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0089 - Die Werwolf-Insel

0089 - Die Werwolf-Insel

Titel: 0089 - Die Werwolf-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Commander. Als ich kam, hatten Sie gerade ein Gespräch mit einem einfachen Soldaten. Sie erinnern sich?«
    Stafford nickte.
    »Als dieser Soldat Ihr Zimmer verließ, hörte ich, wie Sie ihm eine Sonderbehandlung versprachen. Das stimmt doch oder?«
    Bruce Stafford preßte die Lippen zusammen. Er zögerte mit einer Antwort. Dieses Thema schien ihm sichtlich unangenehm zu sein.
    Bill hakte nach. »Erinnern Sie sich nicht, Sir?«
    »Ja – schon…«
    »Und?« Der Reporter lächelte naiv, doch seine Augen lachten nicht mit. Ihnen entging kein Detail. »Die Sonderbehandlung würde ich auch gern in meinem Bericht erwähnen.«
    »Ach, das war nur so dahingesagt.«
    »Ihre Verteidigung zieht nicht, Commander. Dieser komische Sergeant hat sich schon richtig auf die Behandlung gefreut. Deshalb muß ich annehmen, daß die Sonderbehandlung wirklich existiert. Ich bin Reporter, Commander, und von Beruf sehr neugierig.«
    »Diese Sonderbehandlung ist wirklich nichts«, erwiderte Bruce Stafford lahm.
    »Das glaube ich Ihnen nicht mehr, Commander. Und weil ich es Ihnen nicht glaube, werde ich mich mal ein wenig im Gelände umsehen.«
    »Das werden Sie nicht!«
    Bill stand auf. »Haben Sie etwas zu verbergen, Sir?«
    Stafford lächelte plötzlich. »Nein, natürlich nicht. Aber geben Sie acht. Mr. Conolly. Auf der Insel ist es gefährlich. Wenn Sie nicht in Begleitung einer hier bekannten Person sind, kann das leicht zu Mißverständnissen führen.«
    Der Reporter nickte. »Ich habe begriffen.«
    »Ich würde Ihnen sehr gern eine Begleitperson zur Verfügung stellen, aber momentan steht leider niemand zur Verfügung«, sagte der Commander.
    »Ich finde mich schon allein zurecht. Früher war ich mal Pfadfinder«, erwiderte Bill, grüßte und ging.
    Su Howard schaute ihn erstaunt an. »Na, Sie haben es dem Commander nicht leicht gemacht«, meinte sie.
    Bill grinste. »So kann man es auch nennen.«
    »Was haben Sie jetzt vor?«
    »Fragen Sie mich das aus Neugierde, oder sind Sie als meine Kontaktperson ausgewählt worden?«
    »Ich kümmere mich immer um das Wohl unserer Besucher.«
    »Okay, dann bekommen Sie auch eine Antwort. Ich möchte mich auf der Insel ein wenig umsehen. Die Sonderbehandlung dieses einfachen Soldaten interessiert mich sehr.«
    »Kann ich verstehen«, erwiderte Su Howard knapp. »Wissen Sie was, Mr. Conolly? Ich komme mit.«
    Bill runzelte die Stirn. »Sie?«
    »Ja. Die Insel ist groß, und ich möchte nicht, daß Sie sich verlaufen.«
    »Ich habe nichts dagegen.«
    Su Howard deutete zur Tür. »Mein Wagen steht hinter dem Haus. Kommen Sie.«
    ***
    Das dünne Seil straffte sich mit einem singenden Geräusch. Ich wurde nach vorn gerissen und mußte schnell laufen, sonst wäre ich gestürzt.
    Rapp gab Gas.
    Er lachte dabei. Ja, es bereitete ihm Freude, mich einer Sonderbehandlung unterziehen zu können.
    First Lieutenant Roderick van Cleef saß steif auf dem Beifahrersitz und warf nicht einen Blick zurück. Er wußte, daß ich ihm folgen mußte.
    Und ich rannte. Hätte ich normale Schuhe oder Turnschuhe angehabt, wäre das gar nicht so schlimm gewesen, aber die verdammten Knobelbecher waren schwer. Als Gewichte hingen sie an meinen Füßen.
    Der Weg führte bergauf.
    Weg war zuviel gesagt, man konnte diesen Pfad nur als Piste bezeichnen, der über das Felsgestein führte und mit zahlreichen Rissen und Spalten durchsetzt war, die den Begriff Stolperfallen verdienten.
    Meine Beine arbeiteten automatisch, sie liefen wie ein Uhrwerk. Und ich mußte sogar noch schneller sein, als die Geschwindigkeit des Wagens, denn sonst wäre ich umgerissen worden, und dann konnte ich einpacken.
    Härtetraining, Sonderbehandlung! In allen Armeen der Welt gab es die Begriffe, aber hier schien es besonders schlimm zu sein.
    Nach einigen Minuten hatten wir die Kuppe einer Erhebung erreicht. Der Sergeant stoppte.
    Er bremste so hart ab, daß ich mich nicht mehr fangen konnte und gegen den Wagen prallte.
    Van Cleef drehte sich um und beobachtete mich aus kalten gnadenlosen Augen. »Das war erst der Anfang«, sagte er.
    Ich nickte keuchend.
    Von hier oben hatte man einen herrlichen Ausblick. Zum Ufer hin fiel das Gelände leicht ab. Soviel ich erkennen konnte, waren sämtliche Küsten der Insel unzugänglich. Überall wuchtete die Brandung gegen den Fels und schleuderte glitzernde Schaumstreifen in die dunstige Luft.
    Ziemlich überrascht war ich durch das kleine Waldgebiet, das die Südseite der Insel bedeckte. Damit hatte ich nicht

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