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0089 - Die Werwolf-Insel

0089 - Die Werwolf-Insel

Titel: 0089 - Die Werwolf-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kopf eine blaue Prinz-Heinrich-Mütze.
    Der Steuermann neben dem Reporter pfiff vergnügt ein Liedchen vor sich hin, während er wie Bill Conolly die See beobachtete.
    »Bald wird die Insel auftauchen, Mr. Conolly«, sagte der Mann am Ruder und deutete auf das Fernglas. Es lag neben den beiden Fotoapparaten auf der Konsole.
    Bill griff zum Glas.
    Er hielt den Feldstecher gegen die Augen, doch die Insel war noch nicht zu erkennen. Dort, wo Himmel und Meer zusammenwuchsen und einen Horizont bildeten, verschwamm alles in einem düsteren Grau.
    Bill Conolly setzte das Glas ab. »Ich sehe nichts«, sagte er ehrlich.
    Der Steuermann lachte. »Ja, Mr. Conolly, Sie haben eben keine Seemannsaugen.«
    »Werde ich auch nie bekommen!« Bills Blick glitt nach backbord. Ein Öltanker durchpflügte das Wasser. Er war voll beladen und stampfte schwer.
    Bill Conollys Gedanken glitten hin zu dem Fall, der ihn auf die Insel führte.
    Army Island hieß der Flecken mitten im Meer. Irgendein General hatte ihm diesen Namen gegeben. Und auf Army Island wurden die härtesten Soldaten geschmiedet. Bill wollte eine Reportage darüber machen, deshalb diese Fahrt.
    Normalerweise war es so gut wie unmöglich, daß sich ein Reporter auf der Insel umsah, aber bei Bill hatte man eine Ausnahme machen müssen.
    Der Befehl kam direkt vom Innenministerium. Und dafür hatten zwei Leute gesorgt.
    Einmal Superintendent Sir Powell und zum zweiten ein gewisser Oberinspektor Sinclair.
    Denn ich wollte Rückendeckung haben. Suko hätte ich schlecht mit auf die Insel nehmen können, er wäre zu sehr aufgefallen, aber Bill als Reporter und Journalist machte das mit der linken Hand, wie er sagte.
    Er war natürlich Feuer und Flamme gewesen. Im Gegensatz zu seiner Frau Sheila, die unseren letzten Fall noch in unangenehmer Erinnerung hatte. Die Sache mit den »Hot Devils«, dieser Rockband, hätte verdammt schlimm enden können. [1]
    Aber Bill war eingestiegen. Und so ganz hatte er Sheila nicht aufgeklärt, sondern nur gesagt, daß er ein paar Aufnahmen machen wollte. Mehr nicht.
    Über das Auftauchen der Werwölfe war der gute Bill Conolly allerdings unterrichtet worden. Er hatte deshalb Vorsorge getroffen und sich eine mit Silberkugeln geladene Waffe eingesteckt.
    Sollte sich Sir Powells und mein Verdacht bestätigen, dann stand ich wenigstens nicht allein auf der Insel, denn Bill wollte einige Tage bleiben. Der zuständige Commander hatte ihm sogar ein Zimmer innerhalb des Kasernenblocks zur Verfügung gestellt.
    Auf jeden Fall war der Reporter gespannt.
    »Schauen Sie jetzt mal hindurch«, sagte der Steuermann lächelnd.
    Bill griff abermals nach dem Glas.
    Und nun sah auch er den dunkleren Strich, der sich vor dem Horizont abhob.
    Army Island!
    »Die Insel ist aber noch ziemlich weit weg«, meinte er.
    Der Steuermann schüttelte den Kopf. »Nein, Mr. Conolly. Bei diesem Wetter täuschen die Entfernungen sehr.«
    »Und wann erreichen wir das nette Fleckchen?«
    »Ich würde sagen, in einer Viertelstunde können wir anlegen.«
    »Ich verlasse mich darauf.«
    Der Steuermann grinste. »Das können Sie auch.«
    Bill Conolly beobachtete weiter. Langsam schälten sich aus dem Dunst die Konturen der Insel. Und selbst er als Nicht-Seefahrer erkannte an der zackigen Küstenlinie, daß es äußerst schwierig sein mußte, dort anzulegen. In spitzen Winkeln stachen die Felsgebilde ins Meer. Als Höcker ragten sie aus dem Wasser und wurden in regelmäßigen Abständen vom weißen Schaum der Brandung überspült.
    Dahinter brach sich das Wasser an der Steilküste. Hoch gischteten die Wellen, schienen entgegen der Schwerkraft an den Felsen hinauflaufen zu wollen, um dann doch den Gesetzen der Physik zu gehorchen und schäumend im Meer zu landen.
    Es war ein ewiges Wechselspiel der Natur, die auch ihre Zeichen im Fels hinterlassen hatte. Er war oft ausgewaschen zu Trichtern und Rinnen, die wiederum Anflugplätze für die Vögel der See bildeten.
    Nur schwer konnte sich Bill Conolly von diesem grandiosen Bild losreißen.
    Der Steuermann lächelte. »Es ist immer gewaltig, wenn man die Insel anläuft.«
    Bill stimmte ihm zu.
    Das Boot fuhr jetzt langsamer. Erste gefährliche Strudel und Untiefen lauerten auf das Schiff wie gefräßige Ungeheuer. Unter der Oberfläche stachen spitze Felsen in die Höhe, die die Bordwand eines Bootes aufreißen konnten.
    Bill Conolly sah aber auch den kleinen Hafen, der von Menschenhand geschaffen worden war. Betonmauern brachen die stürmische

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