Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0089 - Der Dämonenschatz

0089 - Der Dämonenschatz

Titel: 0089 - Der Dämonenschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
hatten, dann waren sie alle was für Mama Glownas missratenen Sohn.
    Als Nicole ihn mit einem schnellen desinteressierten Blick streifte, sah er rasch weg. Dann musterte er Zamorra, diesen ernsten, großen, kräftigen Mann, der aussah, als würde er irgendeinen multinationalen Ölkonzern leiten. Parapsychologe war der? Einer, der sich mit außersinnlichen Phänomenen herumschlug. Einer, der gegen Geister und Dämonen kämpfte. So einer war das, und dabei sah er gar nicht danach aus.
    Glownas Blick wanderte zu Bill Fleming weiter. Der Typ sollte gestern nacht einen Vampir erledigt haben? Kaum zu glauben. Es fiel Glowna überhaupt schwer, zu glauben, dass es hier auf der Isle of Man Vampire gab. Er hatte in seinem Leben davon noch nichts gehört. Und hätte er nicht schon einmal, nur ein einziges Mal, die Leute von so einem Scheusal reden hören müssen?
    Andererseits aber, welchen Grund sollte der Blonde haben, dem Professor einen solchen Bären aufzubinden?
    Glowna griff nach seinem Glas und schüttete den Portwein in seinen ausgetrockneten Hals.
    Ein Vermögen lag auf dem Meeresgrund, und es wartete nur darauf, dass jemand kam, um es zu bergen. Ohne dass es den Leuten am Nebentisch auffallen konnte, spitzte Arno Glowna weiter die Ohren. Er prägte sich jedes Wort, das da drüben gesprochen wurde, ein, und als der Kellner vorbeikam und ihn fragte, ob die Muscheln nicht in Ordnung wären, verlangte er mit belegter Stimme die Rechnung.
    Nachdem er bezahlt hatte, verließ er das Restaurant. Er schob die Fäuste in die Taschen, zog die Schultern hoch und rannte den finsteren Bürgersteig entlang. Durch seinen Kopf jagten die verrücktesten Gedanken. Er wollte sich jemanden mitteilen, und er fand, dass er keinen besseren Zuhörer finden konnte als Gene Hurst.
    Also rannte er in die Richtung, in der Hursts Backsteinhaus lag. Ein kleines Gärtchen, fachkundig von Jenny gepflegt, war die Zierde des Gebäudes. Glowna durchschritt es und klopfte sodann an die Tür, darauf hoffend, dass sich Jenny bereits zu Bett begeben hatte, damit es ihm möglich war, mit Gene unter vier Augen zu reden.
    Sollte Jenny jedoch noch auf sein, wollte Arno den Freund unter irgendeinem Vorwand aus dem Haus locken und ihm da das Gehörte brandheiß mitteilen.
    Er musste ein zweites Mal klopfen. Diesmal tat er es lauter, doch nicht so laut, dass Jenny es, wenn sie schon oben war, hören konnte.
    Schritte schlurften zur Tür. Dann klackte der Schlüssel im Schloss. Und gleich darauf erschien Gene. Er musterte den Fluglehrer verwirrt, war mit einem bequemen Hausrock bekleidet, und seine Füße steckten in weichen Lederpantoffeln.
    »Du kannst wohl nicht nach Hause finden, was?«, fragte Hurst ernst.
    Glowna überging die Bemerkung. »Ist Jenny noch auf?«
    »Sie hat sich bereits hingelegt.«
    »Das ist gut. Sehr gut ist das, Gene. Verdammt noch mal, willst du mich nicht reinlassen? Ich habe dir was mitzuteilen, wovon du genauso Ohrensausen bekommen wirst wie ich!«
    Widerwillig trat Hurst zur Seite. Glowna huschte wie ein Dieb ins Haus. Er schlich ins Wohnzimmer und rieb sich dort die Hände, als wäre ihm kalt.
    Hurst folgte ihm. »Was soll denn diese Geheimnistuerei, Arno?«, fragte der Ex-Rennfahrer verstimmt.
    »Schließ die Tür, Junge. Nun mach schon. Schließ die Tür.«
    »Wenn du hören willst, wie ich mich entschieden habe…«
    »Quatsch. Das, worüber wir beide heute Nachmittag gesprochen haben, kannst du ganz schnell wieder vergessen.« Glowna lief zur Tür, warf einen Blick zur Treppe, um sich zu vergewissern, dass Jenny noch oben war, und schloss dann selbst. Grinsend drehte er sich um.
    Hurst zog die Brauen zusammen und brummte: »Sag mal, geht das immer so schnell bei dir? Einmal planst du einen Banküberfall. Du redest mir ein Loch in den Bauch, und wenn ich beinahe überredet bin, schmeißt du das ganze wieder über den Haufen und verlangst von mir, ich soll’s vergessen.«
    Glowna nickte lachend. »Das nennt man flexibel sein, Junge. Wir lassen den Bankraub sausen, weil ich etwas Besseres aufgerissen habe, klar?«
    »Sollen wir uns in den Bankvorstand wählen lassen?«, fragte Hurst sarkastisch.
    Glowna schaute sich im Wohnzimmer um. An der Stirnwand des Raumes waren alle Pokale und Medaillen ausgestellt, die Hurst im Verlaufe seiner Karriere gewonnen hatte. Darüber hingen eine Menge Fotografien, zum Teil eingerahmt, die Gene zusammen mit allen Größen des Automobilrennsports zeigten. Auf diese Sammlung war Hurst mächtig stolz.

Weitere Kostenlose Bücher