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0089 - Guckys große Stunde

Titel: 0089 - Guckys große Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht alles stark utopisch?"
    „Utopisch hin, utopisch her, Sir, allein schon dem Kapitän der DON-4 zu befehlen, innerhalb des Systems einen Kurzsprung zu machen, ist unglaublich. Die Strukturerschütterungen haben für einige Sekunden ein derartiges Durcheinander bei den Messungen ausgelöst, daß sämtliche Werte für diesen Zeitabschnitt nicht stimmen."
    „Damit sollen die Stationen fertig werden" Bully wollte sich mit nebensächlichen Dingen nicht belasten. „Für mich ist es von größter Bedeutung, was diese verflixte Spitzmaus eigentlich vorhat. Weiß der Chef schon von Guckys unerlaubtem Spaziergang zur Venus?"
    „Nein, noch nicht. Aber ich werde ihm jetzt Bericht erstatten."
    „Diese Arbeit nehme ich Ihnen ab, Mercant", fiel Bully ihm ins Wort. „Rufen Sie mich wieder an, wenn Sie neue Nachrichten haben, Solarmarschall?"
    „Natürlich, Sir", erwiderte Mercant und schaltete ab. Er war überzeugt, daß Perry Rhodan vorläufig von Bully nicht über Guckys Vorgehen unterrichtet wurde. Wenn einer immer seine schützende Hand über den Mausbiber hielt, dann war es Reginald Bull.
     
    *
     
    Es gab nicht einmal ein Geräusch, als der Mausbiber auf dem Gang zu Cardifs Kabine in der COK I rematerialisierte. Blitzschnell sah er nach rechts und links. Das breite Deck des Walzenschiffes war hell erleuchtet, aber menschenleer. Hinter dem Mutanten befand sich eine Tür. Die Beschriftung darauf wies sie als Eingang zu einer Lagerkammer aus.
    Gucky war ein Musterexemplar an Faulheit. Er lief nicht gerne und benutzte statt dessen lieber die Teleportation. Jetzt war er sogar zu faul, mit Muskelkraft die Tür zu öffnen. Er ließ seine Telekinese spielen, und wie von Zauberhand schwang die Tür leicht zurück, und Gucky mit seinen Tippelschritten verschwand in der Kammer.
    Auch hier war alles hell erleuchtet. Die Kammer war eine mittelgroße Lagerhalle, zu Zweidrittel mit Waren vollgepfropft. Neugierig wie der Mausbiber war, interessierte ihn der Inhalt der Plastikbehälter. Die Teleportation brachte ihn auf den höchsten Punkt des großen Warenstapels. Er blickte von hier aus zum Hintergrund der Lagerhalle und stieß dabei einen Überraschungsruf aus.
    Er schüttelte sich bei dem Anblick der Bombenstapel, die sich hinter den als Tarnung vorgeschobenen Plastikbehältern lagenweise auftürmten.
    „Da meint man immer, die Galaktischen Händler handelten mit Schaumgummi, Hemdenknöpfen, Galletabletten und Kniewärmern, und wenn man einmal hinter die Kulissen sieht, findet man gerade solche Bomben, von denen eine genügt, um einen halben Planeten zu vernichten! Na warte, Cokaze, an diesen Bomben hast du keine Freude mehr!"
    Der Mausbiber stand wie ein kleiner Mensch auf dem hohen Warenstapel. Die Bewegungen seiner Vorderpfoten waren den Menschen abgesehen. Schauspielern tat Gucky für sein Leben gern, spielen war seine Leidenschaft, aber seiner Meinung nach bekam er viel zuwenig Gelegenheit, um seinem Spieltrieb zu frönen. Doch hier ergab sich eine prachtvolle Gelegenheit, es zu tun.
    Er sagte sich: Wo Bomben sind, sind die Zünder auch nicht weit! Eine Bombe ohne Zündmechanismus ist aber Schrott. Zu Schrott sollten die Bomben werden.
    Da hörte er hinter sich ein Geräusch. Die Tür, die er geschlossen hatte, war vom Deck her geöffnet worden. Im gleichen Moment nahm Gucky auch schon die Gedanken zweier Springer auf. Dazu fing er noch Impulse ein, mit denen er im ersten Augenblick nichts anfangen konnte, bis er erkannte, daß es verzerrte positronische Schwingungen waren und diese von Robotern herrührten.
    Blitzschnell war Gucky von seinem hohen Aussichtspunkt hinter einem Plastikbehälter verschwunden.
    Was die beiden Springer sagten, war für ihn weniger interessant. Viel ergiebiger war es, ihre Gedanken zu lesen, und was er erfuhr, zwang ihn, mit seinem einzigen Nagezahn zu grinsen.
    Patriarch Cokaze hatte seinen Leuten befohlen, ein Drittel des Bombenvorrats mitsamt den dazugehörigen Zündern zur Ladeluke zu schaffen, um diese gefährlichen Dinger in den nächsten Stunden an die nacheinander anfliegenden Schiffe seiner Flotte zu verteilen.
    Im breiten Interkosmo hörte Gucky jetzt einen Springer sagen: „Ich glaube, der Herr will von diesen Terranern mit Hilfe der Drohung, überall Fusionsbomben abzuwerfen, den Handelsvertrag erpressen."
    Die Roboter der Galaktischen Händler begannen die als Tarnung vor den Bomben aufgerichteten Plastikbehälter fortzuschaffen. Gucky zog es vor, das Feld zu räumen, bevor ein

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