufel hat hier seine Hand im Spiel?«
    »Er heißt Kelett«, flüsterte es. »Er wird sich Sheilas Seele nehmen und auch deine Seele gehört bereits ihm. Dagegen kannst du nichts mehr tun. Du bist Kelett schon verfallen!«
    »Ich werde ihn bekämpfen! Ich werde ihn töten!«
    Bill Conolly vernahm ein unheimliches Kichern. »Mach dich nicht lächerlich, Bill Conolly. Kein Mensch kann Kelett etwas anhaben. Schließ mit deinem Leben ab. Bereite dich auf den Tod vor. Dein Ende ist nahe!«
    ***
    Ich erreichte die Chelsea Hall und hatte ein unangenehmes Kribbeln im Nacken. Von hier aus wurde also seit drei Tagen das Böse in die Stadt hineingetragen. Dem mußte ich schleunigst einen Riegel vorschieben, sonst würde aus London ein Hort des Grauens werden.
    Eine Festung der Hölle!
    Dazu durfte es nicht kommen.
    Ich mußte das gefährliche Unkraut ausreißen, ehe es die Stadt überwucherte. Mein Bentley rollte unmittelbar vor den Eingängen der Chelsea Hall aus. Und zwar auf den markierten Plätzen für Einsatzfahrzeuge, die stets freigehalten werden mußten.
    Was ich auf dem Polizeirevier erlebt hatte, hatte mir auf eine eindringliche Art veranschaulicht, wie gefährlich der Fall war, dessen ich mich angenommen hatte.
    Was George Hunnicutt in meinem Beisein zugestoßen war, hatte mir zweierlei bewiesen: erstens, daß der Mann absolut die Wahrheit gesagt hatte, und zweitens, daß ich es diesmal anscheinend mit einem allgegenwärtigen Gegner zu tun hatte.
    Größte Vorsicht war deshalb geboten.
    Ich stieß den Wagenschlag auf und sprang aus dem Fahrzeug.
    Ein Mann trabte auf mich zu. Er gestikulierte heftig und schüttelte ärgerlich den Kopf. Er war mittelgroß und hatte dunkle Knopfaugen, die mich wütend anstarrten.
    »Sagen Sie mal, haben Sie keine Augen im Kopf?« schrie er mich an.
    »Sie sehen doch, daß ich welche habe«, gab ich trocken zurück.
    »Sind sie blind?«
    »Ihr Krawattenknopf sitzt schief. Ein Blinder würde das nicht merken.«
    »Sie denken wohl, weil Sie einen dicken Bentley fahren, können Sie sich alles erlauben.«
    »Mir scheint, Sie neiden mir den schönen Wagen.«
    »Nie im Leben möchte ich so ein protziges Auto haben.«
    »Kennen Sie die Geschichte mit dem Fuchs und den Trauben?« fragte ich.
    »Hören Sie, Mister. Ihr Wagen steht auf einem Platz, der unbedingt freigehalten werden muß.«
    »Richtig.«
    »Für Einsatzfahrzeuge!« schrie der Mann.
    Sein Geschrei reichte mir. Ich zückte meinen Ausweis. »Oberinspektor John Sinclair von Scotland Yard. Reicht Ihnen das?« fragte ich.
    Der Mann hätte sich fast verschluckt. »Das… das konnte ich nicht ahnen, Sir. Warum haben Sie das denn nicht gleich gesagt?«
    Ich bleckte die Zähne. »Ich wollte Ihre Reaktion testen.«
    »Ich bitte vielmals um Entschuldigung…«
    »Vergessen Sie’s. Sie dürfen während meiner Abwesenheit auf meinen Wagen aufpassen. Sollte er geklaut werden, mache ich Sie verantwortlich.«
    »Er wird nicht…«
    Ich ließ den Mann stehen und betrat die Chelsea Hall durch eine der gläsernen Eingangstüren. Das Gebäude dröhnte.
    Sämtliche Kassen waren geschlossen. Ich sah keinen Menschen. Erst als ich die Tür erreichte, die in den Zuschauerraum führte, trat mir ein livrierter Bursche finster blickend

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