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0090 - Atlan in Not

Titel: 0090 - Atlan in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lahore.
     
    4.
     
    Vierundzwanzig Stunden später schalteten sich die Großsender des Robotgehirns auf Arkon III in die wichtigsten Hyperfunk-Nachrichtenphasen ein. Im gesamten Bereich des großen Imperiums erschien auf den Bildschirmen das typische Ankündigungszeichen der Mammutpositronik, machte dann jenem bekannten Bild des Kuppelgebäudes Platz, und danach klang die metallische Stimme des Gehirns auf.
    Die Stimme drohte; sie drohte nicht im Ton, nicht in ihrem Ausdruck, sie drohte mit ihrer seelenlosen Logik, in der sie sich nicht scheute, offen über die Pläne der Springer, Aras, Ekhoniden und weiterer fünfzig großer Völker innerhalb des arkonidischen Imperiums zu sprechen.
    Der Computer warnte nicht vor dem Chaos, die Positronik deutete es nicht einmal an. Aber sie sprach von der Druuf-Front, das jedoch in ultimativer Form, ohne eine Zeitangabe zu setzen.
    „... wir werden die Flotten zurückziehen. Wir werden nichts mehr tun, um den Druuf den Einflug in unser Universum zu verwehren. Wir werden unsere Flotten so auffällig langsam zurückziehen, daß die Druuf- Kampfschiffe den Weg ins Große Imperium finden müssen. Ein Imperium, das aus sich heraus nicht mehr bereit ist, sich zu erhalten, hat jede Existenzberechtigung verloren!"
    Als Abschluß war dann auf allen Bildschirmen wieder die große Kuppel der Mammutpositronik zu sehen und danach das Wellenmuster. Für viele Intelligenzen im Arkonreich war es ein Menetekel!
     
    *
     
    Auf dem Rückflug von Aralon, nach der erfolgreichen Besprechung mit dem Rat der Zehn, hatten Cokaze und Thomas Cardif diese Sendung auch gehört. Sie beeindruckte wohl den Patriarchen, aber sie hinterließ in Cardif nicht einmal den Anklang einer Warnung.
    „Bluff!" Das war seine Meinung. „Atlan schiebt immer noch das Gehirn vor, Cokaze! Ja, hätte das Gehirn aus eigenem Impuls jetzt gesprochen, dann würde ich euch Händlern keine Chance geben. Aber heute ist das Gehirn ja nicht mehr das, was es gewesen war. Hat Atlan jetzt nicht den Beweis geliefert, daß ich Sie richtig beraten habe, als ich Ihnen vorschlug, mit den Geschwaderkommandanten an der Druuf-Front unbedingt Kontakt aufzunehmen?"
    Eiskalt klang seine Stimme, die Rhodans Stimme zum Verwechseln ähnlich war. Aber so kalt, so unberührt von jedem Gefühl, hatte der Vater dieses jungen Mannes noch nie gesprochen.
    Instinktive Abwehr zwang den Patriarchen, sich zurückzulehnen. Cardif erkannte die Bedeutung dieser Bewegung. „Ich ... das Ungeheuer, nicht wahr, Springer? Das denken Sie jetzt wieder, aber haben Sie übersehen, daß in meinem Plan keine kriegerischen Verwicklungen enthalten sind? Ich will nicht zum Ungeheuer werden, das Blut und Tränen über das Große Imperium bringt, ich will Rhodan vernichten, seinen Namen auslöschen, daß in zehn Jahren kein Mensch mehr von ihm spricht, und ich werde danach untertauchen und auch vergessen werden und bis an das Ende meiner Tage wissen, daß mein Leben einen Sinn gehabt hat. Bis jetzt ist es sinnlos."
    „Cardif, ist Rhodan wie Sie?" Patriarch Cokaze mußte einfach diese Frage stellen. Ein innerlicher, unwiderstehlicher Drang trieb ihn dazu.
    „Rhodan soll sein wie ich? Nein, Springer! Nur das Gesicht, das ich von ihm mitbekommen habe, macht uns ähnlich. Er ist Terraner, ein Konglomerat an Gefühlen, die im ständigen Widerspruch zu seinen Erkenntnissen stehen. Ich aber fühle und bin wie ein Arkonide!"
    Der Kaufmann sprach nun aus Cokaze. „Wollen Sie denn gar keinen Vorteil aus Rhodans Untergang ziehen?"
    Verständnislos blickte Cardif ihn an. „Vorteile? Für mich? Ich spiele nicht einmal mehr mit dem Gedanken, im Solarsystem sein Nachfolger zu werden. Vernichten will ich ihn, bestrafen für den Mord an meiner Mutter. Dann bin ich zufrieden, und das Wissen, daß er das erhalten hat, was er verdiente, ist mir genug. Nur, warum zwingen Sie mich immer wieder, daß ich über Rhodan und mich spreche?"
    „Weil Sie mir manchmal unheimlich vorkommen, und weil ich Sie, ob ich will oder nicht, manchmal bewundern muß. Sie können nicht leugnen, Rhodans Sohn zu sein, und ich, ich wäre stolz, einen Vater gehabt zu haben wie Rhodan!"
    Thomas Cardif sagte sarkastisch: „Für einen Galaktischen Händler sind Sie auffallend gefühlsbetont!"
    Lauter als sonst unterbrach die Bordverständigung das Gespräch. Der Anruf kam aus der Funkzentrale der COK II.
    „Herr, hören Sie sich das bitte an", gab der Funker aufgeregt durch.
    Die Hyperfunknachrichtenspeicherung, ein

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