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0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe

0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe

Titel: 0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stechen.
    Millionen winziger Staubpartikel tanzten im Licht der Lampe. Fette Ratten huschten quiekend davon. Eine berührte Djaffirs Beine, und der Libanese fluchte wütend. Er trat nach dem Tier, traf aber nicht.
    Hassan Le Duc ging schon vor. Unter seinen Schuhen knirschte der Dreck, während hinter den beiden Männern die Zweige wieder zusammenfielen und eine grüne Wand bildeten. Nichts wies mehr auf den alten Bunker hin.
    Er war im Innern ausgemauert worden. Wenigstens der erste Teil, der in die Erde hineinführte. Dicke Holzbalken stützten die Decke, die an einigen Stellen dem Erddruck nachgegeben hatte und eingestürzt war. Lange würde der Bunker sicherlich nicht mehr halten. Doch das war den Männern egal.
    Von der Decke fiel Wasser. Wo die Tropfen aufkamen, hatten sich Pfützen gebildet. Käfer und andere Kleintiere krochen über die Wände und verschwanden blitzschnell in zahlreichen Spalten und Rissen, wenn der Lichtschein sie traf.
    Insgesamt gesehen war dieser Bunker eine ungemütliche Unterkunft. Der Gang mündete in eine großräumige Höhle, von der schmale Seitenstollen abzweigten, die während des Krieges als Notausgänge gedient hatten.
    Man sah noch, wo die Menschen damals gesessen hatten, als die Bomben und Raketen vom Festland herübergeschossen wurden. Die langen Holzbänke waren verfault und lagen auf dem Boden. Die Luft hier drin roch muffig und auch nach Schimmel.
    Zielstrebig steuerte Le Duc seine Schritte auf einen der Seitenstollen zu.
    Dort genau lag das Versteck.
    Djaffir ging jetzt neben seinem Leibwächter her. Nun glaubte er nicht mehr daran, daß noch etwas passieren konnte. Auch den Traum hatte er aus seinem Gehirn verbannt. Ihn interessierte nur noch das Heroin.
    Der ehemalige Legionär leuchtete in den Stollen. Fußspuren bewiesen ihm, daß vor gar nicht allzu langer Zeit noch jemand hier gewesen war. Der Überbringer des Stoffs.
    Der Lampenstrahl zitterte ein wenig und blieb dann an dem kleinen schwarzen Koffer hängen, der völlig harmlos auf dem Boden stand und nach außen hin nicht zeigte, welch brisante Beute er in seinem Innern verbarg.
    »Da ist er!« Djaffirs Stimme fieberte.
    Le Duc bückte sich und hob ihn hoch, doch Djaffir nahm ihm den Koffer aus der Hand und preßte ihn gegen die Brust.
    »Nein, er gehört mir.«
    Der ehemalige Legionär lachte. Er ließ seinem Boß die kleine Freude.
    Wie immer hatte der Überbringer keine weitere Nachricht hinterlassen, so daß die beiden Männer getrost den Rückweg antreten konnten. Sie gingen jetzt schneller, und nun übernahm Mel Djaffir die Spitze. Er hatte es eilig, wollte so rasch wie möglich raus aus diesem alten Bunker.
    »Irgendwann suchen wir uns ein anderes Versteck«, sagte er zu seinem Leibwächter.
    »Und warum? Ist dir das nicht mehr sicher genug?«
    »Das schon, aber ich habe Angst, daß dieser verdammte Bunker einmal einstürzt.«
    »Könnte sein.«
    Vor sich sahen sie einen helleren Fleck. Er schimmerte etwas gräulich.
    Der Ausgang.
    »Endlich!« stöhnte Mel Djaffir und ging die letzten paar Schritte auf die natürliche Tarnung zu.
    Le Duc folgte ihm auf dem Fuß. Noch immer hielt der Libanese den Koffer fest.
    Der Leibwächter ging vor und bog die Zweige zur Seite. Er hielt sogar für Djaffir den Weg offen.
    Beide verließen sie den Bunker.
    Und da geschah es.
    Plötzlich wurden sie von grellen Scheinwerfern geblendet. Eine scharfe Stimme ertönte.
    »Es ist aus, Freunde! Hoch mit den Pfoten!«
    Gleichzeitig spürte Mel Djaffir etwas Kaltes im Nacken. Er wußte, daß es eine Waffenmündung war, versteifte und öffnete dann die Arme.
    Mit einem dumpfen Geräusch fiel der Koffer zu Boden…
    ***
    »Mel Djaffir! Endlich!« Mehr sagte Captain Miller nicht, aber in diesen Worten lag alles, was er für den Mann empfand. Verachtung, Widerwillen, Ekel…
    Der Libanese spürte noch immer den Mündungsdruck in seinem Nacken, und noch immer wurde er geblendet. Er schaute in das grelle Licht der Lampe und mußte die Augen schließen.
    Links neben sich hörte er seinen Leibwächter schwer atmen. Le Duc erstickte fast vor Wut und Haß. Ihn hatten sie noch nicht fest, denn der ehemalige Legionär war ein Typ, der sich nicht so leicht geschlagen gab.
    Die Lampe wurde zur Seite geschwenkt.
    »Du kannst die Augen ruhig wieder öffnen, Djaffir«, sagte der Captain und wartete.
    Der Libanese richtete sich auf. Dabei machte die Mündung seine Körperbewegung mit. Sie wich um keinen Zoll, und Djaffir hörte auch etwas

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